„From The Abyss“: Eshtadur im Interview

Am 04. September erscheint das neue Album „From The Abyss“ von Eshtadur. Wir trafen uns mit Jorge, dem Kopf der Band, online und wir unterhielten uns ein bisschen über die Anfänge der Band, das neue Album und über einiges mehr.

Hallo Jorge, zuerst einmal besten Dank für deine Zeit. Schön, dass wir uns auf diesem Wege treffen und uns ein bisschen über Eshtadur unterhalten können. Kannst du Eshtadur kurz vorstellen?
JORGE: Hey Kris, klar, ich habe immer etwas Zeit, um mit einer guten Freundin zu plaudern. Eshtadur ist eine Band aus Pereira/Kolumbien, die sich dem Blackened Death Metal verschrieben hat und in der sich Einflüsse des skandinavischen Metals zeigen. Derzeit sind wir zu dritt. Wir kennen uns alle bereits seit einer Weile.

Wie nahm Deine Liebe zur Musik ihren Anfang?
JORGE: Ich begann damals mit 12 Jahren, an meiner Schule Schlagzeugunterricht zu nehmen. Das war jedes Mal etwas ganz Besonderes für mich. Und heute verstehe ich selbst auch besser, was in diesem Alter in den Kids vor sich geht. Ich bin Musiklehrer, gebe selbst Unterricht und sehe, was die Kids alles aufsaugen und welche Interessen sie entwickeln. Wenn ich also heute zurückblicke, dann sehe ich, wie ich voller Begeisterung 24/7 Schlagzeug spielen wollte und nur das im Kopf hatte. Aber es war natürlich ein wenig anders als gewünscht. Der Schlagzeugunterricht fand leider nur einmal in der Woche mit vier anderen Kids in meinem Alter statt. Es gab für mich dann auch keine weiteren Gelegenheiten, das woanders weiterzuverfolgen. Aber für mich war damals schon klar, dass sich alles um die Musik dreht und weiter drehen wird. Jahre später dann, während meiner Zeit an der Uni, widmete ich mich mehr und mehr der Gitarre und dem Klavier. Aber ich spielte auch Saxofon und Oboe. Aber heutzutage ist die Gitarre mein absolutes Lieblingsinstrument, sie fordert mich am meisten und ich genieße das sehr.

Lass uns kurz noch mal auf deine Zeit an der Uni zurückkommen. Du hast Musik mit dem Schwerpunkt Pädagogik studiert, richtig? Inwiefern hat dich das Studium beeinflusst bzw. welchen Einfluss hat es auf deine musikalische Arbeit?
JORGE: Ja, das stimmt. Mein Studium hat mir noch mal einen anderen, sehr interessanten Weg aufgezeigt. Wie ich mich Menschen, der Musik und im Endeffekt auch mir selbst auf eine andere Weise nähern kann. Viele Fragen und Dinge waren damals für mich noch unklar. Irgendwann verstand ich aber, dass wir alle auf unterschiedliche Art und Weise lernen, dass wir alle unterschiedlich sind. In meinen Augen ist das Bildungssystem in Lateinamerika nicht so sehr daran interessiert, dass wir lernen, wie wir unseren eigenen, individuellen Weg gehen. Wir sollen einfach nur gut in das hiesige System passen und dem folgen, was man für uns angedacht hat – egal – was ich sagen möchte, ist, ich habe immer versucht, neue Wege des Lernens kennenzulernen und zu verstehen. Das bezieht sich natürlich auch auf die Musik. Und so studiere ich einfach immer auch die Spielweisen anderer Musiker_innen. Ich integriere neue Einflüsse in das, was mir bereits eigen ist und entwickle mich einfach immer weiter.

Inwiefern hat sich deine Musik und demnach auch Eshtadur über die Jahre, seit der Gründung vor über 10 Jahren, entwickelt? Was treibt dich an?
JORGE: Nun, wenn ich an meine ersten Aufnahmen und Platten mit Eshtadur denke, na ja, da fühle ich mich etwas peinlich berührt. Ich bin einfach nicht mehr ganz zufrieden damit (lacht). Aber ok, ich war noch nicht mal 20 und meine musikalische Auffassungsgabe war eher noch etwas, sagen wir mal, unterentwickelt. Aber ich war, und das kann ich mit Bestimmtheit sagen, immer voller Leidenschaft dabei. Und so ist es geblieben. Wenn du älter wirst und in jeglicher Hinsicht reifst, ist es immer auch wichtig zu wissen, wie man diese Leidenschaft in sich selbst immer und immer wieder entdeckt und neu interpretiert. Es ist, als ob man sich auf den Weg zu der allersten Liebe macht: diese Unschuld und das Pure, was in dieser Liebe schlummerte, nun ja, und auch das Naive (lacht). Was dann aber auch am wichtigsten ist, ist, dass man von all dem lernt, dass man nicht aufhört, auf sich selbst zu schauen, sich weiterzuentwickeln und schlussendlich dabei auch Spaß zu haben und es zu genießen.

