Wer von euch geht regelmäßig in die Kirche?
Wer von euch glaubt an Religion?
Wer von euch hört Bad Religion?
Zumindest sollten diejenigen, die wenigstens die letzte Frage mit „Ja ich will“ (oh nein, das ist ja dann in der Kirche) …. Stopp bitte!
Ok.
Also zumindest sollten diejenigen, die die letzte Frage mit „Ja, ich!“ beantworten, hier weiterlesen.
Denn es geht hier um das Konzert von Bad Religion und den Rogers in der Garage, Saarbrücken.
Am 19.06 besuchten die vier junggebliebenen Punker, die bereits seit 1980 aktiv sind, das schöne Saarland, um gemeinsam mit Saarbrücken in der Garage einen Geburtstag zu feiern.
Doch nicht irgendeinen Geburtstag!
Doch keiner der Jungs hatte Geburtstag und auch Saarbrücken wurde nicht geehrt.
Nein, eine kleine Scheibe mit einem brennenden Jungen, der in einer Neubausiedlung steht und nach vorne schaut. Und genau diese Scheibe erblickte im Jahr 1988 das Licht der Welt und bringt in 26 Minuten und 14 Sekunden in 15 Songs alles zu Tage, was Bad Religion auszeichnet.
30 Jahre Suffer.
So die Tour.
So der Auftrag.
Doch bevor die Band aus Los Angeles die Bühne betrat, durften die Rogers, mit denen ich im Vorfeld ein sehr nettes Interview führen durfte, dem Saarland eine Freude bereiten.
Und genau das taten sie!
Die Rogers sind eine vierköpfige Band, die den Abend mehr als perfekt eröffnete.
Sie spielten ein 30 Minuten Set, das schon mit den beiden Nummern „Nie euer Land“ und „Einen Scheiß muss ich“ direkt mal zwei Hits vom neuen Album am Start hatte.
Eine freundliche Ansage an Saarbrücken wurde vom Publikum gut angenommen und die vier Jungs hatten keinerlei Berührungsängste und spielten sowohl ältere Hits, aber auch neuere Nummern wie „Augen auf“, ihrer bisherigen drei Scheiben.
Da ich alle Scheiben gerne mag, gingen die 30 Minuten leider viel zu schnell vorbei und ich hätte gerne die ein oder andere Zugabe gehört. Doch leider waren die Jungs heute nur im Vorprogramm tätig.
Die Rogers als Hauptact werde ich sicherlich bald nachholen und freue mich, die Rogers (hoffentlich bald) im Saarland wieder zu sehen.
Aber es gibt ja auch Konzerte in der Nähe, die man sicher schnell erreichen kann (Hallo, Trier, ich komme).
Nach einer durchweg kurzweiligen und Spielzeit wurden die Rogers sehr freundlich vom saarländischen Publikum verabschiedet.
Ich persönlich freue mich sehr auf ein Wiedersehen mit den Jungs, die sowohl musikalisch überzeugt haben, tolle Songs vorgetragen und diese mit ordentlich Power auf die Bühne gebracht haben.
Ich persönlich mag die Vergleiche, die man zu den Rogers oft findet (Broilers, Massendefekt, …), nicht. Warum muss man denn immer vergleichen? Bringt ja nix.
Die vier spielen geilen (Punk-)Rock, der seine Berechtigung hat und sowohl live als auch auf CD mega Spaß macht.
Nach einer kurzen Umbaupause läutete das Intro den Hauptact ein.
Die Messe der Bad Religion sollte beginnen.
Und tatsächlich feierten Bad Religion mit Saarbrücken eine Messe, die alles beinhaltete, was eine ordentliche Predigt benötigte.
Ein gut aufgelegter Greg Graffin, der die Gemeinde immer wieder durch Handbewegungen aufforderte, sich zu beteiligen, ein tolles Gitarren- und Bassspiel und ein Schlagzeug, das ordentlich Druck aufbaute.
Die Menge feierte die Messe durch chorale Gesänge, wilde Pogotänze und Stage Diving deluxe.
Begonnen wurde das Spektakel mit „Generator“ und Bad Religion spielten sich durch ein Programm, das sich gewaschen hatte.
Beinahe minütlich wurde die Betriebstemperatur der Garage (wie lange dauert eigentlich im Durchschnitt ein Bad Religion Song) gesteigert und nachdem der neue Song „Fuck you“ genau so abgefeiert wurde wie „Supersonic“ gab es kleinere technische Probleme beim Sänger.
Diese wurden schnell beseitigt und weiter Hit um Hit wie „Wrong Way Kids“, „21st Century“, „Against the Grain“, „Sorrow“ oder auch „American Jesus“ abgefeuert.
Nach genau 55 Minuten war der erste Teil des Konzerts beendet.
Als etwas Unmut unter den Zuschauern aufkam, wurde die Bühnen-Deko geändert und Suffer prangerte im Hintergrund.
Bad Religion kamen zurück und nach einer kurzen Ansage von Gregg, das jetzt Suffer komplett gespielt werden würde und wir uns wundern würden, wie schnell die Zeit vergeht, begannen Bad Religion, Stück um Stück dieses Albums zu spielen.
Wegen der Ansage habe ich auf die Uhr geschaut.
21:58 startete Suffer und um 22:25 war sowohl Suffer als auch das Konzert zu Ende.
Nass geschwitzte aber gut gelaunte Jünger und Jüngerinnen aller Altersklassen verließen die Garage und ja, ich hätte nichts dagegen, wenn Bad Religion auch andere Alben komplett feiern würden.
Ein schöner Abend, der toll mit den Rogers begann und von Bad Religion groß beendet wurde.
Lieder vermisste ich „Punk Rock Song“ aber auch „Raise Your Voice“.
Aber das sind nur Kleinigkeiten.
Beinahe (Punkrock-)Gotteslästerung.
Und deshalb nochmals zum Mitschreiben.
19.06.2018: das Fazit aus Saarbrücken
Rogers – groß
Bad Religion – groß
Fans – (meist) artig
Abend – großartig
Ich genehmige mir noch ein Weihwasser eher schlechterer Religion und reue mich auf das Plopp Geräusch.
Prost dann mal.
Und ja, Auftrag erfüllt.
Konzertbericht von Thorsten
0 Kommentare