Herzlos: Die Band im „Schwarz-Weiß-Neon“-Interview
Mit „Schwarz-Weiß-Neon“ erscheint am 11.05.2018 das neue Album der Band Herzlos. Wir konnten mit den Musikern über die Songs, die Hintergründe und weitere tolle Themen sprechen!

HERZLOS, vielen Dank erstmal, das wir euch interviewen dürfen. Wobei erwischen wir euch gerade?
Herzlos: Ahoi! Wir steuern gerade mit Vollgas Richtung Album Release, da steht so einiges an: Neue Songs proben, Werbung machen und gleichzeitig schon an die Festivalshows und die kommende Tour denken. Kurz gesagt, viel Hektik, aber wir sind froh, wenn man am Ende (hoffentlich) dafür belohnt wird.

Ihr existiert bereits seit 10 Jahren. Zeit für einen Rückblick. Was ist das Besondere an HERZLOS?
Herzlos: Ich denke, das besondere an den 10 Jahren ist hauptsächlich, immer noch den Drang zu spüren, neues auszuprobieren und neue Wege zu gehen. Wir können innerhalb dieser Zeit schon auf einen beachtlichen Werdegang zurückblicken wenn man bedenkt, wo wir 2008 angefangen haben. Es ist einfach extrem gut fürs Selbstbewusstsein, wenn die Leute sich so mit deiner Musik identifizieren können. Das treibt an und gibt Energie.

Der Name HERZLOS. So ganz passt er nicht. Ihre Songs haben zum Teil richtig Tiefe aber auch herz. Wer schreibt bei euch die Songs/Texte?
Herzlos: Auch genau das ist Teil dieser Geschichte: Am Anfang war bloß der Name, spontan eingefallen. Mittlerweile wissen wir echt, warum wir unser Herz los sind: Gespendet an die wahnsinnige Meute, die uns seit 10 Jahren den Rücken stärkt! Die Songs und auch wir selbst sind gewachsen, das merkt man schon extrem. Seit Marvin 2011 zur Band gestoßen ist, schreibt er die Texte. Die Musik entsteht dann im Proberaum. Ganz klassisch…

Ihr bezeichnet euch als Punkband. Zumindest auf der Facebook Seite. Für viele Fans seid ihr eine Deutschrock Band. Wo ist für euch der Unterschied zwischen Deutschrock und Punkrock?
Herzlos: Das wird wohl immer ein Mysterium bleiben. Wir versuchen uns mehr über die Musik die wir machen zu definieren, als über das Genre, dem wir zugeordnet werden. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er uns in seine Deutschrock- oder Punkrock-Playlist packt, wichtig ist nur, dass unsre Mucke läuft!

Ihr habt verschiedene Einflüsse in eurer Musik. Welche Bands bezeichnet ihr als eure Vorbilder?
Herzlos: Als wir anfingen, waren wir schon recht gut in der Deutschrockszene aufgehoben. Wir mochten den Sound von Onkelz, Frei.Wild, Kärbholz oder Wilde Jungs, konnten uns aber auch mit Bands wie The Offspring, ProPain und Blink 182 identifizieren. Mit der Zeit wuchs auch der musikalische Horizont und man probiert neue Sachen aus. Heute könnte es unterschiedlicher nicht sein:, Von Hip-Hop bis Metalcore, irgendwie fließt alles in die Songs mit ein.

Wir durften bereits in eure neue CD reinhören. Das Review ist bald auch bei uns auf der Seite zu lesen. Besonders spannend ist der Song „Statuen aus Gold“. Er ist komplett anders als die übrigen Songs, passt aber super ins Album. Ich persönlich empfinde ihn als einer der Besten auf dem Album. Beschreibt, wie es zu dem Song kam und woher der Stilbruch?
Herzlos: Dieser Song passt wie die Faust aufs Auge, bei der aktuellen Konsumsituation der Menschen da draußen. Fast schon irgendwie ferngesteuert dümpeln wir so durchs Leben. Da braucht es auch Songs, die sich nicht nur durch den Text, sondern auch durch die abgedreht düstere Stimmung etwas anders klingen, um vielleicht für den ein oder anderen Nachdenklichen Moment zu sorgen. Ausserdem hat es uns im Studio extrem Spaß gemacht, an dem Song zu arbeiten und zu experimentieren.

