Rüdiger Bierhorst – Im Zentrum des Kreisels

Schaut man im Vorbeigehen vorne auf die Platte von Rüdiger Bierhorst, die auf den schönen Namen „Im Zentrum des Kreisels“ hört, so ist durchaus Verwechslungsgefahr gegeben.

Einen ganz kurzen Moment dachte ich, dass dies vielleicht ein vergessenes Werk von Pink Floyd ist. So abstrakt liegt diese Scheibe hier vor mir und sie macht auch irgendwie neugierig.

Abstrakt …?

… oder Kunst …?

…. Ein Gemälde?

Doch wir wissen es ja besser. 

Es handelt sich hier nicht um ein vergessenes Werk von Pink Floyd, sondern um die neuste Veröffentlichung von Rüdiger Bierhorst – einem der Monsters of Liedermaching.

Erscheinen ist diese Scheibe bei Waldinsel.

Mit „Im Zentrum des Kreisels“ hat Rüdiger Bierhorst aber doch etwas mit Pink Floyd gemeinsam – zumindest ein klein wenig. 

Diese Platte ist sicherlich mehr als eine Liedermacher–Veröffentlichung. 

Sehr modern mit vielen Instrumenten und vor allem ganz viel atmosphärischen Stücken, die schon ein gutes Stückchen über den Liedermacher-Kosmos hinaus gehen, klopfen die Songs an unser Ohr und bitten um Einlass. Nur zu gerne muss ich sagen. Denn die Songs nehmen einen mit auf eine kleine reise.

Dies bemerkt man schon beim sehr geilen Intro, dem Song „Alaska“ (Zitat: „Ich möchte gerne mal einen Bären retten, der sich an einem Lachs verschluck …t“) oder auch einfach einem Stück über das „Nebenan“. „Gäste sind der Schmuck für jedes Haus“ singt Rüdiger Bierhorst hier und er beherzigt das auch bei seiner eigenen Platte. 

Die Gastmusiker sind einzeln aufgezählt und verfeinern die starken Songs mit Instrumenten wie Synthesizer, Cello, E-Bass, Spinett, Wurlitzer-Piano, Glockenspiel, Flügel, Spinett, uvm.

So kommt es dazu, dass Rüdiger Bierhorst diesen sehr modernen und über den Tellerrand blickenden Sound auf dieser Veröffentlichung am Start hat. 

Vor allem in dem Song „Im Zentrum des Kreisels“ schaut man staunend auf die Boxen, da man das wohl nicht unbedingt erwartet hätte. Mir gefällt’s, gerade weil es so anders – aber trotzdem so frisch ist. „Im Zentrum des Kreisels, weil du glaubst, da kann Dir nichts passieren“ hören wir in diesem Stück, das einem einfach im Kopf bleibt. 

Irgendwie ein Aushängeschild dieser Scheibe.

Doch nicht nur die Songs wissen uns gefangen zu nehmen. 

Das Hörerlebnis bekommt man (vor allem bei der Vinyl) durch die Übergänge der Songs, die sehr fließend aufgebaut sind. Und ja, das erinnert dann tatsächlich auch etwas an Pink Floyd.

Als Beispiel möchte ich den Übergang vom „Im Zentrum des Kreisels“ zu „Ich schlafe“ hervorheben. 

In diesem Lied beginnt Rüdiger Bierhorst dann mit Sprechgesang und hinterlässt uns wieder mit einem anerkennenden Nicken.

Auf der B-Seite gefallen mir am besten die Liebes-Geschichte „Mit Ihr“ und das abschließende „Das was vor mir ist“. Mit dieser Nummer beendet Rüdiger Bierhorst sein „Zentrum des Kreisels“ so, wie wir es erwartet hatten. 

Eine entspannte Liedermacher-Nummer, die an seiner Vorgänger-Alben anschließt.

Insgesamt ist der „Zentrum des Kreisels“ ein sehr interessantes Werk, das mir von der ersten Note an gefallen hat.

Rüdiger Bierhorst erschafft hier Klangwelten und geht auch mal ein gutes Stück über die Liedermacher-Grenze hinaus, um dann zum Ende hin dann aber doch wieder dort hinzukommen.

Ein geiles, aber auch anspruchsvolles Album das Rüdiger Bierhorst gerne fortsetzen darf.

Doch bitte nicht wieder zehn Jahre warten lassen.

Obwohl, das war bei Pink Floyd ja auch so.

Wer mehr über Rüdiger Bierhorst und den Zentrum des Kreisels wissen will, der schaut bitte auf folgenden Seiten nach: https://www.ruedigerbierhorst.de/ ; https://waldinsel.com/shop/.

Euch viel Spaß beim Entdecken.

Review von Thorsten.

Dieser Artikel wurde am: 16. Juli 2024 veröffentlicht.
Autor: Thorsten

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