Your Stage Festival 2025 – 08.03.25 in der Freiheitshalle Hof

Am Samstag, den 08.03.25 fand die bereits 6. Ausgabe des Your Stage Festivals in Hof statt. Das Your Stage Festival bietet vor allem lokalen Bands und Künstlern die Möglichkeit, sich auf einer größeren Bühne zu präsentieren. Das Lineup bot alles von Metal, Hardrock, Alternative, Punkrock, Hip-Hop, Metalcore, R&B bis hin zu Italo-German-Pop.

Das Festival hat seine Tore um 14:30 Uhr eröffnet und um 15:00 Uhr ging es direkt auf Stage 2 mit der Hofer Band Heritage Effect los. Die Band gab ihr Bestes und hat sich die Seele vom Leib gespielt. Ingesamt ein super Auftakt in das Festival. Sehr viel Publikum war leider zu dieser Zeit noch nicht anwesend. Gegen 15:30 Uhr war das Set dann am Ende angelangt.

Nach kurzer Pause ging es dann um 15:35 Uhr auf Stage 1 mit der Band Bite Your Own Tail aus Erlau, Sachsen weiter. Der Sound ist ein Mix aus Alternative Rock und Metal. Die Band hatte sich 2020 gegründet und sie waren laut, wuchtig und auch nachdenklich in den Themen, die in den Songs behandelt werden. Ihr Set war dann gg. 16:05 Uhr zu Ende.

Parallel zu Bite Your Own Tail eröffnete der ukrainische Hip-Hopper callme46 um 15:50 Uhr die Stage 3. Der Ukrainer lebt zurzeit in Oberkotzau, nahe Hof und bietet einen bunten Mix aus verschiedenen Genres. Das Set des Künstlers, der zusammen mit DJ Ami auftrat bot u.a. auch Samples und internationale Remixe.

Pünktlich um 16:10 Uhr ging es dann auf einer der großen Stages 2 weiter mit der Hofer Band Vinz Clortho, die im Jahr 2023 zusammengefunden hat. Die Band selbst bezeichnet ihren Stil als „Heavy Fucking Metal“ und das spürte man auch im Pit bzw. im Publikum. Vinz Clortho wusste mit ihrer Härte und ihrem Groove zu überzeugen und macht große Lust auf mehr. Das Publikum war ebenfalls sichtlich angetan vom Auftritt der Band.

Nach Metal auf der großen Bühne ging es auf Stage 3 ab 16:40 Uhr weiter mit einem Mix Hip-Hop, R&B und Pop durch den Hofer Künstler Zafiero. Der Auftritt hatte u.a. sanfte Klänge in Verbindung mit Sprechgesang zu bieten. Zafiero möchte sich in Zukunft mehr in Richtung Pop bewegen, ohne dabei seine einzigartige Note zu verlieren.

Parallel betrat dann um 16:45 Uhr die Band Uncle Heat die Bühne der Stage 1, die aus dem nicht weit entfernten Helmbrechts angereist waren. Der Sound ist nicht so leicht einer Kategorie einzuordnen und zeigte Einflüssen aus dem klassischen Metal, Deathmetal, Heavy Metal, Groove Metal uvm. Es waren sogar ein paar Fans der Band anwesend. Das Set an sich war mal schnell und dreckig, mal harmonisch, mal tief und schwer.

Um 17:20 Uhr ging es dann mit dem ersten Finalisten des „R.I.O.! – Rock in Oberfranken“-Finalisten auf Stage 2 weiter. Die Bamberger Band Dreckarchitekten legten los und leiteten ihr Set mit einem Schifferklavier-Solo ein. Ihr Sound ging in eine Richtung aus den beiden Genres Bluesrock und Punkrock. Die Band nahm einen durch ihre Energie auf der Bühne ein und man konnte sich dem Charme der vierköpfigen Band einfach nicht entziehen. Ich bin gespannt, wie der Weg der Dreckarchitekten weitergehen wird und werde das mit Freude beobachten.

Auf Stage 3 ging es dann parallel zur Stage 2 wieder ab 17:30 Uhr mit der oberfränkischen Band iNTENSiV weiter. Die Bandmitglieder kommen verteilt aus dem Raum Hof, Selb und Wunsiedel. iNTENSiV spielte Alternative Rock von hart bis zart mit eigenen, meist melancholischen Texten. Gitarrensolos gehörten ebenso dazu, wie leise verträumte Töne.

