Am 08. Mai 2025 hatte ich die große Ehre, mit Fotopass auf einer Show einer meiner absoluten Lieblingsbands sein zu dürfen. Wie der Titel schon verrät, geht es um Setyøursails, die im Rahmen ihrer Bad Blood Tour 2025 gemeinsam mit Lost in Hollywood quer durch die Republik touren.
Bevor wir aber zu den Bands kommen, ein paar Worte zur Location: Gespielt wurde dieses Mal nicht im großen Saal des Nürnberger Z-Baus, sondern in der deutlich kleineren Galerie. Wer meine Konzertberichte kennt, weiß, dass ich den großen Saal für die beste Konzertlocation in Nürnberg, vermutlich sogar in ganz Franken, halte. Aber auch die Galerie hat ihren ganz eigenen Charme. Die vielen LED-Tubes an der Decke, die urige Bar direkt im Raum und die intime Atmosphäre sorgen für einen besonderen Vibe. Die Bühne ist klein, die Deckenhöhe niedrig, einen Bühnengraben gibt’s nicht, und genau das macht Shows dort so intensiv.
Den Abend eröffneten Lost in Hollywood. Das Quartett aus Hamburg bewegt sich musikalisch im melodischen Metalcore und lieferte eine solide Show ab. Harte Breakdowns treffen auf viel poppigen Klargesang. Zwar dauerte es ein paar Songs, bis das Publikum in Fahrt kam, doch gegen Ende ihres Sets war im Pit ordentlich was los. Auch wenn ich mir persönlich einen etwas anderen Support für diese Tour gewünscht hätte, muss ich zugeben: Lost in Hollywood haben wirklich gut zur Tour gepasst.
Und dann: Setyøursails. Ich verfolge die Band schon seit einigen Jahren. Das erste Mal gesehen habe ich sie 2023 als Support von Cypecore, auf genau dieser Bühne im Z-Bau. Damals fand ich sie „ganz okay“, aber irgendwas an ihrer Musik hat mich nicht mehr losgelassen. Über die letzten Jahre, und besonders seit dem Release von Bad Blood, bin ich komplett in ihren Sound verliebt.
Die Show in Nürnberg war einfach nur der Wahnsinn. Von der ersten bis zur letzten Minute: ein Banger nach dem anderen. Selbst die obligatorische Ballade zur Mitte des Sets, Lately, solo performt von Sängerin Jules Mitch, hat einfach gepasst und war ein richtiger Gänsehautmoment.
Aber nicht nur die Band war großartig, auch das Publikum war der Hammer. Viele junge Menschen, auffällig viele Frauen, selbst im Pit. Und vor allem: ein respektvoller Umgang miteinander. Ich habe selten eine Show erlebt, bei der Band und Publikum so gut aufeinander Rücksicht genommen haben. Kein sinnloses Gerempel, keine erzwungenen Pits, hier wurde gemosht, wenn’s gepasst hat und die ruhigeren Passagen konnte man in Ruhe genießen.
Der Pit selbst hatte es trotzdem in sich: Walls of Death, von Jules angesagt oder spontan vom Publikum initiiert, Circle Pits, in beachtlicher Größe für so einen kleinen Saal, einfach purer Spaß.
Zum Abschluss legte die Band noch einmal alles auf den Tisch und spielte ihre Top-Songs direkt hintereinander weg. Gekrönt wurde das Ganze von meinem absoluten Lieblingssong der Band: Best of Me. Besser hätte man den Abend nicht abschließen können.
Bevor ich mein Fazit ziehe, muss ich noch ein riesiges Lob an den Lichttechniker aussprechen. Den meisten Konzertbesuchern fällt sowas vielleicht gar nicht auf, aber das Licht war insane gut. Was da auf dieser kleinen Bühne gezaubert wurde, war einfach nur beeindruckend. Kreativ, punktgenau, atmosphärisch. Ganz großes Kino!
Was soll ich sagen? Die Show war einfach nur Hammer. Es war sogar das erste Mal bei einer Show mit Pressepass, dass ich meine Kamera nach ein paar Songs an der Garderobe abgegeben habe, um selbst in den Pit zu hüpfen. Wer auf Metalcore steht, muss sich Setyøursails live anschauen. Die Band ist auf der Bühne ein echtes Brett. Und auch Lost in Hollywood solltet ihr auf dem Schirm behalten, da steckt Potenzial drin, ich bleib auf jeden Fall dran.
Nachbericht und Fotos von Johannes Scharf.
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