The Baboon Show, eine schwedische High-Energy-Punkrock-Band, machte im Staters Palace in Münster Station. Die Tour stand im Zeichen ihres aktuellen Albums „God Bless You All“ (2023), das von Fans und Kritikern gleichermaßen gefeiert wurde.
Um ehrlich zu sein… ich hatte das Quartett aus Stockholm nicht auf dem Schirm. Kein Stück. Obwohl die politisch/gesellschaftskritische Band schon seit 2003 unterwegs ist und einen üppigen Arbeitsnachweis von bisher zehn Alben hinterlassen hat. Also machte ich mich schlau und die befragten Stimmen sagten alle: The Baboon Show wäre eine extrem energetische Performance-Perle.
Aber der Reihe nach.
Der Support des Abends (und auch der Tour), SUA, eröffnete den Abend. Die gefühlt sehr junge, vierköpfige Post-Punk-Band aus dem Baskenland spielte ein knackiges 40-Minuten-Set. Und freute sich offensichtlich über jede einzelne Minute, die sie auf der Bühne verbringen durften.
Um 21:00 Uhr, kurz bevor im wahrsten Sinne des Wortes der Vorhang für The Baboon Show fiel und die vier Schweden sich schon schattenhaft dahinter flankierten, war das Münsteraner Publikum schon unglaublich gut drauf. Okay, Korrektur. Die Stimmung im Gebäude „nur“ gut zu nennen, wäre ein Understatement. Das konnte man bestens anhand der lautstarken Resonanz der Zuschauer beobachten, als der Vorhang verschwand.
Mit einem an Rockposen nicht sparenden, hymnischen Opener „Made Up My Mind“ zeigten Frontfrau Cecilia, Frida (Bass), Niclas (Drums) und Newcomer Simon an der Gitarre, wohin die Reise an diesem Abend geht.
Verdammt ja – diese Band weiß, wie das Spiel funktioniert. Cecilia Brandströms kraftstrotzende Vocals beispielsweise sind eine imposante Summe dessen, was man sich unter Punkrock vorzustellen hat. Und… die Performance ist tatsächlich ein 10/10 Eyecatcher. Die choreographische Extase, die charismatische Bühnenpräsenz und das obligatorische, aber jederzeit auf den Punkt stimmige Abfackeln von Posen. Sehr genial. „Me Myself and I„, „Class War„, „Oddball“ und „You’ve Got A Problem Without Knowing It“ waren unverschämt gute Livesongs (und ja, ich musste das Gehörte später recherchieren). Dem Publikum in Münster gefiel indes das Pop-Punkige „God Bless You All“ besonders gut.
Nach gefühlten 16 Songs gab es sogar noch eine satte Zugabe – krass! Sportlich. Apropos sportlich, kleiner Fun Fact am Rande: Nach Münster stand Bremen auf dem Tourplan und dort spielte The Baboon Show (wohl aufgrund der heftigen Nachfrage) 2 Gigs an einem Tag. Uff!
Fazit: The Baboon Show überzeugte definitiv mit ihrem Sound, ihrer mitreißenden Performance und bewies einmal mehr, warum sie nicht grundlos zu den besten Live-Acts im Punkrock gehören. Wer auf der Suche nach einem energiegeladenen Konzerterlebnis ist, sollte sich ein Konzert von The Baboon Show nicht entgehen lassen.
Nachbericht und Fotos von Mike Schmitz.
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