Mit „Für Alle“ hat die Band Monsters of Liedermaching ihr erstes Studio-Album nach 7 Live-Alben veröffentlicht – darum hatten wir allen Grund dazu, der Band einige Fragen zu stellen. Totte hat sich dem angenommen und stand uns Rede und Antwort!
Hey, wo erwischen wir euch gerade?
Totte: Hallo. Ihr erwischt uns gerade in stiller Konfusion, denn wir waren auf Eure Fragen nicht vorbereitet. Drum bin ich, Totte, hier just auch alleine, um Euch Rede und Antwort zu stehen. In Hamburg und der Hoffnung, kompetent zu agieren.
Es ist schon fast eine Sensation – nach 14 Jahren Bandgeschichte erscheint tatsächlich mit „Für Alle“ euer erstes Studio-Album! Wie kam die Idee nach 10 Live-CD-Veröffentlichungen?
Totte: Übertreiben wir nicht: Bislang haben wir erst sieben Live-Alben veröffentlicht. Unsere Idee war, unseren Kosmos zu erweitern und den Visionen, die wir von unseren Songs im Kopf hatten, in allen Facetten gerecht zu werden. Dazu kamen dann eine Handvoll Spirituosen und das Lächeln in unseren Gesichtern, als wir diesen Wunsch endlich erstmals auf den Tisch gebracht hatten.
Was war das für ein Gefühl im Studio? Keine Live-Atmosphäre beim Aufnehmen der Songs und kein Applaus?
Totte: Ein extrem gutes Gefühl. Und Applaus gabs natürlich trotzdem, wir sind schließlich höfliche Menschen mit der Fähigkeit zur Begeisterung, wenn was Wunderbares passiert. Kurz: Es war magisch.Wir waren eben unser eigenes Publikum. Zusammen mit Freunden, die zudem noch geniale Musiker sind.
Monsters of Liedermaching – To-Do-Liste
Könnt ihr uns einen kleinen Einblick in die Songs geben, mit euren eigenen Worten?
Totte: Da muß ich jetzt für alle sprechen, ohne Gewähr, scusi:
„Straßenschwimmer von Venedig“: Ein Wunsch und das Wissen, daß alles möglich ist, verbunden mit der Romantik der Gondolieri.
„To do Liste“: Eine optimistische Selbstreflexion.
„Socken“: Jeder hat Talente, manchmal schwimmen sie in Seife
„Das Schaf“: Massentierhaltung ist ein Verbrechen, der Bezug zum Tier ist wichtig, wenn auch mal traurig.
„Feuerwehrleute“: Eine ernstgemeinte Ode an Helden.
„Ich Sonnenschein“: Ein Blick kann die Welt verändern.
„Auftragskiller für die Mafia“: Schuld und Sühne ohne Schuld oder Sühne.
„Nur mit Dir“: Ein Liebeslied an das, was uns zusammenhält.
„Schlauwalzer“: Klug ist gut, höflich ist besser.
„Fels“: Streit und Verständnis sind zwei Paar Schuhe, auf denen die Liebe laufen lernt.
„Sag mir doch“: Ein Liebeslied
„Kleine Lilly“: Ein Requiem voller freudiger Solidarität.
„Katz und Hund“: Eine Faktensammlung in Stilfragen.
„Mein Hund“: Eine humorvolle Abhandlung über bestehende Klischees.
„Supermann“: Ein Song über Arbeitslosigkeit.
„Institut“: Der Wahnsinn hat Methode. Eine Abrechnung.
„Morgenstern“: Eine zärtliche Ballade über Verbundenheit und Nachtleben.
Zum Titel „Scheiss CD“ gibt es ein sehr lustiges Video mit vielen Gast-Auftritten – wie kamen die zustande?
Totte: Das sind alles Kollegen und Freunde von uns, die haben wir gefragt, und die waren glücklicherweise sofort dabei. Vielen Dank allen Beteiligten.
Ebenfalls habt ihr den Song „Photoshop“ ins Netz gestellt – welche Message steckt dahinter? Man soll mit dem zufrieden sein, was man hat? Jeder ist auf seine Art schön?
Totte: Der Wunsch nach optischer Perfektion treibt üble Blüten und sollte wieder einem gesunden Selbstwertgefühl weichen, sonst geht der Schuß nach hinten los.
Im nächsten Jahr gibt es euch dann 15 Jahre – was gibt es zum Jubiläum? Eine neue Live-DVD wäre doch ganz passend, oder?
Totte: Wir überlegen schon und haben Ideen, aber das verraten wir erst dann, wenn die Zeit reif ist.
Monsters of Liedermaching – Photoshop
Anfang November geht es dann auf „Für Alle“-Tour – könnt ihr überhaupt noch so lange warten, um die neuen Songs zu präsentieren?
Totte: Wir haben ja schon viele Lieder auf der Apriltour und den Festivals dieses Jahr präsentiert, insofern: Ja.
Seid ihr gespannt, wie die neuen Titel bei den Fans ankommen werden?
Totte: Natürlich. Allerdings: Siehe Frage 8. Von vielen Songs wissen wir darum bereits, daß sie super ankommen. Das nimmt den Druck. Spannend bleibt, ob die Studioversionen Anklang finden, aber da sie sehr gut sind und auch viele kritische Kollegen und Freunde die Platte feiern, sind wir entspannt und optimistisch.
Kann und darf man eigentlich sagen, dass ihr positiv leicht „durchgeknallt“ seid? Man kombiniere eure Songs mit den Konzerten und heraus kommen oftmals sehr viele Grimassen oder eine Lach-Flash?!
Totte: Man kann und darf alles sagen.
Danke für die Zeit und die letzten Worte gehören natürlich euch!
Totte: Liebe Menschen: Hört auf, gierig und geizig zu sein und gönnt einander mehr. Alles für alle! Dann wird die Welt besser.
Viel Spaß auf der Tour!
Interview von Florian im September 2017
Foto: Mario Andreya
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