Das diesjährige „Rocken Hilft“ Festival in Essen hat mal wieder gezeigt, wie Musik und ein guter Zweck zusammengehören. Fans aus nah und fern kamen in der eigenwillig schönen Weststadthalle Essen zusammen, um einen Tag grandioser Performances und echter Gemeinschaft zu erleben. Mit einem Line-up, das u.A. Set Your Sails, Elwood Stray, Within Destruction und mehr umfasste, war klar: Hier wartet ein besonderer Abend. Doch GHØSTKID, der Headliner des Abends, sorgte dafür, dass die Nacht in Erinnerung bleibt.
Leider haben mich Zugverspätungen (Gruß geht raus an die DB) davon abgehalten, die früheren Acts live zu sehen – ein echter Dämpfer. Aber die Atmosphäre im Publikum, als ich ankam, sagte alles: Die Bands hatten bisher wohl so richtig abgeliefert, und die Leute waren noch immer bereit für mehr. Denn die Stimmung stieg abermals, als die Bühne für GHØSTKID vorbereitet und das Licht gedimmt wurde.
Die Bühne erstrahlte schließlich in düsteren Farben, als Sebastian „Sushi“ Biesler mit GHØSTKID loslegte. Schon der Opener *Black Cloud* zeigte, dass die Band nicht gekommen war, um einfach nur Songs zu spielen – sie wollten das Publikum mitreißen. Die Mischung aus Metalcore, Industrial-Einflüssen und einem Hauch von Theatralik traf genau ins Schwarze. Songs wie *Start a Fight* und *Yōkai* lösten im Publikum eine Mischung aus Mitsingen, Moshen und purer Euphorie aus.
Biesler ist kein Frontmann, der bloß seine Songs abspult. Er hat diese besondere Präsenz. Egal ob es die wuchtigen Vocals waren, die seine Fans lautstark begleiteten, oder die ruhigen Momente zwischen den Tracks – GHØSTKID schaffte es, eine düstere aber nonchalante Verbindung herzustellen, die den Raum füllte.
Doch *“Rocken Hilft“* ist mehr als nur ein Musikfestival. Hinter der Musik steckt eine Botschaft. Das Festival hat sich zum Ziel gesetzt, auf die Situation von Menschen mit psychischen Erkrankungen aufmerksam zu machen, aufzuklären, Angst und Vorurteile abzubauen.Also die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen. Der Erlös des Festivals ging an helfenbewegt e.V. und man merkte, dass die Organisatoren viel Herzblut in das Event gesteckt hatten. Zwischen den Performances wurde immer wieder an den guten Zweck erinnert – von den Spendenaktionen vor Ort bis zu den kurzen Ansagen, die die Bedeutung des Ganzen hervorhoben.
Auch wenn ich nur den zweiten Teil des Festivals erlebt habe, hat sich die Stimmung des Abends voll entfaltet. „Rocken Hilft“ ist nicht nur ein fester Bestandteil der Essener Musikszene, sondern ein Beweis dafür, wie Musik Menschen verbinden, helfen und bewegen kann.
Für alle, die dieses Jahr nicht dabei waren: Haltet nächstes Jahr Ausschau nach dem Termin. Das Festival bietet die perfekte Mischung aus vielen guten Live Acts und einem echten Gefühl von Gemeinschaft – ein Event, das manin Zukunft nicht verpassen sollte.
Nachbericht und Fotos von Mike Schmitz.
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