Kannst du mal beschreiben, wie bei dir der Prozess des Songwritings aussieht?
JORGE: In den meisten meiner Songs gibt es zuerst einmal ein Motiv, ein Riff oder eine Idee. Irgendetwas, was ich gerade am Klavier spiele und mich nicht loslässt. Ich mag es, damit einige Zeit zu verbringen und es einfach zu spielen wie es kommt, ganz natürlich und ohne Zwang. Es ist wie eine Art Meditation und danach kommt mir meistens die Bedeutung des Songs ganz wie von selbst zugeflogen. Manchmal läuft es aber genau anders herum, da ist mir schon ganz zu Beginn klar, wohin die Reise gehen soll. Da gehe ich mit einer klaren Idee und Vorstellung in das Songwriting und plötzlich kommt wie selbstverständlich ein Riff und dann ein zweiter usw. Der nächste Schritt besteht darin, alles zu strukturieren und dann unterschiedliche Elemente hinzuzufügen. So dass jeder Teil für sich und in sich konsistenter wird und sich zu dem entwickelt, was mir wichtig ist. Es ist ein bisschen so, als hättest du einen Satz geschrieben und du kannst dich darin hundertprozentig selbst sehen. Aber in den folgenden Schritten arbeitest du den Inhalt so klar heraus, dass mehr und mehr Menschen verstehen können, was du selbst damit verbindest.

„From The Abyss“ wird am 04. September veröffentlicht! Das sind großartige Neuigkeiten – Glückwunsch dazu! Wie hast du denn den gesamten Weg vom ersten Riff bis zur Veröffentlichung erlebt?
JORGE: Bei „From The Abyss“ habe ich sehr viel Zeit mit der Preproduction, dem Songwriting und den Proben für die Aufnahmen verbracht. Ich wollte einfach, dass im Studio alles reibungslos abläuft und gut gemacht ist. So nahm ich beispielsweise die Gitarren Anfang 2019 auf, als ich in New Jersey/USA arbeitete. Zu dieser Zeit lebte ich in einem kleinen Zimmer und spielte dort jede freie Minute, die ich nicht auf der Arbeit verbrachte, einfach um für mich den richtigen Weg des Spielens zu finden und um bei den Aufnahmen on point abliefern zu können. Dann war ich wieder zurück in Kolumbien und der gesamte Prozess verlief langsamer als mir lieb war. Aber irgendwann stand dann das gesamte Artwork und alle Aufnahmen waren fertig. Nun war Chris Clancy, unser Producer aus Großbritannien, an der Arbeit. Als die getan war, fühlte ich mich sehr wohl mit dem Ergebnis. Die Platte hat nun die Kraft und Soundqualität, die ich mir gewünscht habe. Mmh, aber was mich schon sehr gestresst hat, ist, dass mir hier in Kolumbien einfach viele Steine im Weg liegen. Ich muss so viel Kraft und Zeit aufwenden, um sie beiseite zu schaffen und meiner musikalischen Arbeit folgen zu können. Und dadurch ist der gesamte Prozess natürlich beeinflusst. Es nervt mich, wenn ich in meiner Arbeit durch diese äußeren Umstände immer wieder unterbrochen werde. Aber mit der nötigen Geduld, viel Mühe und Disziplin ist auch das aktuelle Album schlussendlich fertig geworden. Auch wenn diese zwei Jahre unzählige Hindernisse mit sich brachten, so bin ich nun sehr zufrieden, „From The Abyss“ endlich veröffentlichen zu können.

