RedNight: Die Hardrock-Band im Interview

Mit „RedNight“ haben die Musiker von der Band RedNight ihr selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlicht. Wir haben uns mit der Band über die Songs, die Entstehung und weitere Themen unterhalten.

Moin. Wo erwischen wir euch gerade?
RedNight: Moin Moin, wir sitzen gerade zusammen bei uns im Proberaum mit gemütlicher Kerzenstimmung und haben bis eben an einem  neuen Song gearbeitet.

Für alle, die euch nicht kennen – stellt euch doch bitte kurz vor. Und wie habt ihr zueinander gefunden?
RedNight: Ohja sehr gerne! Ja dann Hallo, wir sind die Jungs von REDNIGHT aus Aachen. Wir sind insgesamt zu viert mit Maurice unserem Sänger, Kilian an der Gitarre, Lars am Bass und Jannik an den Drums. Jannik und Maurice haben schon sehr früh zusammen in einer Schulband gespielt und waren 2011 dann gemeinsam in Bristol (UK) bei einem Musikaustausch. Auf dem Weg zurück entstand im Bus während der Fahrt durch den Kanaltunnel die Idee erstmals auf, gemeinsam eine Band zu gründen. Maurice und Kilian haben sich dann in Deutschland tatsächlich durch ein ausgefallenes Fußballspiel nebeneinander im Auto gesessen und da darüber gesprochen, dass beide Musik machen und da sowieso die Bandidee mit Jannik im Raum steht… Eins aufs andere… Wenige Wochen später ging es mit dem damaligen Bassisten aus der Schulband im Partykeller auf engsten Raum bei Maurice los. Aber so wirklich ernsthaft ging es erst 2016 mit richtigem Proberaum, ersten Aufnahmen und Co los. Also sind wir so ganz klischeehaft als Kids durch eine Schulband entstanden. Aber danke für diese krassen Zufälle, ohne die würden wir heute wahrscheinlich nicht dieses Interview geben ? Seit diesem Jahr ist dann Lars zu REDNIGHT gekommen, der zufälliger Weise bei einer Reunion der Schulband dabei war, da er in der Schulband Historie auch mal dort Bassist war. So hat sich der Kreis also geschlossen.

Wie ist der Bandname entstanden und was soll er bedeuten?
RedNight: Ihr kennt Green Day oder? Man sollte dazu wissen, wir waren alle gerade mal 13 oder 14 Jahre und dachten alle nur daran welche Bands sind erfolgreich. Damals war Green Day ultra beliebt und wenn der Bandname funktioniert hat dann wird REDNIGHT mindestens genauso gut gehen. Damals haben wir das nicht so offen sagen wollen, aber machen wir uns nichts vor dass der Name daran angelegt ist, aber da stehen wir mittlerweile echt drüber, denn wir sind REDNIGHT und nicht Green Day.