Ab 17:55 Uhr ging es dann auf Stage 1 weiter mit dem nächsten „R.I.O.! – Rock in Oberfranken“-Finalisten aus Kulmbach weiter. Das Dreigestirn FLOWZIRKEL betrat die Bühne und sorgten für Abwechslung auf den großen Bühnen. Das Trio brachte einen Hip-Hop/Rap-Sound auf die Bretter und der Flow war deutlich zu spüren. Einflüsse durch u.a. Deichkind, Fettes Brot waren definitiv nicht von der Hand zu weisen. Die MCs sind teilweise schon seit 15 Jahren als Rapper unterwegs und haben sich 2018 zu dieser Combo zusammengefunden.

Parallel zu FLOWZIRKEL ging es dann ab 18:20 Uhr wieder auf Stage 3 weiter mit Pop-Rap-Sound durch den Münchberger Sebbo95. Die lebensnahen Lyrics und sein Sound verkörpern genau das, was viele Junge Menschen durchleben und anspricht. Mit mehr als einer viertel Millionen Streams in seinem ersten Jahr, wurde er unter anderem vom Radiosender „BigFM“ zum Newcomer des Monats März 2024 gewählt.

Der Timetable hatte ab 18:30 Uhr auf Stage 2 wieder den nächsten „R.I.O.! – Rock in Oberfranken“-Finalisten vorgesehen. Die Kronacher Cali-Punk-Rocker The Riot Robots heizten dem Publikum ordentlich ein und brachte die warme Sonne Kaliforniens in Freiheitshalle Hof. Die melodischen Gitarrenriffs, der knurrende Bass und die donnernden Drums sind einfach so fein aufeinander abgestimmt, dass sich jede Hüfte im Publikum bewegen musste. Ihre Songs haben stets eine Message über das Leben, die Liebe und immer mit einer Riesen Portion Humor wie im Track „My Girlfriend Hits Me“. Nach 30 Minuten voller Power war auch ihr Set am Ende angelangt.

Der letzte R.I.O.!-Finalist aus Hof war auf Stage 1 ab 19:05 Uhr an der Reihe. Die Lokalmatadoren Bulletproof gaben sich die Ehre. Der Sound des Trios spiegelt den klassischen authentischen Hardrock und Rock ‚n‘ Roll wider. Es war ein wilder Ritt und die Band sprühte nur so vor Energie. Man kann nur jedem Fan von Bands wie Guns N‘ Roses, Cinderella, Van Halen, Krokus oder Airbourne wärmstens empfehlen, einmal in den Genuss eines Liveauftritts der Band zu kommen.

Parallel war dann auch schon wieder ab 19:10 Uhr die Stage 3 belegt. Die Thiersteiner Band Jibediah Springs hatte ihren Auftritt. Ihr Sound hatte einen Mix aus den Genres Reggae, Soul, Funk und Blues und sorgte dafür, dass jeder im Publikum zumindest die Füße mitgewippt hat. Man fühlte sich direkt elektrisiert durch die Show.

Ab 19:25 Uhr konnte man dann als Zuschauer für die Finalisten des R.I.O.!-Contests abstimmen. Das Ergebnis sollte lt. Plan um 20:10 Uhr verkündet werden.

Die Stage 2 stand dann eigentlich ab 19:40 Uhr für die Band Palacity aus Nürnberg bereit, allerdings gab es kleine technische Probleme, so dass sich die Stagetime etwas nach hinten schob. Dem Auftritt und der Show der Band tat das allerdings keinen Abbruch und ihr Beach Pop-Sound zauberte dem Publikum schnell wieder gute Laune. Gerade der Song „Move On“ sorgte für sich bewegende und tanzende Körper. Leider gab die Band einen Tag nach ihrem Auftritt bekannt, dass sie in dieser Konstellation ihren letzten Auftritt in Hof hatten und von nun an zum Teil getrennte Wege gehen werden. Man kann gespannt sein, wie es hier weiter gehen wird.

Stage 3 war dann auch wieder parallel zum Set von Palacity auf Stage 2 besetzt. Ab 20:00 Uhr hatte die Fürther Combo Joschko & The Howlin‘ Beagles die Bretter betreten. Das Trio spielte einen Indie-Rock Sound, der ein bisschen an Mando Diao und Oasis erinnert. Man könnte sagen, würden die Bands hypothetisch ein Kind zeugen, würde daraus Joschko & The Howlin‘ Beagles entstehen. 

Auf Stage 2 fand dann etwas verspätet, durch die vorherigen technischen Probleme verursacht, die Siegerverkündung statt. Mit dem Titel „Oberfrankens Band des Jahres“ darf sich in diesem Jahr The Riot Robots aus Kronach schmücken. Herzlichen Glückwunsch nochmal von dieser Seite!