Es gibt auch bei „From The Abyss“ wieder einige internationale Gastmusiker. Das verlangt in der Umsetzung und Planung sicher einiges von euch ab. Es zeigt aber auch diesen enormen Willen, das möglich zu machen, was auf dem ersten Blick sehr schwierig erscheint. Wie kam es denn zu diesen Kollaborationen? Und gibt es bestimmte Musiker_innen, mit denen du dir vorstellen kannst, perspektivisch zusammenzuarbeiten? Das ist die Gelegenheit, jetzt deine Wünsche zu äußern (lacht)!
JORGE: Die Frage mag ich. Da ich Eshtadur als Solo-Projekt gestartet habe, sind Gastmusiker von Anbeginn dabei. So erinnere ich mich noch an den allerersten Gastmusiker. Es war einer meiner Freunde, David Valencia, ein genialer Gitarrist. Ich fragte ihn damals, weil ich mich bis dahin eher auf das Klavier fokussiert hatte und einen Gitarristen mit den nötigen Skills für die Aufnahmen brauchte. Dann bei der nächsten Platte war es ähnlich. Ich wollte Gitarrensolos und so kam mir die Idee Tom Abella, einen namhaften kolumbianischen Gitarristen, zu fragen. Der willigte ein und wir nahmen zusammen auf. Ich mochte diese Art des Arbeitens sehr. Durch ihn zeigte sich einfach ein neuer Zugang zur Musik, die ich zuvor geschrieben hatte. Ganz eigen und irgendwie offener. Dann irgendwann wollte ich eine Version von Burning Heart von Survivor einspielen. Ich schrieb dann einfach mal Björn von Soilwork an. Als er mir dann sagte, dass er von meiner Idee begeistert ist und dabei ist, war ich super glücklich. Ich meine, wir waren Anfänger und unbekannt, er der Frontmann von Soilwork, ein wahrer Meister des Gesangs und er sagte einfach so zu. Per Nilsson von Scar Symmetry war dann auch mit dabei und so kann ich es heute noch immer kaum glauben, dass ich diese Version von Burning Heart mit den beiden aufnehmen konnte. Aber klar, ich würde schon gern auch mit weiteren Musiker_innen zusammenarbeiten. Die Liste ist lang, ob es Jeff Loomis, Ihsahn oder Kiko Loureiro ist, oder Peter und Spider von Vader. Oder Cristina Scabbia mit ihrer unglaublichen Stimme oder Galder und Silenoz von Dimmu Borgir. Ganz oben steht aber Rob Halford und Joe Lynn Turner. Aber ja, back to reality! Um solche Kollaborationen anzugehen, müssen einige Herausforderungen überwunden werden. Mein Anspruch ist immer hoch und so soll das, was ich mit Eshtadur abliefern möchte, in Klang und in der Umsetzung professionell sein.

Also, ich wäre hin und weg, wenn du mit Joe Lynn Turner gemeinsam etwas auf die Beine stellen würdest! Aber zurück zum neuen Album. Drei Singles sind nun bereits vor Album Release veröffentlicht worden. Darunter All She Wrote von Firehouse, eine weitere großartige Wahl, um den 80ern eine Hommage zu bieten, so wie du es ja bereits auch mit Burning Heart geschafft hast. Nach welchen Aspekten wählst du die Songs, die für dich als Cover infrage kommen?
JORGE: Ja, Kris, mir würde es definitiv auch so gehen. Nun, sowohl Burning Heart als auch All She Wrote passen sehr gut. Es gibt einige Elemente, die es einfacher machen, diese Songs zu covern. Ganz generell mag ich es nicht so sehr, viel abzuändern. Die Handschrift des Originals muss schon erhalten bleiben. Auch um das Ohr des Zuhörenden nicht allzu sehr herauszufordern. Für die Zukunft würde ich mir aber dennoch wünschen, einen Song etwas mehr zu verändern. Im Speziellen denke ich daran, die melodischen Clean Vocals gänzlich durch gutturalen Gesang zu ersetzen. Mal schauen, welche Ideen da noch warten.

Blood Blast Distribution ist das neue Label von Eshtadur, das zweite europäische bereits. Das Interessante ist zum einen, dass Blood Blast ein Ableger von Nuclear Blast ist und zum anderen, dass die Distribution allein digital erfolgt. Die Musik ist auf sämtlichen Download-Plattformen und bei den Streaming-Diensten zu finden. Welche Gedanken hast du zu dieser neuen Art der Distribution?
JORGE: Der Labelwechsel zu Blood Blast Distribution eröffnet einfach neue Wege. Gerade in diesem Jahr, mit all seinen Veränderungen, ich meine, wir können nicht mehr zu Konzerten oder in Bars gehen. Daher denke ich, dass auch der digitale Weg ein wichtiger ist, um sich der Musik zu widmen und neue Bands kennenlernen zu können. Nichtsdestotrotz ist der althergebrachte Weg der Distribution nicht zu ersetzen. Aber ja, ich denke, der digitale Markt ist ganz generell ein Plus.

