Nachdem ich mit der „Mörderfinder“ Story einen schönen und vor allem spannenden Einstieg in Bücher von Arnos Strobel gefunden hatte, habe ich mich sehr gefreut, weitere Bücher des Autors aus Trier lesen zu dürfen. Ein Dankeschön geht hier an die S. Fischer Verlage für die Rezensionsexemplare. „Arnos Strobel ist am Zahn der Zeit“, könnte man fast schreiben, denn drei seiner neuen Werke vermitteln (zumindest von der Covergestaltung), dass sie zusammengehören und aktuelle Themen besprechen. Zusammengehören tun sie auch irgendwie. Aber nur thematisch. Und so ist es möglich, die Bücher „Offline“ (2019), „Die App“ (2020) und „Sharing“ (2021) genau in dieser Reihenfolge zu lesen, man kann aber auch das neuste Werk zuerst erkunden und nachdem man dann mit „Sharing“ durch ist, sich durch weitere Thriller rund um die neue digitale Welt lesen. Wir möchten euch diese drei lesenswerten Bücher hier kurz vorstellen. Es lohnt sich jedenfalls für diese Bände, die Schnelllebigkeit der digitalen Zeit mal kurz in die Wartschlange zu stellen, das Buch auf die Couch nehmen und sich wundern, wie schnell dann die Zeit (im positiven Sinne) vergeht und wieviel Spannung und Unterhaltung in Büchern rund um die digitale Welt stecken kann.
„Offline“
Mal ganz ohne Apps (kommen wir später noch dazu) oder Austausch von schönen Erinnerungen (Ja, auch das „Sharing“ wird noch besprochen), die Stille genießen und vom Alltagstrott etwas runterkommen.
Fast würde man schon sagen „Die Seele baumeln lassen“.
Aber dazu kommt es in diesem Band nicht.
Denn hier geht es um „Offline“.
Und das mit einem tragischen Ausstieg.
„Offline – Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.“, als Titel des Psychothrillers von Arno, der im Jahr 2020 als FISCHER Taschenbuch unter der ISBN 3596705584 erschienen ist.
Und der Inhalt dieses 384 Seiten starken Werkes ist heftig.
Eine Gruppe macht sich auf den Weg in ein einsames Berghotel. Ganz ohne die (mittlerweile) üblichen digitalen Medien ein Hotel erkunden, dass auch die Gruppe einen kurzen Moment an Stephen Kings Shining erinnert.
Ganz so mysteriös soll es hier aber nicht zugehen.
Oder vielleicht auch doch.
Denn schließlich scheint ein Psychopath unter den Gästen zu sein, der irgendwie ein Spiel spielen möchte und für den die Gruppe wohl nicht viel anderes ist als eine Sammlung von Figuren in einem wahnsinnigen Spiel um Leben und Tod.
Oder auch einfach nur um „Offline“.
Arno Strobel hat hier ein gutes Werk auf den Markt gebracht.
Es sind zwar recht viele Figuren am Start, so dass man zum Teil mit der Zuordnung etwas Probleme hat aber nach und nach gewinnen viele (nicht alle) von ihnen deutlich Farbe und bescheren uns ein Rätsel, wer denn nun der Bösewicht in der Gruppe (oder kommt er etwa doch von außen?) ist.
Das Rätseln wer es denn war hat etwas von Cluedo und man stellt schnell fest, dass „Offline“ ein gut zu lesender Psychothriller ist.
Hat auf jeden Fall Spaß gemacht, auch wenn ich mir die Lösung schon etwas gedacht habe.
Insgesamt ein Buch das flott gelesen wird, da es gut aufgebaut und spannend erzählt ist.
Wir vergeben 3.8 von 5 Punkten.
„Die App“
Ja, die ein oder andere App hätte die Gruppe aus „Offline“ gebrauchen können.
„Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst“ hat mit 384 Seiten den gewohnt starken Umfang und überzeugt mich etwas mehr als „Offline“.
Unter der ISBN 3596705940 ist dieser Band bei FISCHER Taschenbuch erhältlich.
Das Buch ist etwas rasanter und vom Einstieg weg gibt Arno hier Gas.
Wie schön wäre es, wenn, das Haus für einen Kaffee kocht, die Rollläden morgens allein hoch, fehlende Produkte aus dem Kühlschrank immer gleich nachbestellt, und, und, und.
