Neues aus Orange County…
Das im Süden Kaliforniens liegende Orange County hat schon zahlreiche Punk und Hardcore-Ikonen hervorgebracht. Namen wie The Offspring, Ignite oder Social Distortion haben diese Szene geprägt und sind heute vielen ein Begriff. Mit The Last Gang haben wir einen weiteren, würdigen Genre-Vertreter in der kalifornischen Punkrock Bewegung und auch das für die Veröffentlichung verantwortliche Label Fat Wreck ist keine Unbekannte, was soll da also noch schief gehen?
Mit „Obscene Daydreams“ veröffentlicht das Quartett um Sängerin und Gitarristin Brenna Red nun ihr drittes Studioalbum. 11 Tracks scharf komponierter Punk, der keine Pointen auslässt, gut, wütend und lebendig, so die Beschreibung der Songs aus Sicht von Brenna Red.
Und diese Beschreibung passt nahezu perfekt, schon der Opener “Electric Avenue“ zeigt, hier sind wir zu Hause in der Fat Wreck Familie, treibende Drums, gedämpfte Power-Chord Strophen, Ska-Rhythmen und freche Vocals, welche als eine Ode an die aus der Biker Szene bekannte „Ride-or-Die“ Freundschaft gesehen werden kann.
Mit einem knackigen Gitarrensolo und nicht weniger Dampf auf dem Kessel überzeugt „The Others“, eine klassische Punk-Rock Nummer, die eindeutig Bock auf mehr macht.
Ordentlich Raum, um Frust und Wut abzulassen, geben „Hide the Antagonist“ und „NRA back 2 School“, letzterer befasst sich mit dem leidigen Thema Waffen und den immer wieder präsenten Amokläufen. Besonders hat mir hier das langsame Ausklingen des Songs gefallen, es liefert Raum zum Nachdenken und Platz, sich seine eigenen Gedanken zu machen.
„Berlin to Rome“ liefert ein doch recht untypisches, fast schon ein nach Elektro klingendes Intro, um sich dann doch wieder auf die eingeschlagenen Punk-Pfade zu besinnen, ein Song, der das Leben auf der Straße zelebriert.
Zum Abschluss des Albums wird mit „Years from Now“ nochmal ordentlich nach vorne geprescht, schade dass mit diesem Song nach etwa 30 Minuten schon Schluss ist.
Fazit:
Schnelle Rhythmus-Gitarren mit Ska-Vibes, kurze, knackige Soli, ein groovender Bass und als i-Tüpfelchen eine rauchige, markante Stimme, hier sollte jeder Ska-Punk Fan zuschlagen. und die Platte kaufen. Die Band versteht es, mitreißenden Punk zu spielen und mit „Obscene Daydreams“ eine abwechslungsreiche Platte an den Start zu bringen. Sollte sich Fat Mike mit dem Abgang von NOFX jetzt auf seine verdiente Rente konzentrieren wollen, mit The Last Gang stehen potenzielle Nachfolger in den Startlöchern, welche bestimmt auch live ordentlich Spaß machen werden.
Review von Florian Goergen.
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