„Süßer die Tauben nie klingen“
So heißt das Tour-Motto der Abstürzenden Brieftauben.
Ein schönes Tour-Plakat mit dem Buckligen am Steuer des Weihnachtsschlitten kündigte uns vor vielen Wochen schon die Tour der Abstürzenden Brieftauben (mit der neuen Besetzung Norm und Micro) an und ich war sehr gespannt, was denn da wohl auf uns zukommt.
Die Zeit zwischen Nikolaus ist normalerweise die Zeit für Adventskalender, Kerzenlicht, Glühwein und Lebkuchen.
Dieses Jahr aber nicht. Dem Buckligen sei Dank!
Denn Abstürzende Brieftauben bedeutet auch nach über 30 Jahren noch: Funpunk, Pogo, Bier und einfach gute Laune.
So auch am 12.12.2018.
Eine Band, die sich schon vor Konzertbeginn gut gelaunt mit den Besuchern des Frankfurter Nachtlebens unterhielt. Auch Autogrammwünsche annahm und die erst vom Merchandising Stand verschwand, als die Vorgruppe Männi loslegt.
Männi schafften es, das Publikum gut zu unterhalten und mit Songs wie „Alkohol & Melancholie“, „Stinkehand“ (mega!) sowie auch „Abgefuckt“, das Frankfurter Nachtleben durchaus gut zu unterhalten.
Im Großen und Ganzen ein sehr gelungener Auftritt einer jungen und sympathischen Band, bei der sicher noch einiges zu erwarten ist.
Nach Männi kam dann ein kurzes Intro und die Abstürzenden Brieftauben betraten unter Applaus die Bühne.
„Gerade werde ich wieder jung …“, sprach eine Stimme neben mir und dieses Zitat passte zum Konzert.
Die Tauben zauberten eine Setlist, die 36(!) Songs beherbergte und, so wie Micro schon im Interview andeutete, alte, neue, ganz neue aber auch ganz alte Songs enthielt.
Diese Songs wurden vom Publikum textsicher mitgesungen und an diesem Abend war klar, dass es nicht zu einem Absturz der Tauben kommen kann.
Norm beindruckte als neue Taube durchaus und ja er war der Neue … der neue Schwung.
Es ist schwer zu sagen, was an diesem Abend denn besonders beindruckte.
Ich persönlich fand sowohl die Stimmung zwischen Publikum und Band, die Interaktion der beiden Brieftauben, die sowohl die Instrumente tauschten, sich sympathisch den Ball bei den Ansagen aber auch innerhalb der Songs hin und her zuwarfen.
Auch die starke Setliste, die Klassiker wie „Das Grauen kehrt zurück“, „Betsy Freitag“, „Heute doof und morgen doof“, „Räubermärchen“ aber auch selten gespielte Songs vom „Krieg und Spiele“ Album wie „Paderborn“ und „Allein“ lieferte eine Grundlage für einen energiegeladenen Abend.
Auch die neuen Songs wurde gut abgefeiert und es kam sicher bei keinem der feiernden, pogenende und lauthals mitsingenden Zuschauern je das Gefühl auf, das hier etwas abstürzen könnte.
Nach den zweiten Instrumentenwechsel stand Micro wieder an der Gitarre und als die Band dann „Konrad K“ spielte wurden sicher einige der Zuschauer sentimental.
Doch auch ohne Konrad hat diese dritte Besetzung der Tauben durchaus ihre Berechtigung.
Mit dem Neuen – dem Norm Schwung – gab es ab hier noch die Klassiker „Richard“, „Der Kobold“, „Autofahr‘n“ und natürlich auch „Der letzte macht die Tür zu“.
Bevor ich dann nach „Tränen“ das Nachtleben verließ musste ich kurz Bilanz ziehen, was ich denn in den letzten Stunden in Frankfurt erlebt habe.
Und diese Bilanz ist sehr einfach und nicht geschönt.
Der 12.12.2018 in Frankfurt war einfach ein toller Abend einer gut aufgelegten Band, die den Neustart erfolgreich vollzogen hat.
Ich musste jedenfalls nach dem zwei Stunden Konzert und einer 200 km langen Heimfahrt mitten in der Nacht erstmal „Duschen“.
Vielen Dank, liebe Tauben für dieses feine Pogo-Event mitten in der Woche.
So kann das gerne mit euch weitergehen!
Konzertbericht von Thorsten
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