Da passt der Bandname aber mal so richtig. F*cking Angry heißt die Band, die ihrem Namen auf den erschienenen Vinyl, alle Ehre macht. Gerade ist die neue LP „… Still F*cking Angry!“ erscheinen und da lohnt es sich doch auch mal auf die Vorgängerplatte zu schauen. Wir möchten euch an dieser Stelle beide bisher erschienenen Veröffentlichungen etwas näherbringen und reisen daher zuerst ein klein wenig zurück in die Vergangenheit, in der die Band aus Bonn scheinbar auf den Straßen tanzte.
„Dancing in the Streets“
Dancing in the Streets – auch hier scheint der Name Programm.
Bereits in der dritten Auflage liegt diese Scheibe vor. Eine schöne Aufmachung, die im herrlichen Splatterlook daherkommt und mit einem Beiblatt gesegnet ist. Das ist auch gut so, denn ab und an sind lauten Texte von Beckx nicht so gut zu verstehen.
Doch das tut dem Tanz auf der Straße keinen Abbruch. F*cking Angry wechseln in ihren Songs zwischen deutsch und englisch, was dem Longplayer gut zu Gesicht steht. Zudem hauen sie auf diesem Debüt einiges an Wut aus den Boxen.
So bekommen wir im Titelsong mit „… and we fight and we fight for more justice for more rights“ direkt eine Ansage verpasst, die irgendwie symbolisch für diese Platte steht.
Die Band kämpft für vieles und bringen dieses auf den Punkt bzw. aufs Papier. „Against Sexism, Homophobia, Racism und Nationalism“ steht im Beiblatt des Longplayers, der auch mit den deutschsprachigen Songs zu überzeugen weiß.
In „Atomstrom“ gibt es einen kleinen Seitenhieb auf unsere Gesellschaft, die sich dann sonntags auch mal zwei Eier mit Atomstrom brät. Mir persönlich gefällt auch die Nummer „Unterwegs“, die das Bandleben der sympathischen Truppe aus Bonn beschreibt.
Insgesamt ist „Dancing in the Streets“ ein starkes Debüt, dass man gehört haben sollte, wenn man auf wütenden (Hardcore-)Punk steht.
Zwölf Songs in 23 Minuten Spielzeit.
Da gibt es einiges an Pogotanz….
Eine starke Veröffentlichung, die bei Rillrec erschienen ist.
Schaut nach unter Fucking Angry (seit 2015) (rilrec.de).
„… Still Fucking Angry!“
Ganze neun Jahre mussten wir auf diese zweite Platte warten.
Und das Warten hat sich gelohnt.
Auf „… Still Fucking Angry!“ führen F*cking Angry genau das weiter, was sie bereist mit dem Debüt begonnen haben. Kurze Punk/Hardcore-Songs, die im Ohr hängen bleiben und mit den Texten zu überzeugen wissen. „Schneller, Schneller“ gehört hier zu den Songs, der die Band ganz gut beschreibt. Eine flotte Nummer, die uns etwas nachdenken lässt. Müssen wir denn alle wirklich ständig nur nach oben schauen. „Schneller, schneller, höher weiter, hoch auf die Karriereleiter“.
Aber was ist, „wenn die Nerven klein beigeben“?
Diese Frage stellen uns F*cking Angry und geben auch eine kleine Antwort dazu.
Wie schon beim Debüt gefällt bei dieser Platte auch die Mischung zischen deutsch und englisch.
So wissen hier die Stücke „Broken“ oder der Opener „1st Day Of A Better World“ Ausrufezeichen zu setzen.
Insgesamt überzeugt mich auch die zweite Platte.
Die Stücke lassen uns kaum Luft zum Atmen und die Platte hält, was sie verspricht.
Erschienen ist diese bedeutende zweite Platte bei den coolen Menschen von Rillrec und Rookie.
Schade nur, dass die Band bis zur zweiten LP neun Jahre gebraucht hat.
Eine dritte Vinyl dauert hoffentlich nicht so lange.
Dass die Songs aber nicht nur auf Platte funktionieren, zeigen uns F*cking Angry gerade auf Tour.
Unter anderem sielen sie im nächsten Jahr auf dem Rock am Berg Merkers e.V..
Schaut da vorbei und besorgt euch die Platten.
Es lohnt sich.
Review von Thorsten.
0 Kommentare