Ernte 77 – Kippekausen

Noch gar nicht solange her das wir die letzte LP der netten Jungs von Ernte 77 besprochen haben.

Noch ein tieferer Tiefpunkt“ hieß das gute Stück und enthielt ziemlich viel, was ein gutes Punkalbum ausmacht.

Sehr lange Zeit habe ich mir die LP reingezogen und habe mich um so mehr gefreut, als jetzt die „Kippekausen“ LP bei mir im Briefkasten lag. Diese beinhaltet neunzehn neue Punkkracher in einer Spielzeit von knapp 42 Minuten.

Benannt nach einer Straßenbahnhaltestelle in Bergisch Gladbach macht diese LP seit dem Nikolaustag dem Punkvolk Beine. Kein Knecht Ruprecht, aber hier wird ausgeteilt und abgeseilt.

Schon von Beginn weg mit „100 Luftballons“ zeigen uns die drei auf ihrem dritten Longplayer, wo denn die reise hingeht. Hochmelodisch und mit wichtigen texten unterlegt, bekommt man von Stück zu Stück mehr Lust auf „Kippekausen“ und die Band, die wieder einmal ganz viel richtig gemacht hat.

Alles klingt wie Turbostaat“ ist zum Beispiel so eine Hymne, die mir nicht mehr aus dem Ohr geht. Da reimt es sich und dann auch wieder nicht.

Weil man ja auch in einem Song für Turbosaat mal eine Ausnahme machen kann.

Mensch Jungs!

Seid doch einfach weniger hart zu Turbostaat (verdammt, das reimt sich auch).

Aber man soll ja auch nicht die Ernte 77 mit den Turbostaatlern vergleichen. Dann schon eher „Äpfel mit Birnen vergleichen“. Ein Song, der gut nach vorne geht und an Bands wie Lost Lyrics, Outsiders Joy und natürlich auch die alten WIZO erinnert. Auch eine gute Nummer.

Ebenso wie die „Soße, die Durchfall macht“. Zwar nicht ganz Appetitfördernd aber muss es ja auch nicht. Turbostatt macht mich ja auch nicht satt.

Dass die Jungs sich gerne mit George Clooney vergleichen können zeigen sie im Stück „Wie George Clooney aussehen“. Auch hier reimt sich einiges und geht gut zur Sache.

Mit „George Clooney“ endet auch die Scheibe und man erwischt sich direkt dabei, doch wieder die LP rumzudrehen und von vorne anzufangen.

Insgesamt befinden sich auf den 42 Minuten nämlich viele tolle neue Songs, die natürlich vom Stil nah an den ersten Alben sind aber bei einer Band wie Ernte 77 kann man da gerne drüber wegschauen, denn die drei Jungs versorgen uns mit „Kippekausen“ wieder mit allem was man sich denn als (Deutsch-)Punker in der kalten Jahreszeit wünscht. Warme Melodien, lustige Songs und auch Stücke, die den Finger in die Wunde halten.

Gutes Paket einer äußerst sympathischen Band.

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 21. Dezember 2019 veröffentlicht.

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