Mit Volxsturm hat sich Anfang der 90er-Jahre eine Band gegründet, die den „United“-Gedanke zwischen der Skinhead,- und der Punkszene vorgelebt hat. Wenn man die Band verfolgt und die Geschichte kennt oder kennenlernen möchte, so fällt einem direkt der Bandname auf und auch ich bin damals darüber gestolpert und habe mich informiert, wie man diesen einstufen soll.
Volxsturm ist ein „Wortspiel“ aus dem deutschem Volkssturm und der politisch linken Volxküche (linksalternatives Szene-Gruppenkochen) – die Band provoziert natürlich mit dem Namen, positioniert sich selbst eher links und distanziert sich komplett von allen politischen Extremen!
Was verbindet man mit Volxsturm? Ich persönlich direkt die LP-Releases, denn die haben immer was besonderes. Viele sind längst vergriffen, da sie streng limitiert waren/sind – da fällt mir die erste DEMO „Alk vereint“ von 1994 ein, die 2004 als einseitig bespielte LP veröffentlicht wurde. Ich bin stolzer Besitzer der Nr. 021/244! Somit haben nur 244 Menschen diese LP, die nicht nur wunderschön ist, sondern auch mega-rar! Nackte Brüste auf einem Cover – heute nicht mehr denkbar!
Aber auch alle anderen Veröffentlichungen waren limitiert und kamen in vielen Farben raus – für mich immer ein Grund, mindestens eine davon zu besitzen – denn das Gefühl, eine Volxsturm-Platte in den Händen zu halten und dann aufzulegen, ist auch nach (bei mir) gefühlten 25 Jahren nicht wegzudenken!
Zudem fallen mir Songs wie „Mach die Augen auf“ von dem gleichnamigen Album ein, „Bunt und kahl“, „Bi uns tu Hus“, „Eure Kinder“, „Moin Moin ihr Schmuddelkinder“ oder auch „Lichter meiner Stadt“ – alles Songs, die nie alt werden oder die man sich aus der Szene wegdenken kann oder darf!
Aber auch Besetzungswechsel gehörten zu Volxsturm, ob früher oder recht aktuell – wir konnten uns mit der Band sehr ausführlich über alle (!) Themen unterhalten. Von den Anfängen bis hin ins Jahr 2018! Wir haben den Musikern 5 Fragen zu den 5 folgenden Perioden der Band gestellt:
- Erste beiden Alben
- Split mit Broilers / Zusammenarbeit mit anderen Bands
- Lichter meiner Stadt
- Ein kleines bisschen Wut / Massenuntauglich
- Trennung von Hinkel / das Heute und die Zukunft der Band
Erste beiden Alben:
Ihr nennt euren Musikstil „Chaos Rock’n’Roll“. Das Ganze hört sich nach einer Mischung an. Nennt bitte die Zutaten um einen Chaos Rock’n’Roll Song zu brauen!
“Oi is fun” und “Mach die Augen auf”: Beurteilt die beiden CDs aus heutiger Sicht. Welches Album war das wichtigere?
Robert: Der Musikstil „Chaos Rock’n`Roll“ ist im eigentlichen Sinne kein Musikstil, es ist einfach die Antwort auf die doch oft gestellte Frage , macht ihr Oi Musik oder doch eher Punkrock? Da wir der Meinung sind/ waren das wir schon immer Songs gemacht haben die sich nicht einfach kategorisieren lassen, also Einflüsse vieler Musikrichtungen beinhalten, nannten wir unseren Sound „Chaos Rock’n`Roll“.
Grundaggressiver Punkrock, oftmals mit einer Oi- Attitüde, leicht verspielten Offbeat und wenn wir richtig sauer sind kommt auch mal die Hardcorekoile zum Einsatz. Ein schönes „Chaos“. Beim schreiben neuer Songs bringen wir unsere Ideen bei Proben zusammen, oftmals nur ein Riff auf der Gitarre oder eine kleine Melodie auf dem Bass. Dann versuchen wir dem Ganzen das Beste zu entlocken um eine chaotische Erstversion zu kreieren. Wenn dann hier und da noch ein paar Stellschrauben angezogen werden und der Text auch noch von allen abgenickt wird, dann ist der Song endlich fertig.