Nach der Siegerehrung ging es dann auch auf Stage 1 direkt weiter und die Coburger und zum Teil Leipziger Band ENNI machte sich bereit. Der Sound lässt sich schwierig greifen oder in Worte fassen. Es ist ein Mix aus Indie- und Deutsch Pop, garniert mit zerrenden Gitarrenriffs und fetten Trap Beats. In der aktuellen Konstellation kann ENNI mit Tom Stapelfeld an den Drums und Sandro Weich an der Gitarre und den Backvocals der Band der ganz große Wurf gelingen. Man kann gespannt sein.

Den Abschluss auf Stage 3 machte dann ab 20:50 Uhr Franziska Schicketanz. Leider konnte ich mir aufgrund der Terminverschiebungen und -überschneidungen kein persönliches Bild machen und kann somit hierzu nichts berichten.

Nach dem Set von ENNI auf Stage 1 ging es auf Stage 2 auch noch leicht verspätet mit der Kulmbacher Band AVEREA weiter. Die sechsköpfige Band hat sich Anfang 2022 gegründet und spielt eine Mischung aus Metalcore, Melodic Hardcore und Post-Hardcore. Das Set begann mit ihrem Song „Miracle“, was auch die Debüt-Single der Band im Jahr 2023 war. Seither wurden einige weitere Singles veröffentlicht, die alle einen Platz an diesem Abend gefunden haben. Der Auftritt der Band ist stimmig und man merkt ihnen deutlich an, welches großes Potenzial in dieser Kombination in ihnen steckt. Alles in allem ist es ein sehr spannendes Projekt und macht Lust auf mehr.

Gegen 21:40 Uhr (21:30 Uhr lt. Plan) sollte es dann eigentlich auf Stage 1 mit dem ersten Headliner Mia Morgan weitergehen. Allerdings musste sich das Publikum etwas gedulden, da auch hier wieder technische Probleme für einen kleinen Delay gesorgt haben. Trotz aller technischen Hürden konnte Mia Morgan dann zum Glück trotzdem auftreten, was auch beim Publikum für Beifall gesorgt hat. Die Indie-Rockerin konnte einen Vorgeschmack für ihre Headliner-Tour „silber Tour 2025“ geben, die sie im März und April durch Deutschland und Österreich führen wird.

Um 22:45 Uhr ging es dann auch auf Stage 2 für den zweiten Headliner los. Die Band MOLA aus München war nun an der Reihe. Durch die Pausen war das Publikum etwas geschlaucht, aber MOLA brachte die Stimmung in der Freiheitshalle wieder auf einem Peak. Die Energie der Band übertrug sich in das Publikum und es wurde getanzt und gefeiert. Ob bei einem ihrer neuen Hits „Mama“ oder den etwas älteren Songs „Vino Bianco“ und „Wenn Du Springst“. Das Publikum und die Band hatten sichtlich ihren Spaß. Mit „Das Leben ist schön“ verabschiedete sich die Band an diesem Abend.

Den goldenen Abschluss machte dann gegen ca. 23:45 Uhr die Hofer Band NINE TOWERS. Die Band kommt völlig ohne Text und Gesang aus und baute rein instrumentale & rhythmische Klangwelten auf. Dem folgenden Satz: „Das klingt dann wie der elektrische Miles Davis mit der Rhythm Section von Meshuggah, oder ganz anders…“  kann ich nur zustimmen. Der Sound der Band ging genau in diese Richtungen.

Insgesamt hätte das Festival vielleicht etwas mehr Zuschauer verdient, denn hier und da war der große Saal manchmal ein wenig „leer“. In vielen lokalen Bands schlummert sehr großes Potenzial. Daher ist es doch erfreulich, dass es solche Gelegenheiten wie das „Your Stage Festival“ gibt, wo sich junge und lokale Bands in so einem Rahmen präsentieren können. Wir freuen uns bereits jetzt auf die nächste Ausgabe!

Nachbericht und Fotos von Cris Kilper.

Dieser Artikel wurde am: 15. März 2025 veröffentlicht.

Ähnliche Beiträge

1 Kommentar

  1. Das Your Stage Festival zeigt, wie viel Potenzial in lokalen Bands steckt! Mit den richtigen Künstlerdienstleistungen und einer starken Musikvertrieb könnten viele dieser Acts noch mehr Reichweite und Fans gewinnen.

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert