Hoch die Pommesgabel und ab dafür…. Hier gibt’s ordentlich Druck auf die Ohren.
Beim Bandnamen und auch den ersten Klängen der Platte dachte ich zunächst an eine typisch amerikanische Combo. Tatsächlich handelt es sich bei May The Tempest um eine deutsche Formation, die 5 Jungs aus München liefern mit ihrem Debüt „Rise to Remain“ gepflegten Metalcore ab.
Mit 4 Singleauskopplungen in den letzten Monaten konnte man sich bereits einen ersten Höreindruck auf das kommende Album verschaffen, seit März ist das lang ersehnte Werk nun endlich verfügbar.
Sphärisch getragene Keyboardklänge eröffnen den ersten Track „Unity“, nach kurzer Zeit gesellen sich die teils schreiend interpretierten Vocals von Sänger Lucci dazu. Dies steigert sich bis etwa zur 2. Minute, mit den einsetzenden Drums und drohend klingenden Gitarren wird ein nahtloser Übergang zum nächsten Song „Infinity“ gelegt.
Dort werden alle typischen Metalcore-Register gezogen: tiefer gelegte Gitarren, treibende Doublebass Drums und ein wütender Gesang lassen kaum Spielraum zum Luftholen.
Brutal und mit hohem Tempo geht’s mit der ersten Single „Different“ weiter. Das bewährte Rezept aus Infinity funktioniert auch hier wunderbar und liefert eine ordentliche Metalcore Nummer ab. Schade das im letzten Drittel des Songs das Gaspedal etwas gedrosselt wird und das Sahnehäubchen wohl irgendwie verloren gegangen ist. Das Outro hätte man pfiffiger gestalten können.
Auch die folgenden Tracks wie „Nothing“, „Ghost“ oder „Vanity“ bedienen sich aus einem Potpourri aus kraftvollem Gesang, mächtigem Gitarren-Riffing aber auch ruhigen melodiösen Passagen. Besonders der „cleanere“ Gesang, verantwortlich hierfür ist Gitarrist Jonas, stellt einen schönen Kontrast zu den Screams von Lucci dar. Leider verspüre ich beim weiteren Hören aber auch gewisse Abnutzungserscheinungen. Ohne dass ich handwerkliche Schwächen erkennen könnte, fällt es mir auch nach mehrfachem Hören der Songs schwer diese zu differenzieren. Das gewisse Alleinstellungsmerkmal für den Wiedererkennungswert eines Tracks kommt nicht so richtig durch.
Mit „Unspoken Agreement“, einer knüppelharten Hau-Drauf Nummer kann der Moshpit nach 13 Tracks und einer Gesamtspielzeit von etwas mehr als 46 Minuten verdient seine Wunden lecken.
Fazit: May The Tempest liefern mit ihrem Debüt „Rise to Remain“ ein grundsolides, handwerklich ordentlich eingespieltes und druckvoll produziertes Metalcore Album ab. Wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um das Debut der Jungs handelt, kann man über das Resultat echt nicht meckern. Alle typischen Fans der etwas härteren Gangart werden hier sicherlich auf ihre Kosten kommen und sollten die Jungs schonmal auf den Einkaufszettel für die nächste Plattenbestellung setzten. Mir selbst fehlt noch das gewisse Etwas, aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten…
Review von Florian G.
0 Kommentare