Kneipenterroristen: Die Deutschrock-Band im Interview
Die Kneipenterroristen haben mit „Lebenslang“ ihr neues Album veröffentlicht. Wir trafen den Bassisten Goofy und sprachen mit ihm über die Songs, die Anfänge und die Zukunft!

Moin Moin! Schön, dass Ihr Zeit für uns habt. Für den Fall, dass euch ein Teil unserer Leser tatsächlich noch nicht kennt, stellt euch doch bitte kurz vor.
Goofy: Ahoi, wir vier sind Karsten (Trommeln), Martin (Gitarre), Jörn (Gesang) und Rohbert (Bass).

Euer Album „Lebenslang“ gibts ab 25.04.2014 zu kaufen. Erzählt uns doch was zu den einzelnen Songs.
Goofy: „Rotlicht, Party Rock’n’Roll“: Eine sehr nüchterne, ernste Beschreibung über den Hamburger Kiez
„Politisch inkorrekt“: Die schnellste Nummer, die wir jemals aufgenommen haben. Inhaltlich ein klares Statement gegen den Mainstream
„Nüchtern bin ich schüchtern“: Ein fröhlicher Song, dessen Text auf Mallorca entstand.
„Geliebt von wenigen“: Seit Jahren ein Spruch, der auf unseren Shirts steht und es wurde Zeit ihn zu vertonen
„Die Zeit heilt nicht alle Wunden“: Eine Halbballade für Tony Taylor, der 2010 bei einem Motoradunfall starb
„Lebenslang“: Unsere Kritik an den Umgang mit Kinderschändern
„König Alkohol“: Unsere Verbeugung vor der Majestät!
„Dein schlimmster Alptraum“: Falls wir auf Stalking umsatteln sollten, könnte es so aussehen!
„Die Reiter der Apokalypse“: Ein gesellschaftskritischer Song.
„Prost!“: Ein fröhliches Trinklied geht ja gerne mal. Sozusagen ein Liebeslied an brennbare Flüssigkeiten
„In die Hölle und zurück“: Trinkspiele mit dem Herrn der Finsternis
„Euer liebstes Sorgenkind“: Einfach mal ein Lieb über uns und unser Leben
„14“: Das Instrumental der Platte. Ich würde es als kompromisslosen Metal beschreiben!
„Störtebeker“: Unsere Verbeugung an den Freibeuter und Slime!
„Hausverbot im Swingerclub“: Ein trauriges Lied über einen Besuch im Swingerclub. Die Melodie war auf Seite 1 in meinem Basslehrbuch.

Das Album ist sehr metal-lastig geworden. Wie kommt es zu dem Stilwechsel? Andere Eindrücke, Erfahrungen, Vorbilder als früher?
Goofy: Eigentlich sehe ich da keinen Stilwechsel. Unsere Wurzeln haben wir nie versteckt. Die Ideen von Martin sind ja gerne mehr Metal, die von Rohbert eher Oi! und Punk. Das ganze wird dann mit denen von Karsten gemischt und Jörn baut darauf seine Gesangslinie und schon entsteht was neues.

Habt ihr eine Tour zum Album geplant?
Goofy: Eine Tour ist meistens schwierig, da unsere Konzerte am Tresen meist ausarten und es knifflig wird am nächsten Tag zu arbeiten. Wir werden also weiter am Wochenende die Hallen unsicher machen.

Hand aufs Herz, nach so vielen Jahren Bandgeschichte, was genau reizt euch weiterzumachen?  Macht euch die Musik noch genauso viel Spaß wie am Anfang?
Goofy: Klar. Wenn wir da keinen Spaß dran hätten, würden wir es sicher nicht tun. Für Geld allein macht man das nicht. Jeder von uns hat einen normalen Job und am Wochenende im Bus zum Gig zu fahren und nicht zu Hause zu erholen ist etwas, was man nur mit viel Leidenschaft für die Musik macht. Und einem gewissen Hang zu Freigetränken. (lacht)

Als Onkelz-Coverband habt ihr vor 15 Jahren angefangen. Heute habt ihr musikalisch euren eigenen Stil gefunden und schreibt eigene Songs. Wie läuft das live auf der Bühne? Schreit das Publikum nach Onkelz-Songs oder steht ihr als eigenständige Band hauptsächlich mit euren Songs auf der Bühne?
Goofy: Wir machen einen Mix. Erst kommen die eigenen Songs und danach ein Set mit den Onkelz Sachen. Das läuft so ganz gut. Die eigenen Sachen sind ja auch schon bekannt und es wird nach Pornostar genauso gerufen wie nach Mexico.

Wie findet ihr persönlich das Comback der Onkelz? Und was bedeutet das für euch als Band?
Goofy: Das bleibt abzuwarten, ob sich was verändert. Ich selbst war überrascht!

Wie die Onkelz habt ihr oft mit politischen Vorurteilen zu kämpfen. Wie geht ihr damit um?
Goofy: Jeder, der uns kennt dürfte wissen, was wir von Extremisten halten. Wir haben ja auch einen Song darüber geschrieben („Am äußeren Rand“).  Wir selbst haben daher kaum Probleme damit. Wenn jemand etwas von Grauzone schwafelt, verweise ich auf den Song „Eisbär“ von der Band oder auf meinen Bart.

Ihr als „alte Rocker-Hasen“. Was würdet ihr jungen Nachwuchsbands oder Musikbegeisterten, die gern selbst Musik machen wollen, mit auf den Weg geben?
Goofy: Ich bin nicht sicher, ob gerade wir Tipps geben sollten. In erster Linie sind wir eher ein schlechtes Beispiel. Vielleicht eins… trinkt weniger auf der Bühne als wir.

Von unserer Seite soll es das zunächst gewesen sein. Die letzten Worte gehören euch!
Goofy: Treibt es nicht Bunter als wir und keine Angst, das schränkt kaum ein!

Interview von Stefanie Kreft im Juni 2014

Kneipenterroristen – Der vierte Stern

Dieser Artikel wurde am: 3. Juli 2014 veröffentlicht.

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