Am vergangenen Samstag fand bei gemütlichem Dachboden-Ambiente im Struwwelpeter Kronach das Finale der R.I.O!-Clubtour 2023 statt. Der Bezirk Oberfranken in Bayern war mittels des Bandcontests R.I.O! (Rock in Oberfranken) auf der Suche nach „Oberfrankens Band des Jahres 2023“. Das Finale bot ein musikalisches Fest, doch dazu gleich mehr.
Als Lineup für das Grand Finale wurde folgende Reihenfolge festgelegt:
- 20:15 – 21:00 Uhr Para Sol (Bayreuth)
- 21:15 – 22:00 Uhr Slam Elephant (Bamberg)
- 22:15 – 23:00 Uhr Farewell Farewell (Hof)
- 23:15 – 00:00 Uhr ENNI (Coburg)
Den Start des Abends übernahm die Progressive Stoner Rock Band Para Sol aus Bayreuth. Die drei Studenten Jonas Kuhn, Daniel Zenker und Chris Renner ließen zu Beginn etwas auf sich warten. Das Publikum wurde schon etwas ungeduldig, doch gegen 20:30 Uhr betrat die Band die Stage und legte direkt los, mit ihrem psychedelischen Sound. Die Songs werden größtenteils erst instrumentalisch aufgebaut, so dass man für den Text erstmal in die richtige Stimmung gebracht wird, bevor man auf eine Reise geschickt wird. Wie in ihrem zweiten Song „Teagarden B“, der vom dem erdähnlichen Exoplaneten „Teegarden Star b“ handelt. Songs mit einer Länge von ca. 8 min sind im Zeitalter von Musikstreaming heutzutage eher eine Seltenheit. Bei den Liveperformances ihrer Songs kam allerdings nie ein Zeichen von Langeweile auf und sie setzten die Latte für ihre Mitkonkurrenten schon mal sehr hoch.
Als nächstes betrat die Band Slam Elephant aus Bamberg um 21:35 Uhr die Bühne. Die sechs Heavy Funk Rocker Max, David, Michel, Manu, George und Phil legten direkt mit ihrem Song „Gypsy Heart“ los wie die Feuerwehr und zogen das Publikum bis zum Ende ihres Sets in den Bann. Sie ließen keine Hüfte unbewegt und man konnte gar nicht anders als mitzugrooven. Ihr unvergleichlicher Sound aus zwei Gitarren, Bass, Drums, Saxophon und der mitreißenden Stimme des Leadsängers bringt alles in Bewegung. Hätten Jimi Hendrix und Led Zeppelin ein Kind, käme vermutlich Slam Elephant dabei heraus. Als krönenden Abschluss spielten sie ihren Song „Gasoline Woman“ und ich könnte schwören, dass die Bühne noch ein paar Minuten weitergebebt hat, nachdem Slam Elephant die Bühne verlaß.
Um 22:35 Uhr kam die nächste Band Farewell Farewell aus Hof auf die heiligen Bretter des Struwwelpeters. Die fünf Bandmitglieder Elena Edelmann, Maximilian Adler, Florian Kreuzer, Florian Siegel und Maximilian Spitzbart nehmen sich zum Motto „Emo’s not Dead!“ und spielen einen meldoischen Mix aus Emo, Punk und Hardcore. Ihr Sound zeichnet sich durch harten Gitarrenriffs, Shouts, knallenden Drums und Singalongs aus. Für die Leadsängerin selbst gab es mitten im Set kein Halten mehr und sie mischte sich ins Publikum, um von dort aus zu performen. Als Closer hauten sie eine Coverversion des Indiehits „Summertime Sadness“ von Lana Del Rey raus.
Den Abschluss des Abends machte ENNI aus Coburg, die um 23:29 Uhr die Bühne betreten haben. Die vierköpfige Band, die aus der Leadsängerin Enni, dem Beatdesigner und Sampler Parvus, dem Gitarristen und Backgroundsänger Sandro Weich und dem Drummer Stephan besteht, startete mit ihrer aktuellen Single „E1NSER“ in ihr Set. ENNI spielen einen deutschsprachigen balladesken Indie-Pop mit Hip-Hop-Beats, wobei man den Sound nur schwer in ein spezielles Genre pressen kann, da Elemente aus verschiedenen Musikkategorien vereint werden. Beim letzten Act des Abends rückte das Publikum bis ganz vorne an die Bühne. Als einzige Band des Abends errang sich die Band am Ende des Sets eine Zugabe.
Nach dem letzten Auftritt konnte das Publikum jeweils mit zwei Stimmen für seinen Favoriten stimmen. Nachdem alle Stimmen mit den Ergebnissen der vier vorhergehenden Termine zusammengerechnet worden sind, wurde das Stimmenergebnis durch den Popularmusikbeauftragen des Bezirks Oberfranken, Samuel Rauch, verkündet. Gewonnen hat die Band Slam Elephant, die sich nun als „Oberfrankens Band des Jahres 2023“ betiteln können und neben ihrer Tour-Gage ein Preisgeld von 1500 € erhalten werden. Zudem erhält die Band professionelle Coachings und die Vermittlung von Auftritten.
Nachbericht und Fotos von Cris.
0 Kommentare