Bis wir im Studio angekommen sind um zu merken das wir noch ach so tolle Ideen haben oder dieses oder jenes doch nicht wirklich unseren Vorstellungen entspricht. Also wieder Chaos. Alles andere wäre ja auch langweilig, daher Bier auf und zu Ende gebracht das Ding.
„Oi is Fun“ vs. „Mach die Augen“ auf : Beide Platten haben im Grunde den gleichen Stellenwert für uns als Band. Das eine Album ist das Debüt und das andere spiegelte die musikalische Weiterentwicklung der Band wieder. Was von Platte zu Platte der Fall war. „Oi is Fun“ ist die unbedarftere und punkigere Platte von beiden, was wohl auf das Alter und auf die damalige Zeit zurückzuführen ist. Für mich sind beide Platten wichtig in der VXS-History.
Wolf: Für mich nat. „Mach die Augen auf“, da ich April 1997 in die Band kam und neben dem Einüben der bisherigen Songs gleiche neue Songs mit der Band übte, so dass wir bereits im September 1997 ins Studio gingen um diese bei Smail aufzunehmen. Für mich war das Alles sehr aufregend, da ich das erste Mal in nem Studio war und es war mit den Partys danach ne wilde Zeit.
Volxsturm – Mach die Augen auf
Welche Songs dieser Alben dürfen auf keinem Konzert fehlen. Welches sind vergessene Schätze auf diesen CDs?
Wolf: Neben Alltimefaves wie „Biertrinken“ haben „Teleterror“ und „Eure Kinder“ feste Plätze im Repertoire. Wir haben mal versucht Songs wie „Mach die Augen auf“ und „Keine Helden“ reinzunehmen, hat sich aber leider nicht bewährt. Das Publikum ist vom Alter her dankbar stabil geworden und der Einstieg hat sich scheinbar Richtung „Lichter meiner stadt“ und später verschoben. Viele scheinen die älteren Songs nicht mehr zu kennen.
Auf beiden Alben gibt es einen Song Namens „Skinhead“. Welcher ist der wichtigere Skinhead – Song?
Wolf: Für mich der Song von der „Mach die Augen auf“ da er offensiver einen Standpunkt vertritt.
„Mach die Augen auf“ bei „Oi (is fun)“-Musik. Wie schauen die Leute auf euch? Und wie sehr nervt euch das Grauzone Thema? Gerade Songs wie „Bunt und kahl“ stellen doch euren Standpunkt klar, oder?
Wolf: Das Thema Grauzone haben wir dankbar hinter uns gelassen. Entweder ist durch unser Handeln und zahlreiche Statements unser Standpunkt hinlänglich bekannt geworden oder wir interessieren als altgediente Band in dieser Diskussion nicht mehr so primär.
Split mit Broilers / Zusammenarbeit mit anderen Bands:
Zusammen mit den Broilers habt ihr die „Good fellas never split“ EP veröffentlich, auf der ihr euch gegenseitig covert. Was hat die CD für eine Bedeutung sowohl in der Broilers- als auch in der Volxsturm-Discografie?
Wolf: Alle unsere Splitprojekte entstanden aus persönlicher Freundschaft, d.h. wir haben nie aus strategischen Erwägungen etwas gemacht. Zum damaligen Zeitpunkt waren die Vorzeichen noch etwas verdreht, d.h. die Projektsteuerung lag bei mir und Sammy unternahm seine ersten Schritte Richtung Gestaltung und Layout. Wir waren uns ziemlich sicher, dass wir mit unserer Coverversion von „Nur die Nacht weiss“ was Besonderes geschaffen hatten. Die Broilers haben uns dann tatsächlich überrascht und sicher sogar übertrumpft, was schon damals ihre spätere Entwicklung erahnen liess.
Ihr geht immer noch gemeinsam mit den Broilers auf Tour. Was hat sich in den letzten Jahren für euch dabei geändert?
