Ice Nine Kills live in München (10.07.2024, Tonhalle)

Ice Nine Kills sind dieses Jahr mit einer der fleißigsten Live-Bands im Metalbereich. Nicht nur die großen Festivals rockte die Metalcoreband aus Boston, Massachusetts, sie waren auch als Opener bei Metallica und bei Five Finger Death Punch mit an Bord und haben jetzt selbst ihre eigene Headliner-Tour. Dabei machten sie auch in Deutschland neben Hamburg und Saarbrücken auch am Mittwoch am 10.07. Halt in der Münchner Tonhalle, eine kleine feine Institution im Münchner Ateliersviertel.

Mich hat die Location gleich geflasht, hatte sie doch nur eine Kapazität von 2200 Gästen, netten Securities und Bands zum Anfassen – genau so lieb ich es. Für die drei Deutschland Konzerte haben sich die Horror-Rocker zum einen From Fall To Spring eingeladen. Für die Band aus Saarbrücken war ihr Heimspiel sicherlich schon ein Highlight.

Aber auch in München lieferten sie als erster Opener schon gut ab. Gleich um 19:30 Uhr durften sie ran, die Fans standen schon dichtgedrängt vorne und es herrschten die richtigen Konzerttemperaturen – es war heiß und sollte noch heißer werden! Mit ihrem Release ihres Debutalbums „RISE“ im letzten Jahr hat die Band in punkto Bekanntheitsgrades wieder einen Schritt nach vorne getan. Und keine wie sie versteht es so gekonnt Rap mit Post-Hardcore zu verbinden. Das beweisen sie eindrucksvoll bei Songs wie Black Heart, Cast Away, Rise oder Light Up The Sky. Philip und Lukas ergänzen sich auch einfach super am Mikro. Immer wieder pushen sie das Publikum zum Mitmachen an, hüpfen auf der Bühne herum und zelebrieren ihren letzten Song „Draw The Line“ sogar mit den Fans in der ersten Reihe.

Die Band freut sich sichtlich, dass sie bei den drei Konzerten mit dabei sein darf und stellt sich später auch noch für gemeinsame Bilder mit den Fans zur Verfügung.

Ghostkid sind mittlerweile schon alte Hasen im Metalcore-Business und seit 2020 in der Szene aktiv. Was erst als Projekt von Ex-Electric Callboy Sänger Sebastian „Sushi“ Biesler angedacht war, hat sich mittlerweile zu einer der Größen in der deutschen Metalcore-Szene entwickelt. Die Jungs aus Gelsenkirchen rocken mittlerweile nicht nur in Deutschland alle großen Bühnen – auch international findet Ghostkid immer mehr Anklang. Das Spiel mit Düsternis gepaart mit rotzigem Gesang, aggressiven Vibes und Einflüssen aus Nu-Metal, Trap und Industrial macht einfach nur Spaß. So sieht es auch das Publikum, das sofort mitgeht und die ersten Crowdsurfer lassen nicht lange auf sich warten. Von 20 Uhr bis 20:45 Uhr geht es im Moshpit richtig rund, natürlich auch weil Jappo und Stanni mit Gitarre bzw. Bass die Menge aufmischen. Sushi macht das auf der Bühne und lässt Lieder von der aktuellen Scheibe „HOLLYWOOD SUICIDE“ vom Stapel mit Aussicht auf ihrer gleichnamigen Headliner-Tour, die am 27.09. startet und die Jungs um Sushi Biesler in Oktober auch nach München führen wird.

Es ist 21:15 in München. Während der eine Teil der Münchner mit den Niederländern beim Spiel gegen England mitfiebert sind hier die Augen der Fans nur auf die Bühne gerichtet – und endlich kommen dann auch die sympathischen Bostoner auf die Bühne, alle im Sommerlook – nun ja, die üblichen Blutsspritzer auf den Klamotten dürfen natürlich nicht fehlen. Frontmann Spencer Charnas locker wie immer am Mikro legt auch gleich mal los mit Red Right Hand. Hip To Be Scared, Rainy Day, Meat & Great und Rocking The Boat folgen auch Schlag auf Schlag – natürlich mit den bekannten Showelementen, wie den obligatorischen Arztkittel ala American Psycho, das Hackbeil, mit dem er den „vermeintlichen“ Kopf abtrennt und der Menge präsentiert, sowie das Zombie-Szenario und die Vorführung Hannibal Lecters.

Nach Ex-Mortis und SAVAGES ist es Zeit für die aktuelle Single Walking On Sunshine. Gut das man den Text noch von früher kennt, da hat sich – meiner Meinung nach – nichts verändert. Auch der weiße Hai und der Clown von ES haben noch an diesen Abend ihren Auftritt und die Crowdsurfer lassen sich in Sekundentakt Richtung Bühne tragen. Die Band und das Publikum geben alles, die Stimmung ist perfekt und auch Spencer scheint Spaß bei seinem Auftritt zu haben, erschallt doch immer sein sonores „GERMANY“ durch den Ground.

Thank God It´ s Friday, Jason´s Mom, Wurst Vacation, The American Nightmare und It Is The End dürfen natürlich nicht fehlen, sowie die zwei Zugaben Opening Night und Welcome To Horrorwood.

Nach rund zwei Stunden Spielzeit und „Peaces – Wünschen“ wirft die Band in die Menge, was man werfen kann und die Leute gehen erschöpft aber glücklich nach Hause – Horror ala Ice Nine Kills ist halt immer wieder schön anzuhören und -sehen!

Noch ist Album Nr. 6 „The Silver Sream 2: Welcome To Horrorwood“ ihre aktuelle Scheibe, aber so wie man die fleißigen Amerikaner kennt, wird sich da sicherlich auch bald was Neues auftun – wenn sie vor lauter Touren dafür mal Zeit finden!

Nachbericht und Fotos von Anja Schroth.

Dieser Artikel wurde am: 15. Juli 2024 veröffentlicht.

FOTOS von Ice Nine Kills, Ghostkid & From Fall To Spring

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