Zugabe gefällig?
Es ist noch gar nicht lange her, da haben wir mit einem dicken „Daumen hoch“ die ersten drei Bücher um den Ermittler Tom Babylon besprochen.
Und nun die Zugabe.
Längst fällig und gefällig.
Marc Raabe lässt Tom Babylon ein weiteres Mal in unsere Wohnzimmer und nun wird es sogar noch ein Stückchen persönlicher als im starken „Die Hornisse“ – Band.
Im vierten (und vielleicht letzten Band?) der Reihe, der mit dem Titel „Violas Versteck“ schon einiges andeutet, macht Marc Raabe weiter wie bisher, aber trotzdem gönnt er sich selbst etwas Abwechslung.
War es in den ersten Bänden bisher so, dass es immer recht große Zeitsprünge gab (das Verschwinden von Tom Babylons Schwester ist über 20 Jahre her) und einige Handlungsstränge in der DDR-Vergangenheit spielten, so sind die Zeitsprünge dieses Mal kürzer.
Zwischen dem Handlungsstrang von Toms Kollegin Sita (diesmal kursiv gedruckt) und Toms Recherchen liegen lediglich wenige Wochen und so merkt man, dass in dieser Geschichte, auch wenn sie über 600 Seiten lang ist, einiges an Handlung in kurzer Zeit passiert.
Marc Raabe macht einiges anders – aber manches auch gleich.
So ergibt es sich von selbst, dass die Handlungsstränge auf ein großes Finale hindeuten und es schließlich auf eine Auflösung drauf zu läuft, wer denn die Person auf dem (in Band 3) gefundenen Foto ist.
Tatsächlich Viola?
Hatte sie all die Jahre ein Versteck?
Oder täuscht uns Marc Raabe mit dem Titel dieses Bandes nur, wie er es schon das ein oder andere Mal getan hat?
Tom Babylon jedenfalls ist der Meinung, dass es sich auf dem gefunden Bild um seine Schwester handelt und genau diese Spur verfolgt er nun.
Oder besser: hatte er verfolgt.
Denn irgendwie scheint Tom von der Spur abgekommen, da er nicht in seiner üblichen Umgebung erwacht und sein Gedächtnis ihm einen Streich spielt.
Wo er sich befindet und was mit seinem Gedächtnis ist, das verraten wir natürlich nicht.
Es ist einfach zu schön, dies selbst zu lesen.
Ebenso wie weitere wahnsinnige, spanende aber auch mal romantische Momente rund um Tom, der hier schon in der ersten Hälfte der Geschichte einiges mitmacht.
Mord, Krankenhaus, Kündigung, Verlassen werden, Bekanntschaften, Sex, …
Da müssen wir als LeserInnen mal tief durchatmen.
Ebenso bei dem Mord an Toms Vater, der aber scheinbar ein Geheimnis mit ins Grab nimmt.
Neben Tom ist es Sita, die den Geheimnissen rund um Viola auf der Spur ist und die sich hier mit alten Bekannten und neuen seltsamen Menschen auseinandersetzen muss.
Eine Psychiaterin in der Psychiatrie.
Und ein Ermittler unter Verdacht.
Dazu ein großes Geheimnis, dessen Auflösung wir schrittweise (und wie gewohnt in zwei Handlungssträngen) entgegenfiebern.
Nach dem letzten Satz wird es euch wahrscheinlich so gehen wie mir auch.
Ich habe den Band in drei Tagen durchgelesen und in dieser Zeit auf das Abendprogramm im TV verzichtet.
Großes Kino hatte ich ja vor mir in Form eines über 600 Seiten starken Buches, das es unter anderem hier (https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/violas-versteck-tom-babylon-serie-4-9783864931529.html) bei Ullstein Buchverlage zu ordern gibt.
Wir bedanken uns für das Rezensionsexemplar und hoffen, dass Marc Raabe Tom und Sita (vielleicht nach einer kurzen Verschnaufpause) eine weitere Story spendiert.
Sicher hat auch Sita ihre Geheinisse… oder?
Wir machen kein großes Geheimnis drum, dass uns das Buch ebenso gut gefallen hat wie die ersten Bände.
Macht Spaß ist spannend und durchdacht.
Wie es sich für gute Thriller gehört.
Nur die Feder kommt etwas zu kurz 😊.
Eine Psychiaterin in der Psychiatrie.
Ein Ermittler unter Verdacht.
Und wir LeserInnen in Leselaune.
Geht kaum besser. Oder?
Rezension von Thorsten
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