Das Blanke Extrem präsentiert ihre zweite CD.
„Unheimlich nette Leute“ heißt die Veröffentlichung, die als LP und digital vertrieben wird und deren Songs sich zwischen den Genres Punk, Post-Punk bewegen.
Auch wenn der Titel der Veröffentlichung es uns vermuten lässt. „Unheimlich nette Leute“ sind die vier Jungs aus Freiburg nicht immer. Auch wenn sie nicht an jedem Flughafen bei der Kontrolle aus der Menge gezogen werden würden, wissen die Jungs mit ihren Texten zu überzeugen.
Sarkasmus und Stücke, die sich mit den Wunden der Gesellschaft beschäftigen und uns mehr als einmal den Spiegel vors Gesicht halten.
Man erkennt dies schon an den Songtiteln, dass die Jungs ein Bedürfnis haben, ihren Missmut Ausdruck zu verleihen. „Der Anfang vom Ende“, „Sprichwörtliches Geplänkel“ oder auch „Von allen guten Geistern nie besucht“ sind Beispiele für das was uns in 36 Minten Spielzeit, die sich auf acht Songs verteilt, erwartet.
Es sind hier auf dem Album keine Stücke, die uns das Lächeln ins Gesicht treibt. Eher bringen uns die zum Teil sehr schwermütig und depressiv aufgebauten Songs dazu, den Geschichten zu lauschen und uns mit den Texten vertraut zu machen.
Der Sänger ist gut. „Mit der Hoffnung, dass das hier nicht interessiert“ bleibt schon vom ersten Song „Sprichwörtliches Geplänkel“ ganz gut im Kopf. Ein recht komplexes Stück, aber eine Melodie, die einen dann doch recht schnell vereint. Leider versteht man nicht alles genau, was gesungen wird. Ich finde den Gesang an manchen Stellen etwas zu ruhig. Da hätte man lauter rufen können. Aber das Stück ist gut und ein ordentlicher Einstieg in die Platte.
Auch „Das Zeitalter der Fische“ startet sehr interessant. Dieses deutlich dunklere Stück über Träume, Nationalisten und das Schlafen gehen. Ein gutes Stück und ein richtig starker Text. Anspieltipp.
Ein weiteres Stück, das ich vom Aufbau sehr gut finde, ist „Der Anfang vom Ende“. Etwas positiver und irgendwie nimmt einen diese flotte Nummer mit. Gefällt mir gut.
Zum Ende hin finde ich mit „Das Paradigma des Alltags“ eine kleine Hymne mit beinahe schon sieben Minuten. Ein Stück über uns alle und wie wir denn irgendwie mit Pizza etc. über die Runden kommen.
Insgesamt ist „Unheimlich nette Leute“ ein interessantes Album. Wir haben hier zum Teil etwas komplexere Nummern und man sollte sich für das Album Zeit nehmen. Es sind keine Songs zum nebenbei hören, da hier Geschichten erzählt werden. Und dies in einer guten Mischung aus Punk,- / Post-Punk. Vorgetragen von einer Band, die Bock hat.
Das merkt man.
Eine ordentliche Veröffentlichung.
Review von Thorsten
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