Auch „Du bist das Gift“ ist eine Nummer, die sicher zu den besten HERZLOS-Stücken gehört. Es klingt autobiographisch. Stimmt diese Vermutung?
Herzlos: Der Song ist jetzt nicht aus direkter persönlicher Erfahrung entstanden, jedoch ist es extrem spannend, wie verschieden Menschen mit so einer Thematik wie der Liebe umgehen. Auf dem letzten Album beschreibt “ Falsche Pfade“ ja schon eine ähnliche Ansicht. DBDG ist noch etwas intensiver und metaphorisch geschrieben, man weiss aber direkt, wie der Protagonist sich fühlt.

Herzlos – Du bist das Gift

Als letzte Nummer möchte ich „Schwarz-Weiß-Neon“ erwähnen. Das Titelstück des Albums. Existiert in unserer Welt wirklich nur noch „Schwarz“, „Weiß“ und das schlimme „Neon“?
Herzlos: Warum schlimm? Je bunter und farbenfroher unsere Werte sind, desto weiter entfernt man sich ja von dieser Schwarz/Weiss-Gesellschaft Sowohl musikalisch als auch menschlich geht es für uns mit diesem Album in eine neue Richtung, und genau das soll der Albumtitel auch zum Ausdruck bringen. In einem Genre, indem es für viel zu viele darum geht, wie X oder Y zu klingen, anstatt sich auf seine eigene Identitätsfindung einzulassen. Genau da wollen wir dem Trend entgegensteuern unf zeugen dass es noch mehr Facetten gibt.

Am 11.05.2018 ist es soweit – gibt es neben der CD noch eine weitere Variante des Albums?
Herzlos: „Schwarz-Weiss-Neon“ erscheint am 11.05.18 als 6-seitiges Digipak inkl. Poster und als limitierte Fanbox mit Fahne, Sprühschablone, Autogrammkarte, Sticker und Plektren.

Was erwartet ihr in den nächsten 10 Jahren für HERZLOS?
Herzlos: Auf jeden Fall weiterhin so geile Shows an möglichst vielen Orten mit den immer gleich geilen Leuten vor und neben der Bühne. Das Ganze ist mittlerweile so mit unserem Alltag verwachsen, da fällt der Gedanke aktuell schwer, darauf irgendwann mal verzichten zu müssen.

Herzlos – Platin (Teaser)

Welches HERZLOS Stück darf auf keinem Konzert fehlen?
Herzlos: Das sorgt im Proberaum immer für Disput (lacht) Wir haben alle verschiedene Lieblingssongs und versuchen, den Leuten auch immer Abwechslung zu bieten. Die beliebtesten Songs bleiben aber natürlich in der Regel im Set.

Mit welcher Band würdet ihr gerne zusammen spielen?
Herzlos: Auch da hat jeder andere Wünsche. Was uns richtig gut gefällt ist, wenn die andere Band nicht zwangsläufig aus unserem Musikgenre kommt. Das bringt Abwechslung mit sich.

Was bedeuten euch die folgenden Worte:
a.Live / Studio: Beides ein großer Teil unseres Lebens
b.Fußball: FCK Fans durch und durch
c.Best Of Alben: Kann man machen, muss man aber nicht
d.herzhaft: Steaks?!
e.TOUGH MAGAZINE: Tolles Magazin mit sehr viel Liebe zum Detail, keine 08/15 Interviewfragen

Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören euch.
Herzlos: Danke für Eure Zeit, bleibt wie ihr seid und bleibt HERZLOS.

Interview von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 2. Mai 2018 veröffentlicht.

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