Ich war sehr überrascht, als der Postbote mir vor einiger Zeit dieses Paket in die Hand gedrückt hat. Na, da muss ich doch mal öffnen.
Sehr schön.
Eine LP der Band Büchse.
Und definitiv eine LP, in die man mal reinhören sollte, wenn man denn auf Punk, Rap oder beides steht.
„Tumulte“ nennt sich die Veröffentlichung der Trierer Jungs, die zwölf Songs in einer Spielzeit von 37:01 beherbergt und eine schöne Mischung der beiden angesprochenen Musikstile darstellt.
Düstere Melodie, die aber auch in den Pop wandern um dann mit der Aggressivität des Punks und Sprachgewalt einiger Rap-Passagen ins Gehör wandern.
„Gemeinsam stark“ ist ein guter Opener. „Du musst gemein, einsam und stark sein“ ist noch recht poppig und der Refrain klingt wütender. Gerade zum Ende hin wird dieser gesteigert so dass er im Ohr bleibt. Schöner Einstieg.
„Tartanhose“ gefällt mir etwas weniger, auch wenn ich den Text aufmerksam höre. „Milgrams Gedächtnis“ ist ein Stück, das sich langsam aufbaut (erinnert mich an SWISS). Ein Stück über „400 Volt“ der Ok ist.
Auch die folgenden Stücke gehen gut rein. Alles ganz gut.
Ich möchte aber noch einen Anspieltipp hier raushauen. „Fakten im System“ finde ich ganz geil gemacht. Das ist lässig gespielt und zum Refrain hin wird es dann immer schneller. Bei „Fakten im System“ singt man direkt mit. Ganz geiler Song.
Auch erwähnt werden sollte natürlich „Der heilige Mittelfinger“, der einen wichtigen Text hat. Zwar kein Heiligtum aber ein schöner Track.
Ebenso wie die etwas härtere Nummer „Punk’s not set“ Nummer. Ein Stück über Punk, der halt keine 20 mehr ist. Ja, er hat sich weiterentwickelt. Guter Gedanke, der schließlich in „Tabula Rasa“ übergeht und somit das Album beendet.
Tatsächlich ist hier mehr Rap als Punk enthalten. Die Band hat gute Texte am Start, ist kein bisschen peinlich, sondern hat ihre Richtung entdeckt, die ihnen gut steht. Geht etwas in die SWISS-Richtung ist aber auch sehr eigenständig. Gerne mal reinhören, wenn ihr gute Rap-Texte mögt und auch mit Punkmusik was anfangen könnt. In Trier ist eine Büchse erwacht. Ganz guter Beginn. Für ein Debüt schon recht ordentlich.
Review von Thorsten
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