Wolf: Wir freuen uns immer wieder über die Einladungen zum Support oder auch als Gäste, wenn sie in der Nähe sind. Die Größe der Auftrittsorte und die damit verbundene Orga hat sich nat. extrem verändert und das wir mittlerweile vor ihnen spielen war am Anfang natürlich auch nicht so ;-) Wenn wir uns dann sehen, ist es immer wieder sehr herzlich und ein wenig wie Klassentreffen.
Volxsturm – Nur die Nacht weiß
Neben den Broilers, liest man Volxsturm auch oft in Zusammenhang mit OXO 86. Beschreibt die Zusammenarbeit mit den OXOs.
Marcus: Mit Oxo 86 ist es für mich weniger eine Zusammen-„arbeit“, sondern vielmehr ein Zusammentreffen mit Freunden. Hinter der Bühne ähnelt es doch eher einem Familientreffen, als ein gelegentliches Treffen unter Kollegen. Wir freuen uns immer sehr auf Touren mit Oxo 86. Es ist immer wieder sehr erheiternd, wenn wir uns zum Teil schon Wochen vor einer Tour gegenseitig irgendwelche Nachrichten etc. schreiben oder telefonieren und man merkt, da „braut sich was zusammen“.
Lichter meiner Stadt:
Lichter meiner Stadt wurde sowohl in vielen Reviews als auch von Fans als wichtiges Album gepriesen. Wie wichtig waren für euch persönlich die „Lichter meiner Stadt“?
Marcus: Zu den Aufnahmen zu „Lichter meiner Stadt“ war ich noch nicht in der Band. Dennoch kann ich sagen, dass die Songs auf dem Album durchgehend qualitativ sehr anspruchsvoll sind. Lieder wie „Lichter meiner Stadt“ oder „Seemannsgarn“ befinden sich auch heute noch in unserem Lifeset. Es macht großen Spaß diese Songs zu spielen… gerade als Gitarrist. Beim Schreiben der Songs wurde auf ein sehr harmonisches Zusammenspiel der Gitarren geachtet. Hier wechseln sich harmonische/mehrstimmige Melodien mit treibenden Parts und eingängigen Refrains. Auch wenn ich an diesem Album nicht mitgewirkt habe, bedeutet es mir musikalisch sehr viel. Mein Lieblingsalbum ist dennoch „Bi Uns To Hus“.
Volxsturm – Bi uns tu Hus (Force Attack 2008)
Gibt es eine Anekdote zu diesem Album, die ihr nicht vergessen werdet?
Wolf: Als wir das Album aufnahmen, war die zu erwartende Reaktion nicht abzusehen, da die Songs für die damalige Zeit sehr komplex und melodiös waren. Zaungäste im Studio veräppelten uns manchmal als „Emo-Oi!“ ;-) Mittlerweile zählt das Album zur Referenz im Oi!/Punkbereich und wird neben der „Oi! Is Fun“ immer wieder als unser herausragendes Album genannt.
Welche Songs von diesem Album würdet ihr auf eine Volxsturm Best-Of bringen?
Wolf: Haben wir bei der DVD zu 15 Jahre vXs bereits gemacht und es gibt für mich viele herausragende Songs auf dem Album.
Mit „Skinhead Unity Crew“ wartet Reggae und auch eine Frauenstimme auf die Hörer. Was bedeutet euch Reggae im Chaos Rock’n’Roll?
Wolf: Ich persönlich halte es eher mit TwoTone und Northern Soul und beides zählt neben Reggae für mich zur Subkultur dazu.
„Ein Glas auf Dich“ heißt ein Song auf dieser CD. Auf wen würdet ihr immer wieder ein Glas trinken?
Wolf: Auf meine Familie, meine Freund und manchmal auch auf mich ;-)
Ein kleines bisschen Wut / Massenuntauglich:
Mit den Alben „Ein kleines bisschen Wut“ und vor allem „Massenuntauglich“ habt ihr eine größere Fangemeinde angesprochen. „Massenuntauglich“ schaffte es sogar in die Charts. Was bedeutete euch diese Zunahme an Fans?