Was denkst du über gestreamte Konzerte? Wäre das etwas für Eshtadur?
JORGE: Es ist im Moment einfach vieles anders. Touren werden abgesagt, Grenzen geschlossen. Ich für mich muss aber sagen, dass für mich ein Streaming Concert keine Option ist. Zum einen erfordert es einiges, um einen ordentlichen Sound bieten zu können und zum anderen wird durch die fehlende Interaktion mit dem Publikum viel von der besonderen Atmosphäre eines Live-Auftrittes genommen. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass der Tag kommen wird, an dem wir alle wieder zu Konzerten gehen können. Und dann wird es umso besser werden.

Das Touren ist für Eshtadur integraler Bestandteil. Ihr habt in etlichen Ländern auf unterschiedlichen Kontinenten live gespielt. Was bedeutet dir dieser Moment auf der Bühne?
JORGE: Für mich ist touren das absolute Nonplusultra. Das Tourleben, jeden Abend die Bühne zu rocken, mit Freunden abzuhängen und natürlich jeden Tag neue Orte zu entdecken. All die neuen Menschen, die Möglichkeiten, in andere Kulturen einzutauchen, wenn auch nur kurz, man wird einfach zu einer anderen Person. Du hast einfach die Chance das zu genießen, an jedem Tag der Tour. Es ist großartig, mit den Menschen in Kontakt zu kommen und dich mit ihnen auszutauschen. Das hat irgendwie schon etwas Mystisches. Aber klar, es ist nicht immer einfach, es gibt auch mal Ärger oder schwierigere Situationen. Aber das schweißt das Team auch zusammen, keine Frage.

Wann auch immer es wieder die Möglichkeiten geben wird, euch live auf der Bühne zu sehen und euch so zu unterstützen, wie können euch die Leute generell und vor allem direkt supporten?
JORGE: Nun, die Leute können uns unterstützen, indem sie über uns reden, in Social Media über uns und unsere Musik posten und unsere Songs auf den einschlägigen digitalen Wegen hören, kaufen, downloaden. Schaut auch bei YouTube vorbei (Eshtadur Music). Das alles hilft uns sehr. Wir werden davon zwar nicht reich werden, aber die Flamme wird weiter lodern. Versprochen. Auf unserer Linktree-Seite (https://linktr.ee/Eshtadur) lassen sich weitere Infos finden und es gibt auch Merchandise.

Hast du noch abschließende Gedanken, die du gern an dieser Stelle teilen möchtest?
JORGE: Nun ist der Tag gekommen, das Album ist in seiner Gänze veröffentlicht, es gibt bereits drei Videos (Lowborn Bastard (Official Lyric Video), All She Wrote (Official Lyric Video) und The Red Door (Official Music Video)) und hey, ich bin glücklich! Wann immer ihr die Gelegenheit und Lust habt, hört das Album, redet und postet darüber, kritisiert. Egal ob, gute oder schlechte Kritik, teilt uns einfach eure Meinung mit. Das Feedback ist uns wichtig. Wir können dadurch nur besser werden. Pass auf dich auf, Kris und lass mich wissen, wie dir The Red Door gefällt. Und übrigens, das ist mein Favorit auf dem Album!

Interview von Kristina V. im September 2020


ENGLISH VERSION

On September 4th the new album „From The Abyss“ by Eshtadur will be released. I’ve met online with Jorge, the head of the band, and we talked about the beginnings of the band, the new album and a lot more.

Hi Jorge, first of all thank you very much for your time. It’s nice that we have the opportunity to meet and to chat a little bit about Eshtadur. Can you briefly introduce Eshtadur?
JORGE: Hey Kris, sure, I always have some time to chat with a good friend. Eshtadur is a band from Pereira, Colombia that is dedicated to Blackened Death Metal and has some influences of Scandinavian Metal. Currently we are three guys. We all know each other for a while.
How did your love for music start?
JORGE: I started taking drum lessons at my school when I was 12 years old. It was always something very special to me. And today I understand better what’s happing inside of the kids at that age. I’m a music teacher myself, I teach music lessons and I see what the kids absorb and what interests they develop. So when I’m looking back, I can see how I wanted to play drums 24/7 and I thought only of that one thing. But of course things were a little bit different from what I wanted. Unfortunately the drum lessons took place only once a week with four other kids of my age. There were no further opportunities for me to pursue this elsewhere. But for me it was already clear at that time that everything revolves around music and it will be like this forever. Years later, during my time at university, I devoted more and more time to the guitar and the piano. But I also played saxophone and oboe. But nowadays the guitar is my absolute favorite instrument, it challenges me the most and I enjoy it very much.

