Seine Meinung zur deutschen Musikszene, zu den Toten Hosen, zur aktuellen politischen Situation und zur aufwendigen Produktion von DURCH DIE ZEIT.
Ein Jahr hat sich der ehemalige Frontmann von Massendefekt nun Zeit gelassen, um den Nachfolger des „In Grund und Boden“- Albums einzuspielen. Für uns vom Tough Magazine war dieses Jahr durchaus eine interessante Zeit, da wir letzten Sommer im Studio dabei waren und unter anderem erlebt haben, welche Stimmung herrscht, wenn sich an einem Tag alle möglichen Legenden der deutschen Punkrockszene die Hand reichen, ins Studio kommen oder auch wenn dem Künstler plötzlich genau der Refrain einfällt, der derzeit bei Fans schon die Runde macht. In diesem Fall war es der Refrain seiner ersten Single des neuen Albums. „Wer hat mir gesagt, das mach Wochenenden mag?“
Was der Ole alles mag, verrät er uns im großen Interview zum Album und weiteren Themen. Das Tough Magazine fragt nach…
Hey Ole, Du hattest uns im vergangenen Jahr erzählt, dass das Jahr 2020 ein sehr spannendes Jahr für Dich werden wird. Nach vielen Absagen durch die Coronakrise hast Du die Veröffentlichung Deines neuen Albums „Durch die Zeit“ nun für den 14.August angekündigt. Wie geht es Dir?
Der Ole: Mir geht es eigentlich ganz gut. Aber natürlich hatte ich mir das Jahr etwas anders vorgestellt. Wir hatten viele Ideen, hatten viel geplant und dann kommt Corona. Der dritte Weltkrieg war Anfang März noch etwas wahrscheinlicher, als ein solches Szenario. Aber da müssen wir durch, wir machen das Beste aus der Sache und haben um den 14.August ein paar nette Veranstaltungen, bei welchen wir die Veröffentlichung selber etwas feiern können.
Du hast dieses Mal vieles anders gemacht als bei Deinem ersten Album. Und auch viele Sachen ganz neu. Wie fühlt es sich an, wenn man nach einem Jahr Arbeit plötzlich ein CD, Schallplatte, Box in der Hand hält?
Der Ole: Naja, Wiederholungen langweilen mich. Also war es völlig klar, dass wir etwas anderes machen werden. Und mit den ganzen neuen Liedern, mit all den Gästen, durfte ich mir einen sehr persönlichen Wunsch erfüllen. Und es fühlt sich natürlich sehr gut an, wenn man das Resultat einer langen und intensiven Produktion in den eigenen Händen hält. Aber insgesamt hat die Produktion natürlich auch viel Spaß gemacht. Sowas macht man natürlich nicht ständig.
Heutzutage ist ja Streaming ganz groß in Mode. Ist es da nicht ein Risiko, so viele Formate zu veröffentlichen?
Der Ole: Für jüngere Musiker ist das Risiko wahrscheinlich größer. Ich werde dieses Jahr 42 Jahre alt. Mir ist schon klar, dass die ganz jungen Menschen meine Musik nicht zwingend hören werden. Bei den Konzerten trifft man auch tendenziell eher die Menschen, die gerne noch eine Schallplatte oder eine CD in den Händen halten möchten. Ich bin auf allen Streaming-Plattformen vertreten, aber nur, weil es halt mittlerweile dazugehört. Ich schenke Spotify und so nicht die Beachtung, wie es vielleicht andere Musiker machen.
Deine Plattenfirma „Alster Records“ scheint gut kalkulieren zu können. In der Box zum Album gibt es ein Quartettspiel, T-Shirt und die CD. Was bedeutet dir dieses Rundum-Sorglos-Paket?
Der Ole: Die Jungs von Alster Records und ich sind vom ersten Augenblick an auf einer Wellenlänge. Wir haben wahrscheinlich realistisch und bodenständig kalkuliert. Aber nach der Veröffentlichung sind wir natürlich schlauer. Und wenn man schon eine limitierte Box veröffentlicht, dann bin ich der Meinung, dass etwas außergewöhnlicheres als Socken, Mützen oder Flaschenöffner da hineingehört. Aber natürlich jeder, wie er meint.
Schon im Quartettspiel sieht man, dass das Album ein Riesenumfang hat. Das Quartettspiel ist riesig und auf dem Album haben über 120 Gastmusiker mitgewirkt. Was bedeutet dir dieser Zuspruch aus der Musikszene?
Der Ole: Mein Leben hängt von dem Zuspruch nicht ab. Aber natürlich freue ich mich wahnsinnig und über jeden Einzelnen, dass all diese Menschen und Musiker mitgemacht haben. Genau das hat die Produktion so besonders gemacht. Es war in vielen Fällen ein großes Wiedersehen, wir haben unfassbar viel gelacht. Und manchmal auch nur nebenbei produziert. Und es ist natürlich ein schönes Gefühl zu wissen, dass man in der Vergangenheit scheinbar nicht ganz so viel schlecht oder falsch gemacht hat.
