Band ohne Anspruch – Bitte machen sie sich frei

Sicherlich gibt es viele Musikgenres, die schon oft totgeredet wurde. Und gerade auf den Fun-Punk trifft dieses insbesondere vor. Irgendwie waren da die letzten Jahre kaum neuen Bands zu sehen.

Bis im Jahre 2018. Denn da veröffentlichten Band ohne Anspruch mit „2018“ ihr Debüt, das für Kurzweil sorgte und eine lohnenswerte Anschaffung darstellte.

Und nur ein Jahr später schon fegt mit „Bitte machen Sie sich frei“ eine neue Granate mit 15 Songs und einer Spielzeit von beinahe 40 Minuten durch die Lautsprecher.

Ja, die Band ohne Anspruch macht genau dort weiter, wo sie mit dem letzten Album aufgehört hat.

Gute Songs, hier und da Experimente und eine Sache, die rundum funktioniert.

Die Scheibe startet mit dem Titelsong und es dauert nur kurze Zeit, bis man direkt bei der Sache ist. Die Laune steigt und wie selbstverständlich machen wir uns nicht nur von Maulkörben etc. frei sondern vor allem mal von der schlechten Laune.

Weiter geht die Partylaune mit Stücken wie „Domina in spe“ oder auch dem „Naziklima“. Stark.

Ein besonderes Augenmerk möchte ich aber noch auf zwei Songs legen, die vorher noch nicht besprochen wurden (das ein oder andere Stück ist ja schon bekannt unter anderem von der guten Apen Air Single).

Ich entscheide mich mal für „Männergrippe“, „Mit dem Klapprad bis nach Bagdad“, „Ich liebe meine Waschmaschine“ und „Der letzte Tango“.

Äh, Moment mal. Ich wollte doch nur zwei Songs erwähnen, aber hey, die sind alle gut.

OK, ich fasse mich kurz.

Mit den Klapprad bis nach Bagdad“ ist ein toller Funkpunkkracher, den man direkt mistsinge kann und auch wenn man „zwei Stunden bei Lidl an der Kasse“ ansteht, kann man solche Songs am Stück hören. Etwas Pop aber ganz viel Fun (Punk). Sehr gut.

Bei der „Letzte Tango“ bewegen sich die Band Ohne Anspruch (ob im Dreivierteltakt oder nicht weiß ich nicht genau) ein wenig weg von alten Pfaden und (ver)zaubern das Album mit einer klassischen Tango Nummer, die live garantiert super ankommen wird. Ein Stück, das irgendwie auch für das Album spricht. „Wir beide unterwegs und die Stadt wird langsam wach“ kann ein Refrain sein, der das Album mit am besten beschreibt, denn die Band Ohne Anspruch schaffen es tatsächlich die Qualität des Debüts zu halten und bringen hier ein ganz frisches Werk an den Start, das dem Fun-Punk wieder ein bisschen mehr Bedeutung schenkt.

Auch wenn sich einige Themen wie die Promillezahl wiederholen und vielleicht noch eine Ballade im BoA Stil fehlt muss ich sagen, dass mich die Scheibe restlos überzeugt.

Danke dafür!

Review von Thorsten

Band ohne Anspruch – Bitte machen sie sich frei (Album Snippet)

Dieser Artikel wurde am: 28. Mai 2019 veröffentlicht.

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