Mit „REDNIGHT“ erscheint am 08.11.2019 euer Debütalbum. Wie liefen die Arbeiten im Studio? Wo habt ihr aufgenommen und wie lange hat es gedauert?
RedNight: Ja das war uns wirklich eine Herzensangelegenheit. Seit Anfang 2019 ist ja Lars neu am Bass und das war nach den ersten Proben direkt klar, dass wir ins Studio müssen und mindestens 8 Songs noch dieses Jahr rausbringen. Da wir ja alle noch studieren kam sehr früh die Idee das mit einem Crowdfunding zu stemmen. Nach zwei Wochen ca. war die Katze sogar schon im Sack was aber im Nachhinein mit einer Fake-Spende von einer Mille noch total umgekippt ist. Mit Geldnot haben wir alle Cents tausendmal umgedreht und die Summe irgendwie wieder gefixt. An dem Tag als es dann losgehen sollte kam im frühen morgen leider die beunruhigende Info dass unser Engineer familiär das Projekt auf Eis setzen muss. Am gleichen Tag haben wir noch wild umher telefoniert, weil wir nur die Woche geblockt hatten und das Ziel mit den 8 Songs stand. Also standen wir am nächsten Morgen schon in Aachen bei Jürgen Müller vom Pink Noise Studio und haben nach kurzer Besprechung sofort gestartet. Von da an war erstmal der Druck raus und eine wirklich geile Woche im Studio angesagt. Wir haben teilweise bis mitten in der Nacht noch produziert, weil wir spontan die Songs umgeschrieben haben, um noch mehr aus den Werken zu holen. Wir sind ja das erste Mal aus dem Jugendzentrum in ein Tonstudio gezogen und es war definitiv der richtige Zeitpunkt. Auch wenn wir heute bestimmt vieles alles anders machen würden, ist es genau das was wir daran heute so schätzen, wir haben unglaublich viele Erfahrungen gesammelt und wachsen dadurch weiter über uns hinaus. Die insgesamt 10 Tage im Studio waren natürlich auch nervenaufreibend, wenn man von morgens bis abends aufeinander hockt aber wir haben uns immer noch alle lieb! Da merkt man schon wie lange wir jetzt schon zusammenarbeiten, das hilft uns ungemein.

Wie muss man sich einen Tag bei euch im Studio vorstellen?
RedNight: Puuuh… Dadurch dass wir ja wirklich sehr viel noch produziert haben war es rückblickend ein sehr kreativer Prozess mit vielen Ideen die versucht und oft auch wieder verworfen wurden. Zum Mittag hin gab es immer leckeres selbstgemachtes Thai vom netten Imbiss um die Ecke. Wenn wir im Studio sind konzentrieren wir uns wirklich darauf und gucken unsere musikalischen Skills bestmöglich aufs Band zu bringen. Daher würden wir wohl sagen, dass wir sehr konzentriert bei der Sache sind und das gerne auch bis in die Nacht und man mit gutem Gewissen ins Bett krabbeln kann.

Wie entsteht ein REDNIGHT-Song?
RedNight: So ein richtiges Konzept haben wir gar nicht, wir machen uns alle immer wieder Zuhause, im Proberaum, im Zug oder egal wo Gedanken und wenn wir uns in Stimmung fühlen was neues zu schreiben wirft einer eine Idee in den Raum und dann sagt jeder etwas dazu, was er darüber denkt. Wenn soweit alle sich das vorstellen können überlegen wir wie man einzelne Riffs, meistens entsteht der Song auf der Gitarre, noch abändern kann und dann kommen die anderen nach Gitarren-Loop hinzu. Oft geht es dann nach ein paar Wochen wieder an den Song und entweder schafft er es zu überleben oder er landet in einer Notiz auf dem Handy.

Was für Themen beschäftigen euch? Vielleicht auch ganz aktuell? Und welche Themen konntet ihr davon auf dem Album unterbringen?
RedNight: Also in Sachen Texten arbeitet Maurice ganz alleine daran. Bei unseren Songtexten handelt es sich ausschließlich um persönliche Erfahrungen aus seinem Leben und manchmal auch Botschaften, wie zum Beispiel beim Song „Wisdoms“ das sowas wie sein Lebensmotto ist das er zu Text gebracht hat. Ganz aktuell beschäftigen uns Themen wie wir zum Beispiel den Proberaum sauberer halten können oder was unsere nächsten Pläne sind. Auf der Platte wurden die Songs tatsächlich immer an eine Frau adressiert. Die Einstellung zueinander variiert immer wieder und ist eine stetige Entwicklung. Wer genau hinhört kann aber Bezüge untereinander erkennen und so auch ein Bezug zum Cover, das im knalligen Pink und mit einem Kussmund einer Frau erstrahlt. Es war uns wichtig auch beim Design die Thematik einzubinden und nicht umsonst ist „Rising Sun“ für uns die perfekte Single für unser Debütalbum. Denn auch hier geht es um diese Frau und zwar die Rising Sun die zeitgleich mit dem Release des physischen Albums am 08.11.19 auch online auf allen Portalen verfügbar sein wird.