Welche Gäste auf dem Album würdest Du hervorheben, wenn Du jemanden hervorheben müsstest?
Der Ole: Schwer zu sagen. Vielleicht Dirk Schlömer von Ton Steine Scherben. So lange ich denken kann, waren die Scherben meine liebste Band. Ich habe mich auch über Archi von der Terrorgruppe unfassbar gefreut. Das war definitiv die Band meiner Jugend.
In ganz vielen Songs haben Gastmusiker ihren Teil beigetragen. Doch die erste Single war Der Ole pur. Wie kam es zur Wahl, dass das „Das Mädchen aus dem Chateau Rikx“ der Vorbote des Albums wird?
Der Ole: Keine Ahnung. Das war uns sofort bei der Aufnahme klar und stand nie zur Debatte. Wir hatten gerade bei der Nummer richtig viel Spaß. Sie ist hier und da natürlich etwas absurd, aber der Song knallt genug. Leider hat das Chateau Rikx, welches es ja wirklich gibt, vor ein paar Tagen angekündigt, dass sie wohl Corona-bedingt schliessen müssen.
Im Laufe des Aufnahme-Jahres sind sicher viele Dinge passiert. Du hast jetzt das Endergebnis in Deinen Händen. Von welchen Songs bist du am meisten überrascht? Welchen Song hast du dir ganz anders vorgenommen?
Der Ole: Es gibt ein Lied, welches ich rückblickend vielleicht anders gesungen hätte. Aber das behalte ich erst einmal für mich. Ich habe die Lieder auch so oft gehört, dass ich das wahrscheinlich alles gar nicht mehr so objektiv beurteilen kann. Insgesamt entspricht das Endergebnis meiner Vorstellung von einer runden Scheibe. Hier und da etwas chaotisch, aber das darf gerne dazugehören.
Auch die Coronakrise hat vieles durcheinander geworfen. Du hast das Release verlegen müssen und auch die Weltrekordtour. Was trifft Dich mehr und hatte die Krise auch was Gutes für Dich als Künstler?
Der Ole: Wir hätten die Platte wie geplant veröffentlichen können. Aber das wäre der Idee nicht gerecht geworden. Außerdem bahnten sich bei vielen Menschen finanzielle Sorgen an. Da fühlt sich das dann nicht so richtig an, eine Platte zu bewerben und zu feiern. Die Absage der Weltrekordtour hat mich schon sehr getroffen. Wir hatten jeden Kilometer, jede Minute sehr intensiv geplant und uns auch wahnsinnig gefreut. Nun ist es so, wie es ist. Wir werden das 2021 oder 2022 nachholen und noch fetter veranstalten. Und wie gesagt, wir versuchen jetzt das Beste aus der Situation zu machen und haben trotz Corona interessante Abende auf die Beine gestellt.
Zum Beispiel habt Ihr bei der Online-Version des Ruhrpott Rodeo gespielt. Immerhin das größte Punk-Festival Deutschlands.
Der Ole: Der Anruf von Alex Schwers hat mich auch sehr gefreut. Und unabhängig von unserem Auftritt war es auch toll all die alten Kollegen wiederzusehen.
Da wir das Album ja schon hören durften, gibt es neben „Das Mädchen aus dem Chateau Rikx“ und „Bullenstaat“ sicher viele weitere Single-Kandidaten. Welche Songs sind deine persönlichen Single-Favoriten?
Der Ole: Mir würde zu fast jedem Song eine Videoidee einfallen. „Die Amsel mit dem Drosselbart“ werden wir definitiv noch als Single veröffentlichen. Weil es auch einfach wieder etwas anderes ist. „Mimi Mandalay“ und „Nur ein Leben“ würden mich auch reizen.
Betrachtet man das Album als Ganzes scheint das Ding eine Art Befreiung zu sein. Texte aus dem Leben aber auch Songs die sowohl vom Text als auch von der Melodie voll auf die Zwölf gehen. Zudem Stücke die durch deine „Big Band“ überaus vielfältig sind. Was bedeuten dir Songs wie „Nur ein Leben“ oder „Mimi Mandalay“?
Der Ole: Ich würde es nicht als Befreiung beschreiben. Aber es hat überwiegend biographische Elemente und die Zeit als einen roten Faden. Ich würde mir die Vergangenheit nicht zurückwünschen, aber ich erinnere mich hier und da gerne an alte Zeiten. Und die lassen sich in Liedern gut verarbeiten.
