Wegbier – Katerstimmung

Wegbier haben mit „Katerstimmung“ ihr neues Album veröffentlicht. Es enthält 15 Songs, hat eine Spielzeit von 45 Minuten und erscheint bei Artistfy Music/Anti Allez.

Bei einigen Künstlern und Bands ist man wirklich gespannt, wie die neuen Songs denn klingen werden – bei Wegbier geht es mir genauso. Vier Jahre nach dem DIY-produzierten Album „Blut der Strasse“ und drei Jahre nach der EP „Sixpack“ gibt es jetzt also „Katerstimmung“ – der Albumtitel gefällt mir schon mal sehr gut.

Wow, mit „Blut der Straße“, „Keine Liebe“ und dem bekannten „Regieren“ geht es hochmelodisch und textlich sehr ernst zur Sache. Wieso ich Songs so gerne mach, die mit einem Basslauf starten, weiß ich aber immer noch nicht – starker Beginn. Bei „Rastafariman“ darf, nein muss das Tanzbein geschwungen werden. Spätestens wenn der Refrain einsetzt, sollte sich keiner mehr auf seinem Stuhl befinden.

Auch „Schönes neues Jahr“ (mega Text), „Überwachungsstaat“ (sehr coole Bläser-Einsätze), „Sturzflug“ (schöne heile Welt? Nee…), „Marie“ (Ja, wo bist du denn?) und „Arschloch Deutschland“ (härtester Song auf dem Album) ist der Mittelteil stark, ernst und mit Tiefgang ausgestattet.

Mit „Letzte Zigarette“ gibt es dann die erste Ballade, die gerade durch die gute Stimme von Matt gut zur Geltung kommt. Beim Anfang von „Sehnsucht“ dachte ich ganz kurz an NOFX, auch das Schlagzeugspiel ähnelt dem der amerikanischen Punkrock-Ikonen – textlich geht es darum, wie sehr man etwas vermissen kann und wieviel seelisches Gepäck man mit sich herumtragen muss.

„Anarchie“ (der Songtitel sagt wohl alles), „Unhold“ (ein weiterer ruhigerer Song) und „Fallout“ (das Ende der Welt) leiten langsam das Ende dieses Albums ein. Mit „Kommunikation“ endet dann dieses Album und hier geht es um die weltweite Vernetzung und ob das wirklich sein muss…

Wegbier haben mit „Katerstimmung“ ein Album veröffentlicht, bei dem der Name tatsächlich Programm ist. Ich gehe bei allen Texten mit und denke, dass hier vieles im passenden Rahmen angeprangert wird und vielleicht der/die ein oder andere echt mal nachdenken sollte, wie er/sie durch dieses Leben geht. Starkes Ding!

Kleiner Minuspunk beim Artwork – mir fehlt das Textblatt.

Review von Florian P.

Dieser Artikel wurde am: 26. Oktober 2021 veröffentlicht.

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