Schock-Rocker Marilyn Manson beehrt München mit einer ausverkauften und spannenden Show.
Zuerst war es nicht sicher, ob die Europa-Tour von Marilyn Manson stattfinden wird, da er sich während der Show in Manhattan so stark am Bein verletzte, dass er die US-Tour abbrechen musste und wochenlang ausfiel. Umso spannender war es zu sehen, dass er doch nach Europa kommt. 6.000 Fans waren zu seiner Party am Abend geladen und kamen teils normal, teils recht schräg (Ansichtssache!) gekleidet vorbei. Über seine Verfassung wurde im Vorfeld viel gemunkelt, doch wer ihn kennt, weiß, dass er das Ganze nicht unspektakulär präsentieren wird.
Vor-Act des Abends war die DJane Amazonica, die uns eine halbe Stunde lang Elektro- und Party Beats geboten hat. Viel kann ich dazu nicht berichten, da ein DJ als Vorreiter kein großes Highlight ist. Die Menge war auch etwas verhaltener als die Lady Gaga ähnliche Dame ihren Kopf hin und her bewegte.
Als sich dann das Highlight des Abends andeutete, war wirklich jeder im Raum nervös. Man merkte es besonders daran, dass es zeitweise richtig so still war, dass man sogar eine fallende Stecknadel hätte hören können. Nach einer Verspätung war es dann soweit – der Schock-Rocker betrat die Bühne. Mit dem Song „The End“ des Doors-Liedes aus dem Jahr 1967 begann der leicht melancholische Auftritt von Marilyn Manson. Als der Vorhand gefallen war, war dann auch klar, Manson ist da – Manson geht es gut. In einem leicht-sargähnlichen-elektrischen Rollstuhl begrüßte er seine Fans und legte direkt los. Mit seinem neuen Album „Heaven Upside Down“ und einigen alten Songs, sowie Klassikern brachte er alle zum Staunen. Für die Songwechsel hatte sich Marilyn Manson etwas ganz besonderes überlegt. Zwei persönliche Arzthelfer kleideten ihn während der kurzen Überbrückungen neu ein und standen zwischenzeitlich dezent im Hintergrund.
Für einige Songs humpelte er sogar zum Mikrofon Ständer und hielt sich während der Performance daran fest. Als er dann eines seiner bekanntesten Lieder „Sweet Dreams“ anstimmte, war der Jubel mehr als riesig. Marilyn Manson hat sich bei der Darbietung auf einer Liege platziert und seine „Ärzte“ standen dicht neben ihm. Er selbst leuchtete mit einer Laterne wild herum und brachte mein altes Teenie-Herz zum Schmelzen. Nach etwa 90 Minuten beendete er den Abend und meiner Meinung nach auch sehr gelungen. Ich dachte nicht, dass seine Stimme in live so gut rüberkommen wird und bin umso überraschter wie gut er das trotz Rollstuhl und Arztliege performte.
Langweilig wurde es mir jedenfalls nicht und die ausverkaufte Zenith Halle in München war ebenfalls sehr angetan und keineswegs gelangweilt. Auch wenn Marilyn Manson schon einige Male in Deutschland war, habe ich es nie geschafft ihn sehen zu können. Auch wenn er sehr viele Kritiker hat, macht er dennoch etwas richtig. Umsonst ist Marilyn Manson nicht so weit gekommen und vor allem immer noch aktiv im Geschäft.
Bericht von Nessa
Foto: Nessa Deleto
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