Schön wenn ein Albumtitel bereits verrät, und dabei so genau wie möglich definiert, worum es sich beim Machwerk handelt. „Voodoo Pop“ beinhaltet musikalisch schlicht und ergreifend etwas, dass ich spontan als Voodoo Pop bezeichnet hätte.
Ich weiß gar nichts über die Band Son of Fortune, also recherchiere ich. Über Umwege und die Last einer kaum zu ertagenden Sprachbarriere meinerseits, finde ich heraus dass die Herrschaften offenbar auf den Färörer Inseln beheimatet sind. Gute Zweitausend Likes auf Facebook und hiermit bereits mit dem zweiten Album am Start. Hier entsteht etwas, das mir spontan ganz sympathisch erscheint.
Das Ding beginnt poppig und eher sanft. Düster, aber schwungvoll. Drückend, aber erfüllend. Erfüllend deshalb, weil der Sänger es an diesen Stellen prima versteht, sein Gesangs-Spektrum sehr passend zu nutzen. Die Instrumente sind vielseitig, experimentell und man spart auch nicht an Effekten und dem Einsatz des Synthesizer.
Für ruhige Stunden, um sich auch einmal weniger gut gelaunt gehen zu lassen oder auch für das Ende einer Party, eignet sich der Beginn von „Voodoo Pop“ sehr gut. Verwegene, prominente Gesangsmelodien und kräftiger Instrumenteneinsatz.
Dann, ab dem dritten Song „Triumph“ beginnt die Band aufzudrehen und in immer noch düsterer Stoner-Manier zu beweisen, dass sie auch fähig sind, dich zum Headbangen zu bringen. Die Kurve geht, was den Rock-Faktor betrifft, ab hier steil nach oben und hält sich dort über den vierten Track hinweg. Die letzten 3 Songs sind dann wohl etwas für Feinschmecker oder sollen dich womöglich auf sehr langsame und ganz seichte Art auf den Boden zurück holen. Atmosphärisch, langsam, verträumt und in einem reinen Pop-Diskurs, würde ich die Dinger sogar als Balladen bezeichnen.
Kann man mögen, muss man aber nicht. Hast du Bock auf Rock? Dann lass dich mal von dieser Veröffentlichung ordentlich hochschaukeln. Hast du Bock danach noch eine Weile in ruhiger Sphäre zu verweilen? Dann häng noch die letzten drei Tracks hinten dran.
Nicht falsch verstehen – Die Songs sind allesamt gut. Son of Fortune haben hier einen recht poppigen oder auch „mainstreamigen“ Anspruch. Aber tatsächlich hinterlassen sie gleichzeitig diese klar Rock-Note, die als Eindruck irgendwie hängen bleibt. Mir fallen für dieses Review spontan nicht einmal prominente Vergleiche ein. Für das Tough Magazine habe ich vor längerer Zeit Rezensionen zu Michael Malarkey und 13 Crowes geschrieben, und diese sind mir vorhin spontan als Vergleich eingefallen.
Einfach mal reinhören, es kann nicht schaden. Insgesamt wirkt das ganze Projekt wie gesagt ganz solide und sympathisch. Wenn die Band Interesse hat, stelle ich ihnen irgendwann einen meiner Nachbarn vor, der – ungelogen – genau so aussieht wie der Dude auf dem Cover-Artwork. Alleine dafür schon, muss das Kunstwerk an dieser Stelle in den Himmel gelobt werden.
Review von Kilian
0 Kommentare