„Sing, ye Bastards!“: Tir Nan Og im Interview

Am 11.12.2020 ist mit „Sing, ye Bastards!“ das neue Album der Folk-Rockband Tir Nan Og erschienen. Wir haben uns im Novemeber mit den Musikern über das neue Album und weitere Themen unterhalten.

Moin – wo erwischen wir euch gerade?
Tir Nan Og: Mitten in den Vorbereitungen zu unserem 2ten Video und unserem ersten Livestream.

Für alle, die euch nicht kennen sollten – bitte stellt euch kurz vor.
Tir Nan Og: Tir Nan Og bedeutet „Land der ewigen Jugend“ auf gälisch, um das gleich mal vorweg zu nehmen. Wir sind 6 Folkrock-Freaks aus Bayern, die irische Musik und Lebensart lieben und landauf- und ab über kleine und große Bühnen tingeln um unsere kreativen Ergüsse zu verbreiten. Unseren Stil nennen wir Irish Folk Rock. Wer eine Schublade braucht, kann uns etwa zu Fiddler’s Green oder den O’Reillys and the Paddyhats stecken. Mit beiden Bands hatten wir auch schon das Vergnügen die Bühne zu teilen.

Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen?
Tir Nan Og: Robert, unser Frontmann, ist darauf gekommen. Wie bei den meisten Bandnamen war es wohl so, dass er cool klingt und zur Musik passt. Sorry, hier gibt es leider keine tolle Geschichte zu ;-)

Ihr spielt irischen Folk-Rock – stand das schon immer für euch fest oder hattet ihr früher auch Gedanken, andere Musik zu spielen? Wo liegt der Ursprung?
Tir Nan Og: Das ganze began natürlich in einem Irish Pub (wo sonst?) Jeder von uns hat vorher schon andere Musik gemacht aber wie es so mit selbstgemachter Musik ist, war es schwer Auftritte zu bekommen. Naja, alle waren sowieso Irland Fans, der Wirt des Pubs bot an, dass wir bei ihm spielen könnten und zack, die Idee einer Folkrock Band war geboren.

Das neue Album „Sing, ye Bastards!“ sollte im Oktober erscheinen, richtig? Erzählt uns was zur Entstehung – wie lief es ab?
Tir Nan Og: Zunächst, leider wird der Silberling erst am 11. Dezember erscheinen, Corona sei Dank. Nachdem nach unserer letzten Scheibe „From the Gallows“ einige Zeit ins Land gegangen war, hatten wir Lust auf neue Songs. Leider ist es bei uns so, dass wir am kreativsten sind, wenn ein Termin im Raum steht und so haben wir beschlossen, dass es Zeit wird für ein neues Album. Der Plan war 2020 zu Ostern ins Studio zu gehen um dann im September ein fettes Releasekonzert auf die Beine zu stellen. Tja, wir stürzten uns in die Vorbereitung um dann ersteinmal per Lockdown ausgebremst zu werden. Mit viel Glück konnten wir unseren Studiotermin dann zu Pfingsten wahrnehmen und hofften trotz allem auf ein cooles Release mit einer kleinen anschließenden Tour. Auch hier hat ein nettes kleines Virus andere Pläne gehabt. Was soll ich sagen: Neues Jahr, neues Glück.

Wie kann man sich einen Tag bei und mit euch im Studio vorstellen?
Tir Nan Og: Eigentlich müsste ich jetzt sagen: Hochkonzentriert, voller kreativer Energie und perfekt vorbereitet….Sagen wir es so: Der Tontechniker hatte nur wenige Momente der Verzweiflung und wir haben nur wenig mehr Studiozeit gebraucht, als geplant war. Unterm Strich ist für einen Außenstehenden so ein Studiotag wahrscheinlich eher langweilig.

Wie entsteht ein neuer Song von euch?
Tir Nan Og: In der Regel kommt ein Bandmitglied mit einem Song in die Probe, wirft den dann der Band vor, die sich darauf stürzt, ihn zerfleischt und dann gemeinsam aus den Fetzen etwas neues bastelt. Es ist sozusagen ein basisdemokratischer kreativer Prozess bei uns.

Stichtwort „The Quest“ – was hat es damit und der verbundenen Crowdfunding-Aktion auf sich?
Tir Nan Og: Glücklicherweise konnten wir den Weg aus dem Zauberwald wieder zurück finden, in dem wir gefangen waren. Wir konnten also die Quest lösen. Für alle, die jetzt verwirrt kucken: Wir haben unsere Crowdfunding Aktion für dieses Album unter das Motto „The Quest“ gestellt um den Crowdfundern eine witzige Geschichte zu bieten, mit der sie uns zu unserem neuen Album begleiten konnten. Klickt einfach bei Youtube rein und dann könnt ihr euch alle folgen ansehen.

Ihr sagt, dass das Album in schweren Zeiten entstanden ist? Erzählt uns mehr davon. Corona?
Tir Nan Og: Die schweren Zeiten waren und sind leider noch aufgrund von Corona. Zunächst mussten wir den Aufnahmetermin verschieben. Leider konnten wir auch nicht viel proben und auch die Organisationsarbeit, die mit einer Albumproduktion einher geht, war um ein vielfaches schwerer, wenn man sich nur per Videokonferenz sehen kann. Wir sind ein sehr basisdemokratischer Haufen, wovon wir uns unter diesen Umständen leider teilweise verabschieden mussten. Ein Lichtblick war der Videodreh zu „Fear Gorta“, der glücklicherweise dank dem tollen Filmteam von Dream Film Factory sehr glatt lief. Die größte Enttäuschung war, dass wir unsere kleine Releasetour nicht spielen konnten. Im Endeffekt machen wir das alles ja um auf der Bühne zu stehen und mit dem Publikum abzufeiern.

Was bedeuten euch folgende Wörter?
Familie
Tir Nan Og: Unterstützung – hier ein Dank an unsere Familien, die den ganzen Wahnsinn mitmachen.

Freunde
Tir Nan Og: Stehen einem zur Seite, auch wenn man sich mal länger nicht trifft.

Freiheit
Tir Nan Og: Seinen Leidenschaften folgen zu können.

Irland
Tir Nan Og: Ist kein Land, sondern ein Erlebnis.

Bayern
Tir Nan Og: Ist anders als man denkt und auch immer einen Besuch wert.

Live
Tir Nan Og: Die BESTE Art Musik zu erleben.

Tough Magazine
Tir Nan Og: Auch wenn der Begriff „true“ ja eigentlich schon ausgenudeld ist – Tough Magazin ist einfach true.

Vielen Dank, die letzten Worte gehören euch!
Tir Nan Og: Bleibt gesund, haltet zusammen und kommt wieder auf Konzerte wenn der ganze Scheiß vorbei ist!

Interview von Florian im November 2020

Dieser Artikel wurde am: 27. Dezember 2020 veröffentlicht.

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