Let’s go back to your time at university for a moment. You studied music with the focus on pedagogy, right? In what way did your studies influence you or what influence did they have on your musical work?
JORGE: Yes, that’s right. My studies offered me a different, very interesting way of looking at things. How I can approach people, music and in the end myself in a different way. Many questions and things were still unclear to me at that time. But at some point I understood that we all learn in individual ways, that we all are different. In my opinion, the educational system in Latin America is not so much interested in having us learning how to go on our own individual way. We are simply supposed to fit in well with the system and to follow what they have planned for us. Anyways, what I want to say is, I have always tried to learn and to understand new ways of learning. This also applies to music, of course. And so I simply always study the playing styles of other musicians. I integrate new influences into what is already mine and I simply improve myself.

How have your music and Eshtadur developed since you started more than 10 years ago? What drives your music?
JORGE: Well, when I think of my first records with Eshtadur, well, I feel a little embarrassed. I’m just not quite satisfied with it anymore (laughs). But ok, I wasn’t even 20 and my musical perception was still a bit, let’s say, underdeveloped. But I was, and I can say this with certainty, always passionate about it. And that’s how it has remained. As you get older and mature in every aspect, it is always important to know how to discover and reinterpret this passion which lies within yourself over and over again. It is as if you are traveling in your mind to the very first love: this innocence and the purity that lay dormant in this love, well, and also the naive (laughs). But the most important is to learn from all this, that you do not stop looking at yourself, that you do not stop improving yourself and finally that you have fun and enjoy it while doing so.

Can you describe how the process of songwriting looks like for you?
JORGE: In most of my songs there is first of all a motif, a riff or an idea. Just something that I’m playing on the piano right in that moment and which fascinates me fully. I like to spend some time sitting with it and just playing it, in a natural way and without any pressure. It’s like some kind of meditation and after that the meaning of the song usually comes to me all by itself. But sometimes it goes the other way around. So it’s clear to me from the very start what it’s going to be. Then I start the songwriting with a clear idea and suddenly there is a riff, it comes naturally and then a second one and so on. The next step is to structure everything and then I add elements. So that in the end, each part becomes more consistent in itself and develops into what is important to me. It’s a bit like you are writing a sentence and you can see yourself one hundred percent in it. But in the following steps you carve out the content so clearly that more and more people can understand what you yourself associate with it.

„From The Abyss“ will be released on September 4th! This is perfect news – congratulations! How did you experience the whole process from the first riff to the release of the album?
JORGE: Working on „From The Abyss“ I spent a lot of time with preproduction, songwriting and rehearsing for the recordings. I just wanted everything to run smoothly in the studio and be well done. For example, I recorded the guitars in early 2019 while working in New Jersey, USA. At that time I was living in a small room and spent every spare minute playing the guitar just to find the right way of playing for me and to be able to deliver on point during the recordings. Then I was back in Colombia again and the whole process went slower than I would have liked. But at some point the whole artwork was finished and all the recordings were done. Then Chris Clancy, our producer from UK, was doing his part. When it was done, I felt very comfortable with the result. The record now has the power and sound quality that I wished for. Mmh, but what really stressed me out was that here in Colombia there are just a lot of obstacles in the way. I have to spend so much energy and time to move things out of the way to be able to just follow my musical work. And of course the whole process is influenced by that. It annoys me when I am interrupted again and again doing my work by these circumstances. But with the necessary patience, a lot of effort and discipline, the current album has finally been finished. Even though these two years brought countless obstacles, I am now very happy to finally be able to release „From The Abyss“.

