Scunks – Rasenkantengeschichten

Die Scunks kommen aus Paderborn. Bisher ist die Band leider komplett an mir vorbei gegangen, was ich aber nach dem Anhören der Song auf den „Rasenkantengeschichten“ doch dann etwas bedauere.

Aber jetzt haben sie mich erwischt. „Irgendwann kriegen wir euch alle“ hieß doch mal ein Spruch aus der Werbung vor vielen Jahren. Irgendwann als der Punkrock noch aktiver war.

Und in dieser Zeit gab es tatsächlich auch eine CD, die so ähnlich hieß, wie das hier zu besprechende Werk der Scunks.

Bordsteinkantengeschichten“ – als einer der besten CDs von Muff Potter.

Und eben diese Muff Potter stehen auch irgendwie Pate für die „Rasenkantengeschichten“ der Scunks. Tatsächlich lassen sich Vergleiche ziehen, auch wenn die Scunks vom Sound eher etwas optimistischer daher kommen.

Auf den „Rasenkantengeschichten“ verteilen sich zwölf Kapitel starker deutschsprachige Punkrock-Kapitel, die sich irgendwie wie Nachkommen von Muff Potter, But Alive und vielleicht auch Pascow, Love A usw. anhören.

Der Opener „Patente gesellschaftskritische Schlüsse“ klingt etwas bedrückend, macht aber ordentlich Lust auf den Nachfolgenden Kracher „Kult“. Eine großartige Punkrockhymne und den Refrain um „die Geschichte schreiben“ singt man automatisch mit. Eine starke Nummer mit einem tollen Text der sich mit dem „niemals unterschreiben“ beschäftigt.

Ganz geiler Auftakt.

Auch „30“ haut rein. Diesmal etwas augenzwinkernder als die ersten Minuten der Platte. Aber auch verdammt melodiös.

Und genau hier unterscheiden sich die Jungs von den oben erwähnten Bands. Bei den Scunks ist mehr Ironie am Start und so klingen die Stücke tatsächlich vielfältiger.

Vielfalt macht das Werk tatsächlich (neben starken Punkrock-Nummern) aus.

Sieht man sich den Songaufbau von „Partyboring“ an und vergleicht dies mit dem Titelstück, so merkt man, dass die Scheibe auf Dauer nicht langweilig ist.

Auch von den Texten her muss man den Jungs anerkennend zugestehen, dass sie hier auf hohem Niveau spielen. „Selfies in Ausschwitz“ sagt in 2:32 Minuten im typischen Pascow-Stil ganz viel aus. „1000-mal ich und dann ganz lange nichts“ ist eine gute Aussage und passt perfekt zu der heutigen Zeit. Eine Nummer, die bedrückt und über die man automatisch nachdenkt. Harter Stoff.

Mit „Mondscheintarif“ bringen die Jungs das Album gekonnt über die Zielleine. Hier haben wir eine sehr komplexe, gitarrenorientierte Nummer, die mit Breaks spielt und das Album tatsächlich mit einem Hit über die Ziellinie fährt. „Entscheidest du wer dazugehört“ singen die Scunks hier.

Ich weiß nicht, für wen sich die Scunks sich entscheiden, ich weiß aber, dass ich für mich entschieden habe, die Band bis auf weiteres noch ganz oft zu hören.

Eine ganz starke Platte und ebenso wie „Bordsteinkantengeschichten“ von Muff Potter werden die „Rasenkantengeschichten“ der Scunks sicher oft erwähnt werden, wenn man denn über die Band spricht.

Ich brauche hier (um wieder die Scunks zu zitieren) „keine Erklärung und keinen Grund“. Hört einfach rein.

Wenn ihr was mit oben erwähnten Bands anfangen könnt, dann wird „Rasenkantengeschichten“ auch bei euch zünden.

Starker Auftritt hier von der Rasenkante.

Glückwunsch und weiter so!

Ich freue mich, euch live zu sehen.

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 25. März 2021 veröffentlicht.

Ähnliche Beiträge

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert