Was macht man, wenn die Hauptband ihren Gig ein paar Tage vor der Show cancelt? Die Vorbands bestreiten einfach selbst den Abend! Geschehen jetzt in Würzburg am Samstag, den 16.11. 24. Obwohl der Headliner Falling In Reverse seinen Gig in der Würzburger Posthalle absagte, wollten es sich Sleep Theory und Hollywood Undead nicht nehmen lassen, dort für die Fans zu spielen.

Als kleinen Bonus gab es für die ersten 100 zahlenden Gäste, die vorher ihre bisherige Karte umtauschten mussten, ein Meet & Greet mit Hollywood Undead, die nächsten 100 ein Merch-Paket. Natürlich wurden diese kleinen zusätzlichen „Goodies“ vom Publikum gerne angenommen. Aber auch die restlichen 700 kamen an dem Abend voll auf ihre Kosten. Hollywood Undead zog wirklich eine super Show ab und auch Sleep Theory, die den Abend eröffneten, mussten sich nicht verstecken.

Die US-Amerikaner spielen eine Mischung aus Rock, Pop, bluesigen Groove und metalcore-ähnlichen Breakdowns. Erfolg hatte die Band, die sich 2019 gründete, erstmals mit ihrer Debütsingle „Another Way“ Januar 2023, die innerhalb von 36 Stunden 500 000 Aufrufe auf Tik Tok hatte.

Seitdem ging es steil bergauf mit zwei Top 10 Radio-Singles, ein Plattenvertrag mit Epitaph Records so wie Tourneen mit Wage War, The Plot In You usw… Natürlich will die Band auch in Deutschland an ihre Erfolge anknüpfen und konnte in den 40 Minuten in der Posthalle die Fans von ihrem Talent überzeugen. Sänger Cullen Moore gab den Fans die Hand, mischte sich in die Menge und am Schluss wurde alles vergeben, was die Band so dabeihatte. Dazwischen gab es Songs wie „Fallout“, „Enough“, „Gone or Staying“, „Stuck in My Head“ oder „Numb“. Auch nach dem Gig um 20:40 Uhr war Sänger Cullen immer noch bereit für Fotos für die Fans.

21: 15 Uhr ging es dann mit Hollywood Undead richtig zur Sache. Ich kannte die Band vorher nicht, war aber sehr positiv überrascht über die Stimmung, die die Band von Anfang an machte und die im Publikum herrschte. Die Jungs verbinden gekonnt Rap, Alternative-Rock und Crossover Metal miteinander und nehmen sich dabei nicht selbst ernst. Neben den Songs von Daniel, Jorel, George, Jordon und Dylan gab es immer wieder kleine Mitmachaktionen fürs Publikum. Sie mussten ins Mikro, das in die Menge flog oder ins große Standmikro, das man ihnen vorhielt hineinsingen, bunte Wasserbälle weiterwerfen oder einfach nur mittanzen, moshen oder crowdsurfen.

Als kleiner Höhepunkt durfte ein Gitarrist aus dem Publikum mit der Band ein paar Songs jammen und bekam dafür gebührenden Applaus. Die Fans durfen sich über „California Dreaming“, „Chaos“, „Coming In Hot“, „War Child“, „Hollywood Forever“, „What Ever It Takes“ oder „Undead“ freuen, und Daniel beteuerte dem Publikum immer wieder „Ich liebe dich“ und „Ich habe einen kleinen Schwanz“. Damit war das Deutsch der Jungs erschöpft, man wollte sie ja aber auch lieber singen hören. Das gab es auch eineinviertel Stunden, in der Party und Stimmung großgeschrieben wurden und keiner mehr nach Falling In Reverse fragte. Als Abschluss gab es noch Autogramme von Jordan und Dylan für die Fans – alles in allem eine runde Sache.

Nachbericht und Fotos von Anja und Christian Schroth.