There are several international guest musicians involved in „From The Abyss“ (but also in previous records), this must have been a huge act of planning. But it also shows there is a driving force to make things possible that at first sight seem to be very difficult to reach. Are there certain musicians with whom you can imagine working together in the future? This is your chance to make a call now (laughs)!
JORGE: I like that question. Since I started Eshtadur as a solo project, guest musicians have been there from the beginning. So I remember the very first guest musician. It was one of my friends, David Valencia, a brilliant guitarist. I asked him back then because I had been focusing more on the piano until then and I needed a guitarist with the necessary skills for the recordings. Then with the next record it was similar. I wanted guitar solos and so the idea came to me to ask Tom Abella, a well-known Colombian guitarist. He agreed and we recorded that stuff together. I really liked this way of working. He simply showed me a new approach to the music I myself had written. Very unique and somehow in an more opened way. Then there was the day I wanted to record a version of Burning Heart by Survivor. So I just wrote to Björn from Soilwork. When he told me that he was excited about my idea and that he wants to be part of it, I was super happy. I mean, we were beginners and nobody knew us, he was the front man of Soilwork, a true vocal master and he simply agreed. Per Nilsson from Scar Symmetry was also joining and so I still can’t believe that I was able to record this version of Burning Heart with them. But of course, I would love to work with other musicians as well. The list is long, whether it is Jeff Loomis, Ihsahn or Kiko Loureiro, or Peter and Spider from Vader. Or Cristina Scabbia with her incredible voice or Galder and Silenoz from Dimmu Borgir. But at the top of the list is Rob Halford and Joe Lynn Turner. But yes, back to reality! It requires a lot to do such collaborations. My standards are always high, and so what I want to deliver with Eshtadur should be professional in sound and execution.

And well, by the way, I would love to see you collaborate with Joe Lynn Turner. But back to the new album. Three singles have been released already. Among them All She Wrote by Firehouse, another great pick to pay tribute to the 80s, just like you did with Burning Heart. By what aspects do you choose a song you want to cover?
JORGE: Yeah, Kris, I’d love that too. Well, both Burning Heart and All She Wrote fit very well. There are some elements that make it easier to cover those songs. In general I don’t like to change much. The core of the original song must be preserved. It’s also important to not challenge so much the listener habits. But looking into the future I would still like to change a song a lil bit more. I am thinking particularly about replacing the melodic clean vocals completely by growling vocals. Let’s see.

Blood Blast Distribution is your new label. That’s the second label you are working with that is based in Europe. What is new here is that Blood Blast is a subsidiary of Nuclear Blast and also a digital-only distribution service. It distributes music to streaming and download platforms. What are your thoughts on this new way of distribution?
JORGE: Being now with Blood Blast Distribution simply opens new doors. Especially this year, with all its changes, I mean, we can’t go to concerts or bars anymore. So I think that the digital way is also an important one to be able to enjoy music and meet new bands. Nevertheless, the old-school way of distribution is irreplaceable. But yes, I think the digital market is a plus in general.

What do you think about streaming concerts? Are there any plans for the near future?
JORGE: It’s just that a lot of things are different at the moment. Tours are being cancelled, borders are being closed. But I have to say that for me a streaming concert is not an option. On the one hand, it requires a lot to provide a decent sound. On the other hand, the lack of interaction with the audience takes away a lot of the special atmosphere of a live performance. But I am firmly convinced that the day will come that we all can go to concerts again. And then it will be even better.

For Eshtadur, touring is an integral part. You have played live in several countries on different continents. What does touring and this moment of playing your music live in front of an audience mean to you?
JORGE: For me, touring is the real thing. The style of living, rocking the stage each night, hanging out with friends and of course discovering new places every day. All the new people, the opportunities to immerse yourself in other cultures, even if it’s only briefly, you just become a different person. You just have the chance to enjoy it, every day of the tour. It’s great to get in contact with people and to have an exchange with them. There is something mystical about it. But sure, it’s not always easy, there are also times when you have to deal with trouble or obstacles. But that also brings the team closer together, no question.

Whenever there will be the possibility to see you again live on stage and support you, how can people support you in general and especially directly?
JORGE: Well, people can support us by talking about us, posting in social media about Eshtadur and our music and listening to, buying, downloading our songs through the digital channels. Also check out YouTube (Eshtadur Music). All this helps us a lot. We won’t get rich from it, but it keeps the flame burning. That’s a promise. On our linktree page (https://linktr.ee/Eshtadur) you can find more information and there is also merchandise.

Do you have any final thoughts which you would like to share?
JORGE: Now the day has come, the album is released in its entirety, there are already three videos out (Lowborn Bastard (Official Lyric Video), All She Wrote (Official Lyric Video) and The Red Door (Official Music Video)) and hey, I’m happy! Whenever you have the chance and feel like, go and listen to the album, talk and post about it. No matter if it’s good or bad feedback, just tell us your opinion. The feedback is important to us. We can only get better through it. Take care, Kris and let me know how you like The Red Door. And by the way, this is my favorite track on the album!

Interview by Kristina V. in September 2020

Dieser Artikel wurde am: 6. September 2020 veröffentlicht.

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