Marcus: „Ein kleines bisschen Wut“… das Album war zu einem Drittel im Kasten, da bin ich zur Band gestoßen. Der Einstieg allein war schon legendär. Morgens Anruf von Tost, abends auf die Bühne (Kurzversion… muss an dieser Stelle reichen).
Da die Band sich seinerzeit mitten in den Aufnahmen befand, war der Druck entsprechend groß. Es mussten Songs geschrieben werden, sich an die Situation mit neuem Gitarristen gewöhnt werden und sicherlich hat die Band auch sehr mit der Trennung Volxsturm/Stahmer zu tun gehabt. An solch einer Aufgabe sind schon ganz andere gescheitert. Mich persönlich hat es sehr beeindruckt, wie wichtig es für die Jungs war, trotz dieser außergewöhnlichen Situation weiterzumachen und ein Album aufzunehmen. Das war ein hartes Stück Arbeit aber auch eine gute Chance ein vollwertiges Mitglied zu werden.
„Massenuntauglich“ stand da schon unter einem ganz anderen Stern. Wir waren bei der Entstehung des Albums wesentlich freier und ungezwungener als beim Vorgängeralbum. Wir haben viel experimentiert, waren mutig und haben uns Zeit gelassen. Vom Ergebnis her mag man unterschiedlicher Meinung sein, für mich hat es seine absoluten Hits und ich höre es nach wie vor sehr gern. Die Melodie von „Kneipenjungs“ entstand tatsächlich aus einer Bierlaune heraus, Hinkel sein Text passte daher tatsächlich wie die Faust aufs Auge…
Volxsturm – Ich hab es satt
„Mit mehr Plattenverkäufen steigt automatisch der Druck auf die Band“. Könnt ihr diese Aussage so bestätigen oder ist dies für euch nicht relevant?
Wolf: Da Verkaufszahlen für uns nie im Vordergrund standen, nehme ich diesen Druck nicht so wahr. Dazu kommt unsere norddeutsche Gelassenheit. Allerdings merke ich natürlich das die Erwartungshaltung auf Konzerten und auch die Bühnen größer geworden sind. Da reagiere ich tatsächlich nach all den Jahren weniger mit Gelassenheit als mit Aufregung ;-)
Wie „Massenuntauglich“ sind Volxsturm heutzutage noch?
Wolf: Wir machen vom Booking bis zum Merchverkauf immer noch alles selber, gestalten und layouten unsere Veröffentlichungen selbst und sind insgesamt noch sehr DIY. Musikalisch sind wir sicher nicht mehr so ungestüm wie in den Anfangstagen und die Subkulturen haben sich insgesamt ziemlich Richtung Mainstream verschoben. Das betrifft dann natürlich auch uns und man wird als Band von Veranstaltern, Vertrieb und co tatsächlich ernst genommen ;-)
Wenn ihr die beiden Alben heute vergleicht: Was ist für euch die interessantere Scheibe und warum?
Wolf: Für mich ist es „Massenuntauglich“ da wir zu der „Ein kleines bisschen Wut“ in einer Umbruchsphase waren und zu „Massenuntauglich“ uns wieder als Einheit verstanden.
Ein kleiner Hit ist der Song „Kneipenjungs“. Wie viel Kneipenjungs stecken noch in Volxsturm und ist für euch „Biertrinken immer noch wichtig“?
Wolf: In jedem Fall, wenn ich auch nicht mehr jedes Wochenende in die Kneipe gehe und sich auch manch anderes Getränk neben Bier in meine Hand/ Kehle mogelt. Spätestens wenn wir wieder gemeinsam unterwegs sind ist dieses alte Gefühl von Klassenfahrt wieder da und wir rutschen manchmal ins leicht jungenhafte Verhalten ab ;-)
Volxsturm – Kneipenjungs
Trennung von Hinkel / das Heute und die Zukunft der Band:
Nach „Massenuntauglich“ hat euer Sänger Hinkel die Band verlassen. Wie ist der Kontakt heute? Gibt es ein neues Projekt von Hinkel?
