Kluftinger ist irgendwie schon eine Legende. Zumindest für Fans. Das Autorenduo Volker Klüpfel und Michael Kobr hat mit Kluftinger eine Figur in die deutsche Literaturlandschaft eingeführt, die irgendwie anders ist. Ein Ermittler, der sympathisch ist und mit dem man mitleidet, mitfiebert aber auch mit lacht, während der urige Kommissar seine Fälle löst.
Über die ersten Bände der Kluftinger-Reihe hatten wir schon berichtet und hier möchten wir euch auch die neueren Werke vorstellen, von denen „Affenhitze“ erst vor kurzem erschienen ist.
Interessant ist die Reihe natürlich auch, da das Autorenduo Volker Klüpfel und Michael Kobr schon bald mit „Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire“ neu durchstarten möchte.
Doch beschäftigen wir uns hier doch noch etwas mit Adalbert Ignatius Kluftinger aus dem Allgäu, der dort ermittelnder Hauptkommissar ist und beim Lösen seiner Fälle auch häufig zwischendurch Persönliches und Familiäres regeln muss. Zum Beispiel kleine Reibereien mit seiner Frau Erika, das Abwimmeln seinen fürsorgenden Eltern oder auch mal eine Konversation mit seinem Sohn Markus und dessen Freundin bzw. Ehefrau Yumiko.
Das alles im Sinne der Kriminalistik, der Musik und natürlich Kässpatzen.
Kluftinger
Fast schon ein Neustart der Reihe.
Nicht nur dass die Bücher jetzt beim Ullstein Verlag erscheinen, auch für Kluftinger selbst ist einiges neu.
Schließlich ändern sich seien Familienverhältnisse und er bekommt eine neue Rolle zugewiesen, auf die er sich irgendwie schon freut.
Kluftinger wird nämlich Großvater.
Eigentlich ein Grund zum Feiern, aber irgendwie gibt es ja bekanntlich immer Partycrasher.
So auch hier.
Auf dem Friedhof befindet sich nämlich plötzlich ein Holzkreuz mit Kluftingers Namen was für Kluftinger bedeutet ein wenig zurückzublicken.
Schließlich kommen hier Menschen in Frage, die sich an Kluftinger rächen wollen.
Und so läuft das Buch irgendwie als spannender Lebenslauf von statten bei dem Kluftinger viel Rätseln muss, um irgendwie Verbindungen zu ziehen, ungelöste Enden wieder aufzuschlagen und auch selbstkritisch zurückzuschauen.
Auch für uns LeserInnen ist das Buch eine gute Sache, da wir noch etwas tieferen Einblick in die Figur bekommen.
Zwar ist der Band nicht auf die ganze Strecke spannend, da manche Sachen kurz aufgedeckt aber dann auch wieder in die Ecke gekehrt werden aber der Ansatz ist top.
Ein lesenswerter Krimi und ein guter Neustart der Reihe.
Von uns 4.2 Punkte.
Funkenmord
Die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr scheinen bei Ullstein etwas anders zu machen.
„Funkenmord“ schließt recht nahtlos an Kluftinger an und auch die familiäre Geschichte um den Kommissar wird weiter intensiv besprochen.
Dieser kämpft sich durch sein „Opa“ sein und ist in diesem Buch auch dran ein Versprechen zu erfüllen.
Schließlich ist ein Versprechen, einen Mörder zu finden doch ein Versprechen, das auch der Allgemeinheit dient.
Und so ermittelt Kluftinger in einem Fall um einen äußerst grausamen Mord.
Eine Lehrerin wurde an einem Kreuz verbrannt und Kluftinger muss hier nicht nur beim Tatort an sich halten.
Die Geschichte läuft wie üblich und auch dieser Fall überzeugt nicht nur wegen des Falls.
Auch eine weitere Begegnung mit den Langhammers sorgt für kurzweiliges Lesevergnügen.
Gerne würde ich mal Kluftinger und Langhammer auf einer Kreuzfahrt begleite.
Wer weiß, vielleicht kommen Volker Klüpfel und Michael Kobr ja mal auf diese Idee…
Von uns bekommt dieser Fall 4.4 Punkte.
Affenhitze
„Affenhitze“ habe ich tatsächlich an einem brutal heißen Tag zu Ende gelesen.
Ins Schwitzen kam ich aber auch ein wenig wegen des Falls.
Der Fall hat schon etwas vom Ötzi.
Im Allgäu wird Professor Brunner unter einem Schaufelbagger gefunden.
Professor Brunner ist nicht irgendwer, sondern die Person, die nachweisen wollte, dass die Wiege der Menschheit im Allgäu liegt. Schließlich hat Brunner hier vor einiger Zeit ein Skelett gefunden, dass darauf hinweist. Der Urzeitaffen „Udo“.
Und Kluftinger nimmt sich trotz der „Affenhitze“ und auch einigen persönlichen Ungereimtheiten auf die Suche nach dem Mörder.
Interessant ist, wie so oft, das Umfeld des Kommissars in dem sich diesmal eine seltsame Sekte, eine Tagesmutter und auch der berühmte Doktor Langhammer wiederfinden.
Auch die Technik kommt nicht zu kurz, was uns wieder einen obskuren und langanhaltenden Lesespaß garantiert.
Ja, „Affenhitze“ hat überzeugt.
Einen Hitzschlag bekommt man davon nicht aber ein rasantes Lesevergnügen. Hat Spaß gemacht und ich vergebe gerne 4.6 Punkte.
Ja, Kluftinger ist beinahe schon eine Legende. Die Fälle mit dem Hauptkommissar machen allesamt Spaß und beim Lesen mehrerer Bücher taucht man regelmäßig in eine Welt ein, die man kennt und schätzen gelernt hat. Häufig erahnt man schon ein wenig, wie die Hauptperson agiert oder reagiert und auch das macht das Lesen so kurzweilig.
Die Krimis tun nicht unbedingt weh, da das Blut aus jeder Seite strömt sind aber super unterhaltsam und sowohl im Wartebereich, im Schwimmbad, im Urlaub aber auch abends auf der Couch einfach großartige Begleiter.
Wir sind sehr gespannt, wie es mit „Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire“ weitergeht und hoffen auch auf eine Fortsetzung der Kluftiger Reihe.
Ein Dank an Volker Klüpfel und Michael Kobr und den Ullstein Verlag für die Rezensionsexemplare. Liebe Grüße!
Auch die Fortsetzung der Reihe bekommt 4,5 von 5 Punkte.
Rezensionen von Thorsten
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