SmartHome ist hier das (Un-)Wort, das ja in Teilen schon in vielen Häusern vorhanden ist.
„Stimmt’s, Alexa?“
„Ja, stimmt und das Wetter ist übrigens heute spannend“.
Spannend, wie das Buch, in dem ein junger Arzt kurz vor seiner Hochzeit zu einer Operation gerufen wird. Als er nachts nach Hause kommt, antwortet ihm vielleicht noch Alexa, aber nicht seien junger Verlobte. Denn diese ist Spurlos verschwunden.
Keine Nachricht.
Doch wozu hat man schon Apps und Social Media?
So startet Hendrik hier einen Aufruf und bekommt Hilfe…
Hilfe brauchen sicher auch wir LeserInnen, um das Buch abends dann doch aus der Hand zu legen.
Deutlich spannender als „Offline“, da die Figuren hier intensiver beschrieben werden.
Ein echter Psychothriller und ein klarer Kauf-Tipp.
Macht Spaß und sowohl Handlung als auch Personen sind top.
Sicher überlegen einige LeserInnen dieses Bandes mal genau, welche Apps denn auf dem Handy gerade was und warum tun?
Na, ob das letzte Update auch wirklich sinnvoll war?
Ich lege heute jedenfalls mal mein Handy wieder zur Seite und werde nachsehen, wann Arno Strobel denn sein neues Buch auf den Markt bringt.
Auch „Die App“ hielt vom unnützen Handy-Gebrauch ab.
Wir vergeben 4.3 von 5 Punkten.
„Sharing“
Ob man das Buch hier teilen möchte.
Sicherlich nicht beim Lesen.
Aber auch im Buch möchte man keine Hauptperson sein.
Dafür aber als LeserIn.
„Sharing – Willst du wirklich alles teilen?“
Auch dieser Band, der mit 368 Seiten unter der ISBN 3596700531 bei FISCHER Taschenbuch erschienen ist, beschäftigt sich mit aktuellen Themen.
Nachhaltigkeit, teilen, nicht alles selbst gebrauchen, sondern Ressourcen sparen.
So sind es die Personen Markus und dessen Frau, die in einem Unternehmen halt diesen Sharing-Gedanken nachgehen.
Doch, ob man wirklich alles teilen muss.
Sicher würde Markus das mit einem klaren NEIN beantworten, als denn seine Frau verschwindet und er sich wie in einem bösen makabren Traum vorkommt.
Denn es meldet sich jemand bei Markus, der den Begriff „Sharing“ auf Menschen anwendet.
Na, schon drin in der Handlung?
Wenn ja, schlagt das Buch auf und es wird euch wahrscheinlich auch so gehen, dass ihr es in einem Rutsch durchlest. Das geht auch gut, da die Kapitel recht kurz sind und man Schritt für Schritt in hoher Geschwindigkeit der (etwas vorhersehbaren) Auflösung näherkommt.
Insgesamt finde ich das aktuelle Buch von Arnos Strobel wieder stark.
Etwas schwächer als „Die App“ aber ein sehr unterhaltsames und spanendes Werk.
Wir vergeben 4.2 von 5 Punkten.
Ja, starke Bücher, die irgendwie alle aktuell sind mit Themen, in die wir Leserinnen uns gut reinversetzen können. Auch wenn nicht jeder Gedankengang und jeder Handlungsstrang immer 100% nachvollziehbar ist, leben die Geschichten vom Tempo und der spannenden Erzählweise. Hier lohnt sich das Reinlesen und Mitfiebern auf alle Fälle. Und wenn während des Lesens irgendeine App auf eurem Handy Alarm schlagen sollte, dann ist es vielleicht eure Puls-App, die ja irgendwie auch die Spannung in den Büchern wiedergeben kann. Ich denke der Puls wird bei einigen LeserInnen doch deutlich nach oben gehen. Gute Bücher und ein Autor, der weiß, wie Spannung geht. Immerhin erscheint ja jetzt auch der neue Band um den „Mörderfinder“ Max-Bischoff. Da freue ich mich schon drauf. Bestellen kann man die Bücher (und auch andere Werke von Arno Strobel) unter anderem beim bei dem S. Fischer Verlag.
Rezension(en) von Thorsten
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