Wolf: Rene hat eine persönliche Entscheidung getroffen, die wir erstmal verdauen und nichtsdestotrotz akzeptieren mussten. Darüber hinaus haben wir anderen 4 dies zum Anlass genommen über uns selbst nachzudenken, d.h. warum machen wir Musik und unter welchen Bedingungen wollen wir das weiterhin machen? Ich denke, man muss für sich die Intention hinterfragen, d.h. mache ich Musik weil ich scheinbar reich & berühmt werden möchte oder weil ich Musik machen will? Wir wollen letzteres und wer jetzt vorschnell ruft: Dann benennt Euch um oder gründet ne neue Band, will ich auch gern etwas entgegnen: Wir sind als Musikliebhaber uns nat. bewusst, dass ein Sängerwechsel mit erheblichen Risiken verbunden ist, er das Gesicht der Band ist und doch ist ein Sänger nicht die Band, d.h. er macht in unserem Falle nicht die Musik und im besten Fall die Texte. Eine Band ist mittlerweile leider auch mehr als nur Musikmachen, d.h. vieles muss organisiert und abgerechnet werden. Darum kümmere ich mich. Um es mal auf den Punkt zu bringen: Für viele scheint es akzeptabler, wenn ein Sänger mit ner komplett neuen Backingband unter dem alten Namen weitersegelt, statt ner Band mit neuem Sänger ne Chance zu geben. Wir haben dankenswerte Weise nach anfänglicher Entrüstung auch viel Zuspruch bekommen.
Rob: Als Ende 2016 mein Telefon klingelte und man mich über die anstehenden Veränderungen im Hause Volxsturm in Kenntnis setzte, war ich von der Idee VXS ohne René weiter zu machen wenig überzeugt. Einen Sänger wechselst Du nicht einfach aus. Nicht nach 25 Jahren. Nicht bei dem unverwechselbaren Norddeutschen Dialekt den er da in den Songs etabliert hat. (Hat das irgendjemand nicht gedacht der hebe die Hand!) Die darauffolgende Frage ob ich den frei gewordenen Posten übernehmen will, konnte ich bei gesundem Menschenverstand nur verneinen. Wer ist schon so bescheuert und tritt in Hinkelmann’s Fußstapfen. Der Mob wird Band samt neuem Sänger lynchen und in der Luft zerreißen. Aber man blieb norddeutsch hartnäckig, packte mich beim Ehrgeiz und überzeugte mich, in mehr als einer biergeschwängerten Runde, von den nachvollziehbaren Gründen weiter segeln zu wollen und den Kahn wieder in den Wind zu bringen. Mittlerweile ist ein Jahr an Bord vergangen. Wenn Du Dir ein Vierteljahrhundert, über zwei Jahrzehnte lang, mit deinen Jungs da draußen die Wochenenden um die Ohren gehauen hast, diese Reisegruppe Dir Gelegenheit bietet auszubrechen aus Alltag und Trott, du wohin das Auge reicht mit gratis Dosenbier bestochen wirst und Sonntag trotzdem nicht total abgebrannt wieder nach Hause zurückkommst, dann hältst Du doch auch daran fest und tauschst das nicht gegen einen Schrebergarten und Kaffeefahrten.
Volxsturm – Vorstellung neuer Sänger
In diesen Tagen erscheint für euch der Sampler „Akkorde unserer Jugend“, bei dem befreundete Bands Songs von euch covern. Welche Band auf dem Sampler hat euch mit ihrer Coverversion am meisten beeindruckt und warum? Wie kam es zu der Idee, einen Sampler für Volxsturm aufzunehmen?
Marcus: Mir bedeutet es sehr viel, wenn gerade Bands aus dem Ausland die eigenen Songs auf ihre Weise interpretieren, in ihrer eigenen Sprache. Klar, das sorgt für Erheiterung, wenn „Harrington Saints“ es sich nicht nehmen lassen, den Text des Liedes konsequent auf Deutsch zu singen. Aber in erster Linie erfüllt es einen auch mit Stolz, dass sich Menschen intensiv Gedanken machen, die Songs derart hochwertig zu bearbeiten/umzusetzen.
