Fast schon eine Lebensgeschichte.
Oder doch etwas mehr.
Jedenfalls laden uns Richard Chizmar und Stephen King in den drei Bänden über Gwendy ein, mit ihnen ein besonderes Märchen einer besonderen Person über drei verschiedene Lebensabschnitte zu verfolgen.
Diese Abschnitte sind aufgeteilt in die Bände Gwendys Wunschkasten, Gwendys Zauberfeder und Gwendys letzte Aufgabe.
Band 1 und 3 sind dabei ein Produkt beider Autoren, lediglich bei Band 2 war Richard Chizmar allein verantwortlich.
Gwendy – eine Lebensgeschichte.
Und deutlich mehr.
Schließlich beeinflusst die Hauptperson dieser Bände nicht nur ihr eigenes Leben, sondern verändert mit dem Wunschkasten auch das Leben anderer Personen.
Tod oder auch Heilung einer Krankheit stehen auf dem Programm in den Büchern, die uns LeserInnen zum Nachdenken anregen könnten.
Gwendys Wunschkasten
Was würden wir denn tun, wenn wir von einem geheimnisvollen Fremden einen Kasten bekommen, der uns sowohl mit besonderer Schokolade beschenkt, uns wertvolle Münzen liefert, uns aber auch Entscheidungen überlässt, die weitreichende Folgen haben?
So ging es dieser Gwendy, die im berühmten Castle Rock von einem Fremden einen Kasten überlassen bekommt. Der Kasten ist bestückt mit seltsamen Hebeln und Knöpfen, die unter anderem Geschenke liefern.
Doch nicht ohne einen Preis dafür zu fordern.
Schließlich liegt es an Gwendy, diesen Kasten zu beschützen damit er nicht in die falschen Hände gerät.
Gwendy scheint der Aufgabe gewachsen doch auch sie hat ihre schwachen Momente. Das Austesten der Tasten liefert eine Katastrophe, an der sie lange zu knabbern hat.
Auf 128 Seiten liefern die Autoren sowohl eine magische Geschichte aber auch eine starke Hauptperson ab, von der wir mehr erfahren wollen.
Umso schöner, dass es die beiden Fortsetzungen gibt.
Gwendys Zauberfeder
Ruhig und trotzdem spannend.
Es ist einige Zeit her, dass Gwendy den Wunschkasten dem Fremden wieder ausgehändigt hat und umso überraschter ist sie, als dieser Kasten wieder in ihren Besitz erlangt.
Erwachsen sieht sie die Dinge etwas anders und weiß, welche Gefahr von diesem mysteriösen Geschenk ausgeht.
Sie weiß aber auch, was der Kasten bewirken kann, und schließt einen Pakt mit diesem, der ihr Leben ebenso beeinflusst wie das Ausprobieren einer Taste in ihrer Jugend.
Auch wenn in Gwendys Zauberfeder nur Richard Chizmar für die Geschichte verantwortlich ist, spürt man die Weiterentwicklung von Gwendy und genießt die Lesezeit in einer ruhigen, aber trotzdem sehr spannenden Geschichte.
Richard Chizmar baut sensibel die Story auf und lässt uns genug Zeit, Gwendy mehr ins Herz zu schließen.
Ein schöner Mittelteil einer großen Erzählung. Und er Mittelteil braucht seine Zeit, um sich zu entfalten. Umso schöner, dass dieser es auf immerhin 272 Seiten tut.
Gwendys letzte Aufgabe
Der Name dieses Bandes ist Programm.
Gwendy ist mittlerweile eine bekannte Politikerin und geht auf die Pension zu.
Nicht mehr ganz gesund doch trotzdem voller Tatendrang.
Schließlich gilt es, den sonderbaren Kasten ein weiteres Mal vor bösen Händen zu beschützen.
So übernimmt sie ein letztes Mal Verantwortung und begibt sich auf eine Weltraumfahrt.
Das Ganze hört sich nach großer Fantasie an und genau das ist es auch.
Schritt für Schritt, oder besser gesagt Kilometer für Kilometer, von der Erde entfernt, scheint Gwendy nicht nur mit ihrer Gesundheit kämpfen zu müssen.
Auch der Kasten scheint von Ihrem Vorhaben Wind zu bekommen und wiegt zuerst einmal mehr als vorher.
Ob es Gwendy schafft, uns alle von diesem Kasten zu befreien, möchten wir euch an dieser Stelle nicht verraten.
Was wir aber sagen dürfen ist dass dieser Band ein krönender Abschluss einer Reihe ist, die etwas anders im King’schen Kosmos daherkommt.
Gerade King-Fans (und solche die es werden wollen) kommen hier auf ihre Kosten.
Schließlich hören wir mehr über Derry, einen seltsamen Clown oder auch Parallelen zum „Dunklen Turm“.
Die 352 Seiten vergehen wie im (Weltraum-)Flug und auch diese Hauptfigur gehört zu den Charakteren, an die wir lange denken werden.
Die Frühlingszeit beginnt und diese nicht allzu dicken Bücher eignen sich sicher zum Schmökern auf einer Bank im Park.
Solange sich kein Fremder mit einem Wunschkasten zu uns setzt, dürfen wir da auch lange sitzen bleiben.
Die Bände sind im Heyne-Verlag erschienen und wurden dort mit einem wunderbaren Hardcover versehen.
Irgendwie doch eine Wunderbox (aber kein Wunschkasten) diese Bücher.
Lesespaß garantiert.
Review von Thorsten.
0 Kommentare