An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass wir es uns gewagt haben, ein Buch zu besprechen, das verfilmt wurde und wir zuerst den Film dazu gesehen haben.
Eigentlich sollte man es umgekehrt machen.
Erst lesen – dann schauen.
Aber hier hat es auch in umgekehrter Weise super funktioniert.
Doctor Sleep – hier ist der Name mal ganz und gar nicht Programm.
Denn Doctor Sleep gibt nicht nur sehr viel. Er nimmt auch etwas.
Was uns Stephen King mit diesem Roman, der unter der ISBN 978-3-453-44092-0 unter anderem hier erhältlich ist, kann man vor allem durch viel Fantasie und einer großen Portion Spannung beschreiben.
Und was er uns dabei nimmt – Schlaf.
Auch wenn er aus einem anderen Grund „Doctor Sleep“ genannt wird, kann es sein, dass der Band seinen Leser*innen mehr als einen Abend den Schlaf nimmt.
Ich habe das Werk hier in wenigen Tagen durchgelesen und als ich abends am Lesen war, einfach nicht auf die Uhr geschaut – denn Doctor Sleep macht süchtig.
Und da sind wir praktisch schon beim Einstieg dieser Geschichte.
Doctor Sleep ist so etwas wie die Fortsetzung von Kings Kult-Roman „Shining“, denn es behandelt die Geschichte des kleinen, dreiradfahrende Jungen, der im (wir kennen es aus dem Buch oder – ja auch hier geht es in umgekehrter Reihenfolge – dem Film) Hotel Overlook nicht nur unter seinem besessenen Vater zu leiden hatte, Auch sein Shining machten ihn in diesem Hotel zu schaffen.
Dieser Danny – nun Dan – ist zurück. Alkoholsüchtig und die Probleme der Vergangenheit noch nicht ganz verarbeitet. Doch sein neuer Job macht aus ihm irgendwie einen anderen Menschen.
Als Pfleger in einem Hospiz setzt er sein Shining ein, um Menschen einen sanften Übergang zu verschaffen.
So bekommt er den Namen „Doctor Sleep“ verpasst – und er passt. Immerhin wird er benötigt und durch seien Aufgabe sowie eines guten Freundes beginnt er bei den AA (Anonyme Alkoholiker) seine Probleme zu offenbaren und trocken zu werden. Im Prinzip ein Leben zu leben, das er sich vielleicht schon als kleiner Junge im Hotel erhofft hatte. Wäre da nicht die Tafel in seinem Zimmer.
Über diese beginnt ein Mädchen, Namens Abra, mit ihm zu kommunizieren.
Auch mit einem (fast schon übermächtigen) Shining ausgestattet sucht diese den Kontakt zu Dan und auch Hilfe, da sie gejagt wird.
Eine Gruppe vampirähnlichen Menschen machen Jagd auf Kinder, die mit dem Shining gesegnet ist, da diese den sogenannten Steam als Lebenselixier benötigen.
Und ab hier beginnt der Horror.
Die Gruppe, die sich selbst als der „wahre Knoten“ bezeichnet, hat das Mädchen in den Fokus genommen und die Jagd ist eröffnet.
Ab hier betritt Stephen King die gewohnten fade des Übernatürlichen und schafft es, uns Leser wieder einmal in den Bann zu ziehen.
Ab und an tritt er etwas auf die Bremse, um dann zum ende hin ordentlich Anlauf zu nehmen und ein Duell zu beschreiben, dass man so nicht erwartet hätte.
Und genau das ist anders als der Film.
Fast besser.
Fazit: Stephen King schafft es mit diesem Werk – wieder einmal – uns eine fantastische Welt zu offenbaren bei der nicht alles so ist, wie es zuerst scheint. Abra und Dan als Hauptfiguren stellen sich – mit all ihrer Kraft – gegen den „wahren Knoten“. Sowohl die Geschichte als auch das Finale haben viele spannende Momente zu bieten und egal ob man die „Shining“ Geschichte nun kennt oder auch nicht, fiebert man hier mit und ist bei den beiden Hauptakteuren, die irgendwie mehr haben als nur eine geistige Verbindung. Diese und weitere Überraschengen gibt es im Buch zu lesen und ich muss sagen, dass die 720 Seiten hier wie im Flug vergingen. Ein klasse Buch das sowohl als Film – aber vor allem als Buch überzeugt. Spannend wie immer und eine tolle Fortsetzung von „Shining“.
Rezension von Thorsten
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