Gerade beim 25 Jahre Volxsturm Sampler, sieht man, wie vielen Bands ihr etwas bedeutet. Welche Bands sind für euch wegweisend?
Wolf: Da wir bereits 1991 begannen sind es für mich dann eher die Klassiker des Oi!, Punk und Hardcorebereiches. Die Entwicklung von Bands wie „Perkele“ oder „Broilers“ habe ich interessiert wahrgenommen und auch ihren Mut in der Konsequenz bewundert. Unser Weg war der für mich richtige.
25 Jahre Volxsturm sind vergangen. Was plant ihr für die nächsten Jahre? Platte? Tour?
Rob: In erster Linie ging und geht es meinen vier jungen Weggefährten darum weiterhin mit Ihrem ollen Kutter (und keinem neuen) unterwegs sein zu können. Das haben wir denke ich im ersten Schritt ganz gut hin bekommen. Es folgte nach den erwarteten Buhrufen auch so was wie Ernüchterung und Wohlwollen.
Es kamen und kommen wieder mehr Konzertanfragen, als wir in der neuen Konstellation bewältigen können und im ersten Jahr haben wir uns über 20 Songs für ein brauchbares Set erarbeitet. Bei den Kilometern die zwischen uns liegen und beruflichem, wie privatem Hintergrund jedes Einzelnen ein ganz schönes Stück Arbeit. Was dabei rum gekommen ist muss nicht jedem gefallen, klingt auf jeden Fall anders als mit René und hat doch seinen eigenen Drive. Wir fünf haben (meistens) ein gutes Gefühl wenn wir zusammen auf der Bühne oder im Proberaum stehen und das allein reichte uns für den Neuanfang.
Nichts ist in Stein gemeißelt. Auch nach 25 Jahren nicht. Volxsturm kann sogar Randberliner Assislang!
Über den Sommer gönnen wir uns jetzt eine kurze Konzertpause und spielen ab Ende September wieder einiges an Gigs. Viele da draußen erwarten wohl ein „eigenes Album“ in neuer Konstellation und eine Emanzipation vom bisherigen Machwerk der Band.
Sagen wir so… „Wir haben mal darüber gesprochen!“. ;) Es ist jedoch nichts in Arbeit und gut Ding will Weile haben. Alles kann… Nichts muss.
Wolf: Ich will nicht sagen, wir haben alles erreicht, aber für mich sind wir verdammt nahe dran. Das soll nicht heißen, dass wir satt sind. Wir werden sicher weiter Konzerte spielen und auch neue Songs aufnehmen. Das Tempo wird wohl etwas gelassener werden.
Volxsturm. Was bedeuten euch die folgenden Worte:
Antworten von Marcus.
Schwerin: Heimat… hier bleib ich.
CD: Praktisch, schön, Hülle auf… CD meist weg.
LP: Nostalgie, ich kann das Cover besser erkennen… will ich haben.
MP3: Eher praktisch, da ich die CDs nicht verbummeln kann.
Biertrinken: Toller Song, tolles Getränk … will ich haben.
Tough Magazine: Toll… will ich haben.
Tough Bier: Das ist neu… will ich haben.
Volxsturm, vielen Dank für das ausführliche Interview. Die letzten Worte gehören euch.
Wolf: Vielen Dank für das ausführliche Interview. Prost!
Story und Interview von Thorsten und Florian
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Ich finde es traurig,was aus meiner Lieblingsband geworden ist. Der neue Frontmann hat bei weitem nicht die Bühnenpresänz wie der Hinkel. Er kann es nicht rüberbringen. Keine Austrahlung und vom Gesangsstil passt das gar nicht. Und mal ganz ehrlich,nach 25 Jahren einen neuen Sänger auf die Bühne zu stellen ist auch albern. Ihr hättet das Kapitel Volxsturm schließen sollen und einfach was neues machen unter anderen Namen,wenn es nur um Musikmachen geht.
Ich habe Volxsturm mit neuem Sänger in Jena und Chemnitz gesehen. War beides mehr als enttäuschend.