ALEX SCHROER… Corona als Bremse oder als Neustart? Derzeit sprechen ja viele über Corona. Krise. Strerblichkeitsraten. Pleite. Und, und, und. Aber auch die Musik ist durch Corona betroffen. Doch hier werden Wege gesucht. Online Konzerte, Streaming, …. Manche Sachen können aber nicht gestreamt werden. Volle Clubs oder auch Produktionen von CDs. Wir haben bei ALEX SCHROER nachgefragt. Alex Schroer ist ein Musiker, Songwriter, Musikproduzent und Filmemacher aus Duisburg. Und all diese Punkte sind durch Corona betroffen. Eine Krise? Auch bei Alex Schroer? Wir haben mal bei ihm nachgefragt und ein kleines Interview über seien Musik, seine derzeitigen Beschäftigengen und Einblicke sowie Ausblicke.
Hey Alex. Schön, dass du dir Zeit fürs Tough Magazine nimmst. Wobei erwischen wir dich gerade?
Alex: Danke, dass ihr mich eingeladen habt! Ich bin gerade dabei den Antrag zur Unterstützung freischaffender Künstlerinnen und Künstler aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Krise auszufüllen. Leider sind auch bei mir 90% der Jobs weggebrochen und jetzt muss ich schauen, dass ich irgendwie die nächsten Monate über die Runden komme.
Für Leute, die dich noch nicht kennen. Möchtest du dich gerne mal vorstellen?
Alex: Aber sicher: Ich bin 31 Jahre alt, wohne in Duisburg und mache alles Rund um die Bereiche Video & Audio, also z.B. Musikvideos, Imagefilme, Musikproduktionen für Solokünstler oder Bands und hin und wieder Songwriting, wobei letzteres in den letzten Jahren ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist.
Du bist ja in vielerlei Hinsicht aktiv. Musiker, Songwriter, Musikproduzent und Filmemacher. Wie sieht dein Tag grundsätzlich aus?
Alex: Ich arbeite nur selten an Projekten die über mehrere Wochen oder Monate gehen, deshalb sieht bei mir jeder Tag etwas anders aus. An einem Tag sitze ich von Mittags bis Abends im Tonstudio und produziere Musik und am nächsten Tag filme oder schneide ich ein Video. Diese Abwechslung im Job würde ich durch nichts eintauschen wollen.
Als Produzent hast du schon einige Alben produziert. Aber auch bei Filmsoundtracks wie „Türkisch für Anfänger“ warst du am Werk. Welche Veröffentlichung ist bisher deine wichtigste?
Alex: Es gibt eigentlich keine Veröffentlichung die mir vor allen anderen am meisten am Herzen liegt, würde aber sagen, dass das Debütalbum meiner damaligen Band Mobilée für mich ein sehr wichtiger Schritt in meiner Karriere war. Damals haben wir mit dem Album einen Plattendeal bei Universal Music bekommen. Das war eine aufregende Zeit und wichtig für meine Zukunft.
Für wen würdest du gerne mal ein Musikvideo produzieren und warum?
Alex: Ich würde gerne mal für OK GO ein Musikvideo produzieren. Die Jungs sind super kreativ und haben die geilsten Ideen was Videos angeht. Von denen kann ich mir noch ein paar ordentliche Scheiben abschneiden.
Mit wem würdest du gerne mal an einem Song schreiben?
Alex: Mit den Bee Gees! Das ist zwar leider nicht mehr möglich, aber bei uns Zuhause liefen die früher rauf und runter. Ich glaube, dass mich das in meinem Songwriting sehr stark beeinflusst hat.
Auch für Videoproduktionen bist du verantwortlich. Wie wichtigste empfindest du Musikvideos in der heutigen Zeit ohne VIVA und MTV?
Alex: Musikvideos sind für Solokünstler und Bands nach wie vor sehr wichtig. Vielleicht nicht unbedingt im TV, dafür aber vor allem auf den Social Media Plattformen. Die Band OK Go, von der ich eben gesprochen hatte, ist vor allem durch ihre kreativen Musikvideos bekannt geworden. Kreativ sein und auffallen. Das ist auch mit kleinem Budget möglich, solange die richtige Idee da ist.
Du spielst selbst in einer Band. Vintage Neon heißt eure Formation. Ich würde die Musik als Pop-Rock bezeichnen wollen. Was bedeutet die die Band?
Alex: Genau, wir machen Pop-Rock mit leichten Synthi Einflüssen. Die Band war meine erste eigene Band nach der Auflösung meiner damaligen Band Mobilée. Ich wollte mal was ohne Druck machen, also ohne Label das einem im Nacken sitzt und ohne den Zwang Hits schreiben zu müssen. Am Ende sind die Songs trotzdem sehr poppig geworden, das bekomme ich irgendwie nicht mehr aus meinem Songwriting raus. Die Stimmung in der Band ist aber gerade durch diese Zwanglosigkeit extrem gut. Das hatte ich in den Jahren davor vermisst. Die Band ist für mich also ein kleiner Befreiungsschlag und macht dadurch ’ne Menge Spaß!
Gerade habt ihr mit „Keep On Running“ ein Video am Start. Welchen Hintergrund hat der Song?
Alex: In „Keep On Running“ geht es um den Druck den Soziale Medien auf uns ausüben. Gerade die Oberflächlichkeit und die Schnelllebigkeit die diese Medien oft mit sich bringen kritisieren wir in dem Song. Besonders als Band kommt man leider nicht wirklich um Soziale Medien herum, deshalb müssen auch wir zu Teilen weiter mitziehen. Keep on running.
