Eigentlich ganz geil, wenn der Label-Name mal, wie die Faust aufs Auge zu einer der Bands passt. The Backyard Band heißt die Truppe und ihr neues Album „Shake!“ veröffentlichen die vier Jungs aus dem Rheinland bei Hinterhof Produktionen / Rough Trade.
Die Musik, die sich hier auf dem bereits dritten Album befindet, sind aber keineswegs Songs, die man lediglich im Hinterhof spielen darf. Das mal ganz und gar nicht. Schließlich haben The Backyard Band ihr neues Album gerade auf dem Ruhrpott Rodeo präsentiert und dort sicher einige Fans dazugewonnen. Es werden nicht die letzten sein, die sich der Hinterhof-Gang anschließen werden.
Auf elf Songs, die knapp 38 Minuten benötigen sind vielfältig und vor allem rockig. Mal deutsch, mal englisch überzeugt uns Sänger Moritz Zergiebel mit seiner eingespielten Truppe, die aber als kleines Bonbon auch noch Gästen wie DIE TOTEN HOSEN – Gitarrist KUDDEL oder ELF von SLIME mitbringt. Die Platte besticht vor allem durch die Geradlinigkeit. Die Songs gehen sehr schnell nach vorne, bewegen sich zwischen Punk und Rock’n’Roll und vermitteln auf die komplette Spielzeit das Gefühl eines Live-Konzerts. Es geht hier auch mal etwas rauer zu Werke, was den Stücken aber nur guttut.
Anspieltipps zu nennen kann man sich seit der Vorherrschaft von Spotify sicher auch schenken. Auch wenn ich die App nicht verwende, kann ich mir vorstellen, dass von diesem Album besonders „Deutsche Raserei“, „LKA“ (mit Elf), „Don’t tell Mama“ oder auch „Haltet mal die Fresse“ ganz weit oben dabeistehen. An den Songtiteln kann man schon sehen, dass die Band zweisprachig unterwegs ist. Meiner Meinung nach tut das der Scheibe auch ganz gut.
Wie geil die Band ist, sieht man natürlich an den oben ausgesuchten Stücken. Ich möchte an dieser Stelle aber betonen, dass das Album auch als Ganzes wirkt. Gerade auch die Übergänge wie von dem rotzigen „Don’t tell Mama“ zum „Haltet mal die Fresse“ in der es um Menschen geht, „die mir auf die Eier gehen“ sind genial. „Haltet mal die Fresse“ gilt mal ganz und gar nicht für The Backyard Band.
Mit solchen Alben müssen die einfach raus aus dem Hinterhof und entweder die kleinen Clubs zum Schwitzen bringen oder bei Festivals die Leute vom Bierstand nach vorne ziehen. Die Band kann sicher beides. Ich werde „Shake“ diesen Sommer noch öfter laufen lassen. Und ja, im Herbst dann auch, um wieder an den Sommer zu denken.
Viele Grüße ins Rheinland und in den Hinterhof.
Saugutes Album – Tipp!
Review von Thorsten.
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