Mit „So wie ihr uns kennt!?“ ist das neue Album der Band Harte Worte erschienen. Wir sprachen mit Sänger Marco über die Songs, die Entstehung und weitere spannende Themen!
Hey, wo erwischen wir dich gerade?
Marco: Aktuell sind wir in Vorbereitung für den 20.01.18. Release Show im Don’t Panic Essen. All das läuft ja synchron zum normalen Leben. Wir gehen ja auch arbeiten wie jeder andere Mensch auch. Jetzt bin ich nämlich gerade arbeiten. Öffentlicher Dienst und hab demnach etwas Zeit für ein Interview. Lach!
Seid ihr gut ins neue Jahr gekommen? Wie habt ihr gefeiert?
Marco: Ziemlich ruhig. Wir verbringen die Zeit mit der Familie ohne viel „TamTam“. Musikalisch läuft nichts zwischen den Feiertagen.
Mit „So wie ihr uns kennt!?“ ist euer neues Album erschienen. Wie kennen wir euch denn?
Marco: Nun ja, in der Vergangenheit wollten wir immer nur Musik machen. Themen wie Politik usw waren uns nicht wichtig. Die Menschen brauchen aber immer eine klare Linie. So überschlagen sich die Kommentare bei „Das hat mit Freiheit nichts zu tun“. Es juckt schon manchmal ziemlich in den Fingern, da nicht mitzumachen. Für die unwissenden Hetzer wollten wir ein klares Zeichen setzen. Wir sind keine unpolitische Band und genau da haben wir etwas mehr Wert drauf gelegt. Getreu dem Motto : je rechter der Rest der Welt wird, desto linker werden wir!
Harte Worte – So wie ihr uns kennt
Wie liefen die Arbeiten im Studio?
Marco: Ganz ehrlich. ..Es gab keins. Die Drums wurden bei Burn Harper aufgenommen und den Rest haben wir alleine gemacht. Die Einspielzeit lief über 6 Monate. Auch der Mix ist von uns. Das ist wesentlich entspannter als 5 Tage Studio und Zeitdruck. Natürlich muss man dafür schon einige Kenntnisse haben. Im Bereich Punkrock gibt’s ja keinen typischen Sound. Zumindest heutzutage nicht mehr. Eine Band muß klingen wie sie nunmal klingt. Im Mainstream wäre das allerdings undenkbar.
Beim neuesten Song/Video zu „Geliebt, gehasst“ habt ihr euch mit Das weisse Rauschen zusammengetan – wie kam es zustande?
Marco: Thomas von „DWR“ ist schon sehr lange ein sehr guter Freund und hat auch bei „Retro in Via“ mitgemischt. Als wir die Songs angefangen haben zu schreiben wollten wir unbedingt mal etwas mit einer weiblichen Stimme machen. Ja und da kam Diana ins Spiel. Sie wertet den Song natürlich sehr auf. Ich persönlich mag die Kontroverse zwischen ihrer und meiner Stimme.
Sehr deutlich wird es bei den zwei Songs „Kopie“ und „H.D.F.F.D.S“ – zum einen geht es um die falschen Menschen, die nur „mitlaufen“ wollen und zum anderen darum, dass in der Politik sehr viel falsch läuft…wie sehr beschäftigen euch die Themen und begleiten sie euch im Alltag?
Marco: Ja, bei „Kopie“ geht es uns hauptsächlich um die Verlogenheit einiger Bands und wie sie mit ihrem „Wir sind wie Ihr“ Image umgehen. „Wir sind von der Straße“ , so wird ein Einheitsgefühl vermittelt. Bei 45€ Ticketpreis ist dies allerdings nicht mehr glaubwürdig. Ebenso die neutralen Textinhalte über politische Themen. So richtig Flagge zeigen könnte dazu führen, daß man eventuell Fanverluste aus der rechten Ecke in Kauf nehmen müsste. Womit wir bei „H.D.F.F.D.S“ sind. Ich habe vor 2 Jahren die sozialen Netzwerke am Nagel gehangen. Dieser Rechtsruck durch AFD und die Meinungsmache war nur noch zum kotzen. Für mich ist das keine Alternative. Für mich ist das braune Scheisse! Unserer Musik soll provozieren. Sonst wäre der Bandname ja hinfällig, aber davon ab, uns ist es ziemlich egal wer durch diese Songs nicht mehr auf unsere Konzerte kommt. Das ist dann sogar gut so!
Das gesamte Artwork ist ziemlich cool und fällt schnell ins Auge – wer hat es gezeichnet und wer hatte die Idee mit dem Wildschwein?
Marco: Die Grafik und das Artwork sind von Nicole Winter. Sie arbeitet schon sehr lange für unser Label (Sunny Bastards) und macht einen richtig guten Job (www.niwi-design.de) Die Idee mit dem Keiler kam von uns.
Harte Worte – Video-Gruß Tough Magazine 01.2018
Auch zu „So wie ihr uns kennt!?“ gibt es eine Vinyl-Auflage – wie wichtig ist euch das? Seid ihr selbst Vinyl-Fanatiker?
Marco: In unserem Genre ist Vinyl immer noch ganz weit vorne. Viele Leute möchten wieder was in der Hand haben und wollen Musik nicht nur als Wegwerfprodukt (mp3) besitzen. Chris von Sunny Bastards ist großer Vinylfan und wir erfreuen uns natürlich auch darüber. Oldschool halt!
Kurze Antworten zu folgenden Schlagwörtern…
-am Rande der Gesellschaft: ist noch ein Platz frei.
-Freiheit: ist hierzulande eine Einstellung.
-Bier: Ich versteh die Frage nicht :-)
-Politik: Machen andere.
-Proberaum: Muss sauber sein, ich bin weit über 30.
Wo können wir euch naher Zukunft live sehen?
Marco: Wir werden im Frühjahr einige Termine bekannt geben und erst einmal den Süden Deutschlands im Mai/Juni abfahren.
Vielen Dank für die Zeit, die letzten Worte gehören dir!
Marco: Ja, wir haben zu danken. Viele Grüße an alle Tough Leser und natürlich an die Redaktion. Macht weiter so und lasst euch mal blicken. Ich muß los zum Bus, Feierabend. Prost, bleibt sauber und lasst euch nie verarschen.
Interview von Florian im Januar 2018
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