Gestern erschien das neue Video „Anständig zu sein“ von wonach wir suchen. Die vier Leipziger haben hier am Mikrofon Besuch von Fatima von den Dead End Kids bekommen. Und das passt zusammen wie orangene Farbe und das Brandenburger Tor. Oder wie Sekundenkleber und Asphalt.
Neben der Gefahr von rechts ist die Klimakatastrophe das drängendste Problem unserer Zeit. Eine direkte Auseinandersetzung damit fällt in der Kürze eines Liedes oft schwer – wonach wir suchen gelingt das hier auf eindrucksvolle Art und Weise. „Feuerlöscher:innen kleben sich auf Straßen drauf“ heißt es da zum Beispiel und bringt so das Problem auf den Punkt – es brennt und Menschen versuchen die Brände zu löschen und werden dabei ignoriert und teilweise kriminalisiert. Ein eindeutiger Verweis in Richtung Lützerath findet auch noch seinen Platz. Kern dieses Songs ist die Aufforderung, sich anständig zu verhalten. Mit Anstand ist hier einfach allgemeine Solidarität beim gemeinsamen Kampf gegen die Klimakrise und Selbstkritik am eigenen Verhalten gemeint.
Das Ganze fängt mit einer ruhigen Akustikgitarre im Downbeat an, die Band schleicht sich erst langsam dazu und das Lied entwickelt sich über die Zeit bis zu einem Punk-Rock-Ende – das fängt die Wut, die bei der Beschäftigung mit diesem Thema entsteht, auch in der Musik ein. Zum Abschluss des Liedes wird auch das Gefühl, selbst nicht genug zu machen mit der Zeile „nur anständig zum Schein, bild‘ ich mir gern mal was drauf ein“ aufgegriffen.
Für das Video kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem Macher des Dokumentarfilms „Trees of Protest“ Nick Schader (Filmemacher), der der Band dafür Schnittmaterial zur Verfügung gestellt hat. Produziert wurde es von twosyde media. Ausserdem gibt es eine weiterführende Kooperation mit Wilderness International (u. a. wird für jede verkaufte Vinyl des kommenden Albums „Mauern“ 1 m² Regenwald in Kanada geschützt)
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