Ente X wollen nicht gefüttert werden.
Oder doch?
Nein, eher nein.
Nur zu gut verständlich, denn mit „Bitte nicht füttern“ haben sie tatsächlich einiges an Futter für uns bereitgestellt.
Zumindest dann, wenn wir auf Duckrock stehen.
Auf Duckrock? Nun, das ist die Musik, die Ente X spielen.
Laut eigener Aussage Duckrock.
Ich nenne es einfach gut gelaunten deutschsprachigen Punkrock mit weiblichem Gesang. Auch wenn Sängerin Ilay mittlerweile ausgestiegen ist und sich neben ihrem größeren Projekt The Toten Crackhuren im Kofferraum noch weiteren Projekten zuwenden will, hinterlässt das Album „Bitte nicht füttern“ einen guten Eindruck.
Mit einigen Gästen am Start bleiben viele der achtzehn Songs, die zusammengenommen eine Spielzeit von beinahe einer Stunde aufweisen, im Ohr.
Der langsame Einstieg „Endlich Solo“ überrascht mit einem flotten Wortspiel. Ganz gut, aber noch nicht der Anspieltipp des Albums.
„Das reicht mir nicht“ geht deutlich punkiger zu Werke. Erinnert stark an die Hauptband von Ilay. Eine gute Nummer. Aber ja klar, „Das reicht mir nicht“.
An dieser Stelle möchte ich euch nämlich noch den Ohrwurm „Scheißegal“ ans Herz oder auch ans Ohr legen. „Siehs positiv“, hat der Arzt gesagt und ich schließe mich da an. „Scheißegal“ jedenfalls ist ein kleiner Hit.
Punk(t)en tut die Band auch mit „Brot Vs. Bier“. Das Ergebnis dieser Abstimmung scheint hier deutlich und man muss doch schmunzeln bei dieser Nummer. Das Lachen vergeht einem dann, wenn man von der Freundin eines Bandmitglieds erfährt. „Meine Freundin ist ein Nazischwein“ – nun mit männlichem Gesang und Bläserbegleitung; ist auch eine gute Nummer und tatsächlich singt man das „Nein, das kann doch nicht sein“ auch mit.
Tatsächlich gibt es aber neben den erwähnten Nummern noch ein wenig mehr zu entdecken. Die Stunde Spielzeit ist vielfältig, aber an manchen Stellen auch etwas gewöhnungsbedürftig. Wer Musik a la Crackhuren mag und Bock auf gute Texte hat, dem sei diese Band mal ans Herz gelegt.
Ich bin gespannt, wer die neue Sängerin wird und wie es da weitergeht.
Gerne mal reinhören.
Eine ordentliche Veröffentlichung.
Review von Thorsten
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