Der ausverkaufte Hirsch präsentierte am Freitagabend einen zündenden Rock-Abend mit Ell als Auftakt und The Subways als Hauptact. Ell eröffneten als Duo aus Gesang/Gitarre und Schlagzeug und setzten vom ersten Ton an auf direkte Beteiligung. Die Stimmung war locker, aufheiternd und doch kraftvoll. Über dem Ganzen standen offene, teils politische Statements gegen Friedrich Merz. Das kam gut an und beim Strecken der Mittelfinger in die Höhe hat sich das Publikum sofort eingeladen gefühlt, das gleiche zu tun.

Etwas, das ich selbst auch noch nie gesehen hab: Eine kreative Abwandlung der Wall of Death. Bekanntermaßen wurde die Menge aufgefordert, sich ähnlich dem Original zu splitten – jedoch mit dem Ziel, aneinander vorbeizulaufen, ohne sich zu berühren. Diese kleine Abwandlung sorgte für sichtbare Beteiligung und passte zur offenen Grundstimmung des Sets.

The Subways knüpften nahtlos an und zeigten deutlich, wie wohl sie sich in Nürnberg fühlten. Bereits im Vorfeld – am Abend vorher – war die Band auf dem Gostenhofener Weihnachtsmarkt von Star FM eingeladen gewesen und hatten dort drei Songs gespielt. Sänger und Gitarrist Billy Lunn, Bassistin Charlotte Cooper und Schlagzeugerin Camille Phillips agierten bewegungsreich, suchten immer wieder den Blickkontakt und hielten das Tempo hoch.

Die Setlist führte durch die musikalische Geschichte der Band. Songs wie „Oh Yeah“, „We Don’t Need Money to Have a Good Time“, „Kalifornia“ oder „Girls & Boys“ sorgten für lautstarkes Mitsingen und durchgehende Bewegung im Saal. Das Publikum feierte die Band konstant, reagierte auf jede Ansage und hielt die Energie über das gesamte Set hinweg hoch.

Den Abschluss bildete der absolute Klassiker „Rock & Roll Queen“, das den Abend auf einen letzten Höhepunkt führte. Billy Lunn verabschiedete sich mit einem Stagedive ins Publikum – ein direkter, unverstellter Schlusspunkt. Insgesamt entstand ein Konzertabend, der von Spielfreude, Bühnenpräsenz und einer engagierten Crowd getragen wurde und den Hirsch einmal mehr als passenden Ort für solche Abende bestätigte.

Setlist The Subways:

– OH YEAH 
– BLACK WAX 
– WE DON’T NEED MONEY TO HAVE A GOOD TIME 
– PASSENGER’S SIDE 
– MY HEART IS PUMPING TO A BRAND NEW BEAT 
– HOLIDAY 
– KALIFORNIA 
– MARY 
– ALL OR NOTHING 
– @1AM 
– TURNAROUND 
– I WANT TO HEAR WHAT YOU HAVE GOT TO SAY 
– KISS KISS BANG BANG 
– GIRLS & BOYS 
– I NEED TO FEEL YOU CLOSER 
– WITH YOU 
– ROCK & ROLL QUEEN

Nachbericht und Fotos von Marco Liske.