Am 02. September gastierten die US-Amerikaner von Breaking Benjamin in Köln. Dass das E-Werk bereits lange vor Konzertbeginn bis zum Bersten gefüllt war, dürfte wohl angesichts der Schnelligkeit mit der die Tickets ausverkauft waren niemanden mehr erstaunen.
Nur zu gern nutzten die Fans der Alternative Metal/Post Grunge- Formation die seltene Gelegenheit die Jungs um Benjamin Burnley in Deutschland zu erleben. Doch auch die Vorband Starset hatte bereits etliche Fans in der Halle. Starset wurden 2013 von Elektroingenieur Dustin Bastes gegründet und überzeugen durch einen ganz eigenständigen Sound. Die Synth Rocker aus Columbus betraten pünktlich um 20 Uhr die Bühne und wurden lautstark bejubelt. In Raumanzügen gekleidet und von einem Cellisten begleitet, präsentierte die Band vor allem Songs aus ihrem in diesem Jahr erschienen Output „Vessels“. So auch der Opener „Into the unknown“. Es folgten „Frequency“, „Satellite“, „Bringing it down“ und „Starlight“. Doch auch Stücke des Erstlings „Transmission“ (2014) kamen mit „Halo“, „My demons“ und „Carnivore“ zu Gehör. Nach 45 Minuten beendeten Starset ihren Auftritt mit „Monster“. Dieser Song ist die aktuelle Singleauskopplung und wurde nochmal besonders lautstark abgefeiert. Dem Titel des Anheizers wurde die Band an diesem Abend wohl im wahrsten Sinne des Wortes gerecht – Stimmung und Temperaturen im Kölner E-Werk waren auf dem Siedepunkt.
Nach 30 minütiger Umbaupause betrat dann der Hauptact des Abends die Bühne. Breaking Benjamin gelang es nicht nur die gute Stimmung zu halten, sondern sogar zu toppen. Von der ersten Sekunde an sangen und klatschten die Fans hier lautstark mit. Aber nicht nur die zahlreichen Fans freuten sich frenetisch, die Band selbst schien sich über die Begeisterung, die ihr entgegengebracht wurde mindestens ebenso zu freuen. Besonders Burnley zeigte immer wieder Herzen oder warf Plektren ins Publikum.
Musikalisch ging es auf eine Reise quer durch alle Schaffensperioden der Band. Auf den Opener „So cold“ vom Album „We are not alone“ (2004) folgte „Angels fall“ vom aktuellen Werk „Dark before dawn“ (2015). Es folten „Sooner or later“ und „Never again“, sowie das besonders laut mitgesungene „Failure“, sowie der Song „Believe“. Im Anschluss kam mit „Breath“ zum ersten Mal an diesem Abend ein Stück vom Album „Phobia“ (2006) auf die Bühne. Hierfür hatte man sich nochmals Starset Frontmann Dustin Bates zur gesanglichen Unterstützung mit auf die Bühne geholt. Aber auch Bassist Aaron Bruch fiel nicht nur an dieser Stelle durch seine starken Vocals auf, sowohl im cleanen Bereich als auch bei den Grunts.
Als nächstes spielten Breaking Benjamin einfach mal ein Medley aus einigen der größten Alternative-Rocksongs aller Zeiten… hier trafen Tool („Schism“) auf Nirvana („Smells like teen spirit“) auf Rage against the machine („Bulls on parade“) auf Metallica („Sad but true“).
Mit „Polyamorous“ ging es nun zurück zu den Anfangszeiten von Breaking Benjamin und zum Erstlingswerk „Saturate“ aus dem Jahr 2002. Bevor es wieder ganz aktuell wurde… „Ashes of Eden“ sorgte für einen echten Gänsehautmoment. Hier sang das Publikum lautstark und textsicher im Wechsel mit Benjamin Burnley den Refrain. Sogar die Männer filmten diesen doch eher ruhigen Song und besonderen Moment mit ihren Handys mit. Nach „Until the end“ zeigte Shaun Foist, was er an den Drums so rauf hat und beeindruckte mit einem starken Solo.
Es folgte das Stück „Evil Angel“, bevor man mit dem stark umjubelten „I will not bow“ beim Album „Dear Agony“ (2009) und vorerst letzten Stück des Abends angekommen war.
Nach kräftigem Applaus ließ sich die Band nicht lange bitten und betrat erneut die Bühne. Hatte es bis dahin wenig Zwischenansagen gegeben, nutzte Burnley nun die Gelegenheit die Band nochmal vorzustellen. Aber damit noch nicht genug, im Anschluss bat er den Lichttechniker die Deckenbeleuchtung anzuschalten, damit er das Publikum sehen könne. So erklärte er den Fans, dass Breaking Benjamin nicht diese typischen Rockstars seien, sondern ganz normale Typen, die das Glück haben mit dem Geld zu verdienen, was ihnen Spaß mache. Zu verdanken hätten sie dies ihnen – den Fans, die ihre Platten kaufen und zu ihren Konzerten kommen. Ein Versprechen machte Benjamin Burnley an dieser Stelle ebenfalls, solange die Fans zu ihren Konzerten kommen, werden auch Breaking Benjamin auf Tour gehen. Auch nach Köln wolle man bald wieder zurückkehren! Besonders der letzte Teil wurde beim anwesenden Publikum natürlich begeistert aufgenommen.
Als Zugabe folgte schließlich noch „Diary of Jane“. Auf ausdrücklichen Wunsch der Band ebenfalls mit angeschaltetem Deckenlicht, damit man all diese wundervollen Menschen sehen könne…
Nach einer guten Stunde entließen Breaking Benjamin so eine vollkommen zufriedene und nassgeschwitzte Fangemeinde in die Kölner Nachtluft. Wir gingen mit seligem Lächeln auf den Lippen, den ein oder anderen Song summend und kommen nur zu gern wieder!
Konzertbericht von Tamara
Foto: Tamara Talmann
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