Die Erwartungen sind hoch. 3 Jahre nach dem letzten Lebenszeichen „The Industrialist“ der Industrial-Pioniere FEAR FACTORY liefern die Jungs aus der Stadt der Engel ihr nunmehr 8. Studioalbum ab. Geboten wird dem geneigten Hörer auf „Genexus“ im großen und ganzen alle Trademarks, für die FEAR FACTORY seit fast 25 bekannt sind: eine fette Produktion (von Stamm-Produzent Rhys Fulber), fette Gitarren von FEAR FACTORY Urgestein Dino Cazares, hämmernde Bass-Beats von Neumitglied Tony Campos, den markanten Gesang von Burton C. Bell und präzise sägende Drums von Mike Heller. Ja, nachdem die Band auf den Alben „Mechanize“ (2010) und „The Industrialist“ (2012) komplett mit einem Drumcomputer gearbeitet hat, sind bei „Genexus“ nun wieder humanoide Kräfte am Werk. Wobei es nicht wirklich auffällt; denn das Drumming ist so präzise und kompakt, als hätte eine Maschine die Arbeit erledigt.
Diese Tatsache scheint genau in das Thema von „Genexus“ zu passen: „Wir wollten eine neue Mischform erschaffen. Etwas, das jeden Aspekt, der uns ausmacht, aufgreift. Musikalisch. Textlich. Du kannst das Organische, das Technologische hören; die Vergangenheit und die Zukunft. Es ist der nächste Weiterentwicklungsschritt von FEAR FACTORY.“ lässt uns das Promo-Blatt wissen.
Textlich bleibt sich die Band treu: der immerwährende Kampf zwischen Mensch und Maschine und der organische Verfall ist das alles beherrschende Thema. Und daran wird sich auch wohl auf den kommenden Alben auch nichts ändern, denn in diesem Bereich gibt es noch unzählige Dinge, die man textlich verpacken kann.
Musikalisch erfinden sich FEAR FACTORY auf „Genexus“ nicht wirklich neu. Wie ich bereits schrieb, finde ich alle Trademarks des FF-Sounds wieder, was nicht negativ gemeint ist. „Genexus“ ist eingängig und wird auch Live sicher gut zünden. Mir persönlich liegen die letzten Songs mehr, denn sie geben mir Flashbacks in die 90er, als „Demanufacture“ die Clubs in Schutt und Asche legte. Leider gehen die meisten Songs im FEAR FACTORY-Backkatalog unter. Aber dennoch kein schlechtes Album!
Anspieltipps: „Regenerate“, „Battle For Utopia“, „Expiration Date“
Review von Kai Paetsch
Fear Factory – Soul Hacker
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