Wie seid ihr zur Musik gekommen?
RedNight: Lars und Maurice sind über die Schulband dazu gekommen, da Lars einige Jahre vor Maurice auch Bestandteil der gleichen Schulband war. Jannik kommt aus einer Musikerfamilie und hatte so schon sehr früh den Bezug zur Musik und Kilian hat auch schon sehr früh als Kind die Gitarre in die Hand genommen und Unterricht genommen. Aber Musik ist für uns alle ein fester Bestandteil unseres Lebens. Die Band im Kern gibt es jetzt bald 9 Jahre, das ist eine verdammt lange Zeit!

Was ist es für ein Gefühl, vor der Kamera zu stehen?
RedNight: Live oder nicht Live? Naja noch läuft die Kamera im krassen Sinne nicht aber man lernt damit umzugehen und sich wohler zu fühlen. Wir werden vor der Kamera eher schüchtern als dass wir aufdrehen und die aufgedrehte Rockband inszenieren. Wir sind wie wir sind und wir sind oft echt sehr verkorkst. Unser Freund Nils von Seemannstod hat uns in Hamburg am Film-Set besucht und er meinte zu uns: Jungs, ein Tag mit euch ist unterhaltsamer als jede Comedy-Show. Also wenn man sich so lange kennt wie wir, dann weiß man wie man mit dem Humor des anderen umgehen muss und dann wird einander gebattled bis einer gnadenlos im Boden versinkt ?

Man kann lesen, dass ihr seit 2016 eigene Songs spielt. Habt ihr vorher Coversongs gespielt?
RedNight: Wir hatten bis 2016 gerade mal drei eigene Songs. Den Rest haben wir mit Cover gefüllt, aber ganz ehrlich, wir haben damals vor unseren Eltern und Freunden auf Geburtstagen gespielt. Da waren die drei Songs Sahnehäufchen obendrauf haha. Nein das ist genau der Grund weshalb wir auch sagen können, dass es erst 2016 richtig los ging. Vorher haben wir nicht mal mit richtigem Schlagzeug geprobt, da musste Jannik noch mit seinem Cajon anreisen, was bei der Probe einer Hardrockband recht absurd klingt. Aber das sind Erfahrungen die uns heute stolz darauf machen welchen Weg wir über die Jahre gegangen sind, während wir viele Bands miterlebt haben die kamen, aber auch wieder gingen.

Was bedeuten euch folgende Wörter?
Familie
RedNight: Ohne unsere Familien wäre all das, so früh vor allem, nie möglich gewesen. Also sehr sehr viel!

Freunde
RedNight: Freunde ist fast das gleiche wie Familie, wir haben einen sehr engen Freundeskreis, bei denen ganz viele immer mit dabei sind und uns unterstützen, mit auf Tour gehen und Proberaum chillen. Daher haben wir uns bei beiden auch im Booklet ausdrücklich für all die Jahre bedankt!

Aachen
RedNight: Unsere Heimat… Eine Liebe und Hass zugleich.

Freiheit
RedNight: Wir sind frei und das kann uns keiner nehmen. Wir gehen unseren Weg und den bestimmen wir.

Live
RedNight: Es gibt nichts besseres. Wie eine Sehnsucht wenn man es nicht hat. Wir würden sagen es ist fast wie die Leiter in der Spielo.

Tough Magazine
RedNight: Authentisches Musikmagazin mit einem geilen Mix aus verschiedenen Genres. Genau das was wir lieben!

Vielen Dank. Die letzten Worte gehören natürlich euch!
RedNight: Ey wir danken Euch! Ja an der Stelle einfach nur: Seid und bleibt immer ihr selbst. Wenn ihr euch für etwas begeistert bleibt am Ball und auch wenn mal jemand meckert… Nehmt die Kritik auf und macht weiter!

Interview von Florian im November 2019

Dieser Artikel wurde am: 21. November 2019 veröffentlicht.

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