Was ist mit der Band in Zukunft geplant. Wird es ein Nachfolgealbum zu „Vintage Neon“ geben? Wenn ja, wann ist dies geplant?
Alex: Wir nehmen die Zukunft wie sie kommt. Wir schreiben zwar, aber das ganz ohne Druck. Es wird bestimmt wieder ein Album kommen, momentan sind es aber eher Singles, die wir veröffentlichen. Wir hauen jeden Song raus auf den wir Bock haben.
Das letzte Album „Vintage Neon“ hatte zehn Songs. Welchen Anspieltipp möchtest du den Lesern gerne weitergeben?
Alex: Zur aktuellen Stimmung passt der Song „The Shore“ ganz gut. Das ist einer der ruhigeren Songs auf dem Album und auch einer meiner Lieblingstracks.
Betrachten wir die aktuelle Single „Keep On Running“. Derzeit könnte man vor dem Corona Virus davonlaufen. Wie stark beeinträchtigt dieser dein Leben und deinen Job?
Alex: Leider sehr stark. Ich hab noch vereinzelt kleine Studiojobs, aber alle Konzerte und Videoproduktionen wurden mir abgesagt. Wie viele andere muss ich jetzt schauen, das ich andere Wege finde mein Einkommen irgendwie aufrecht zu erhalten. Vermutlich werden sich jetzt neue Wege und Optionen auftun. Ich bin gespannt was aus der ganzen Situation entstehen wird.
Wie wichtig sind dir persönlich Club Konzerte? Hattet ihr da auch mit Vintage Neon was in Planung?
Alex: Wir haben ein paar Club Shows für dieses Jahr gebucht, rechnen aber damit, dass auch die ins Wasser fallen werden. Ich bin persönlich riesen Fan von Konzerten in Clubs! Besonders die kleinen Rockschuppen tun es mir immer wieder an. Wenn so ein Laden voll ist ist die Stimmung meistens bombe.
Da du auch für viele andere Künstler aktiv bist, hats du einen guten Überblick über die Branche. Wie strak trifft die derzeitige Krise das Business?
Alex: Ausnahmslos jeder meiner befreundeten Musiker und Filmemacher hat das gleiche Problem wie ich. Die Jobs fallen weg und es können keine Neuen geplant werden, weil niemand weiß wie lange die Krise noch andauern wird.
Wie denkst du, wird sich die Musikindustrie nach der Krise weiterentwickeln?
Alex: Irgendwas wird sich auf jeden Fall stark verändern. Soweit ich weiß, sind die physischen Verkäufe in der letzten Woche um 43% eingebrochen. Vielleicht zieht die Industrie am Ende Bilanz und weitet ihr Streamingangebot noch weiter aus, während sie alles physische weiter zurückfährt Das ganze Ausmaß wird sich aber erst mit der Zeit zeigen.
Auch dich trifft es sicherlich, da du derzeit eher weniger produzieren kannst. Was machst du derzeit stattdessen? Songs schreiben? Videos schneiden?
Alex: Ich versuche alles was liegengeblieben ist aufzuarbeiten und ein bisschen Ordnung im Studio und Zuhause zu schaffen. Da hat man ja sonst nicht so wirklich Zeit und Lust zu.
Was werden wir in den nächsten Monaten aus deiner Feder zu hören bekommen?
Alex: Ich hab in letzter Zeit mehr Videos produziert als Songs geschrieben. Das nächste Video das veröffentlich wird ist ein Musikvideo für die amerikanische Band Cold.
Bitte vervollständige die folgenden Schlagzeilen:
„Corona 2020…
Alex: Schlecht für den Menschen, gut für die Natur“
„Vintage Neon treten in diesem Jahr…
Alex: …hoffentlich noch mal auf “
„Das Debut-Album von Vintage Neon…
Alex: …werden wir beim nächsten Gig komplett spielen“
„Im Jahr 2021 werden…
Alex: …die Menschen hoffentlich etwas aus der Krise gelernt haben“
Was bedeuten dir die folgenden Begriffe?
Produzent
Alex: Ich seh mich selbst garnicht so richtig als Produzenten. Das liegt vermutlich daran, dass ich großer Fan von Produzenten bin, mit denen ich mich nicht mal ansatzweise vergleichen könnte. Musiker sind wandelnde Unsicherheiten.
Songschreiber
Alex: Schon wieder die Bee Gees. Die haben für sich selbst und für andere Künstler unzählige großartige Songs geschrieben. Das sind wahre Songwriter.
Vintage Neon
Alex: Unbeschwert Musik machen mit geilen Menschen.
Club-Konzerte
Alex: Schwitzen, laut sein, abgehen.
Krise
Alex: Aus jeder Krise kann und sollte man was lernen.
Tough Magazine
Alex: Geiles Ding! Vielen Dank für die Möglichkeit hier was erzählen zu können.
Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören Dir!
Alex: Vielen Dank auch an dich! Ich hoffe inständig, dass die Menschen auch Gutes aus der Krise mitnehmen. Wasser wird wieder klar, in manchen Städten kann man wieder den Himmel sehen und die Luft verbessert sich weltweit. Auf einmal wird vielen Menschen bewusst wie wichtig Kultur und Freiheit ist. Lasst uns nach der Krise nicht wieder alles wie vorher machen. Lasst uns aus unseren Fehlern lernen. Danke!
Wir vom Tough Magazine möchten uns an dieser Stelle bei ALEX SCHROER bedanken. Wer mehr von ihm wissen möchte, der schaut auf die Homepage!
Interview von Thorsten
Super Interview, scheint ein cooler Typ zu sein der Alex Schroer. Werde mir auf jedefann mal was von ihm anhören. Danke dafür und beste Grüße