Auch am Schlagzeug hast du prominente Unterstützung. Beim Titelstück „Durch die Zeit“ hören wir Sina Drums. Bei „Du und ich“ erleben wir Thomen von Blind Guardian, im Song „Die Amsel mit dem Drosselbart“ Uli Luciano und in „Nicht zu besiegen“ Vom von den Toten Hosen. Zudem noch Deine beiden Schlagzeuger David und Alex sowie Datenschmutz- Schlagzeuger Marco. Jeder Schlagzeuger bringt sicher seinen eigenen Stil mit. Hast Du den Gästen hier Vorgaben gemacht oder hat jeder komplett frei den jeweiligen Song interpretiert? Wie zufrieden bist du mit der Vielzahl der Stile alleine am Schlagzeug?
Der Ole: Ich würde niemals einem Musiker Vorgaben machen. Musik muss Freiheit sein. Und die Lieder leben von den individuellen Qualitäten, auch von denen der verschiedenen Drummer. Aber es ist spannend, wie anders jeder spielt. Und das sind natürlich alles mega Schlagzeuger. Ich bin auch sehr glücklich, dass alle mitgemacht haben.
Das letzte Lied dieser Platte „Nicht zu besiegen“ ist eine Erinnerung an Wölli Rohde. Erzähl uns was dazu.
Der Ole: Wir spielen bei fast allen Konzerten Lieder von Wölli. Ich werde immer an ihn erinnern. Wir hatten über viele Jahre einen sehr engen Kontakt. Er war ein Vertrauter, ein Freund, ein Mentor. Und ganz nebenbei gesagt: Am wenigsten gesprochen haben wir über Musik. Ich glaube, dass es ihm sehr gefallen würde, wenn er wüsste, dass seine besten Freunde neben den weiteren Hosen, also Klaus Vanscheidt, Michael Beckmann und Vom Ritchie, die Musik zu seinem Lied eingespielt haben.
Lieder, die (zurecht) den Finger in die Wunde legen sind sicher „Bullenstaat“ oder auch „Die Stunde“. Wie wichtig ist es dir, mit solchen Texten und starken (Punk-) Rock-Melodien Deinem eigenen Empfinden Ausdruck zu verleihen?
Der Ole: Ich finde es manchmal ganz wichtig „scheisse“ zu schreien und auch ein bisschen zu provozieren. Es gibt ein ganz widerliches Konsumverhalten in der Gesellschaft. Zuletzt wurden die Arbeitsbedingungen bei Tönnies oder Wiesenhof in Frage gestellt, alle ärgern sich darüber, aber dabei wird über die Haltung und Behandlung der Tiere mal wieder kein Wort verloren.
Und bei „Die Stunde“?
Der Ole: Ich mache es kurz: Es ist eine absolute Schande, dass Menschenverachtungen, Hass und Ausgrenzungen mittlerweile solche Dimensionen von politischer Akzeptanz erfahren. Aber sind wir ehrlich: Nicht nur in der Politik, auch in der Musik – in ganz bestimmten Szenen – haben ganz bestimmte Bands ein erschreckendes Standing erreicht. Musiker und Bands, die nicht für eine offene und tolerante Gesellschaft stehen, stehen in Deutschland an der Spitze der Album-Charts.
Woran liegt das nach Deiner Auffassung?
Der Ole: Junge Menschen wollen provozieren. Provozieren ist im Jahr 2020 aber sehr schwierig geworden. Wir hatten Piercings, Tätowierungen, bunte Haare. Damit schockt man heutzutage allerdings keinen mehr. So sehen heutzutage zum Teil die Lehrer in den Schulen aus. Finde ich auch gut. Aber wenn ein junger Mensch schocken will, dann hört er halt bestimmte Bands. Und scheinbar sehnen sich viele Menschen nach Heimatgefühlen, nach Traditionen und weiteren konservativen Themen. Das Motto lautet „die ganze Welt ist böse zu uns, also schlagen wir jetzt zurück, wir gegen alle“. Das kommt an. Es widert mich dennoch an. Aber andere Musikszenen haben diese Entwicklung auch mit ihrem sturen Verhalten eingeleitet. Junge Bands klopfen an eine Türe, werden nicht hineingelassen, aber dann in einer gewissen Szene mit offenen Armen empfangen. Wir könnten uns gerne stundenlang mit Ursachenforschung beschäftigen.
Mit „Tanzende Engel“ von Planlos hast Du es geschafft, einen Klassiker der Punkgeschichte aggressiver und mit Wucht, ein neues Gewand zu verleihen. Wie wichtig war es Dir, dieses Stück neu aufzunehmen und was sagen Pino und seine Jungs zu dieser Neuinterpretation?
Der Ole: Ich habe Pino natürlich vorher um Erlaubnis gefragt. Ohne seinen Segen hätte ich es nicht gemacht. Glücklicherweise haben alle Planlosen mitgemacht, sogar der ehemalige Bassist Michi ist dabei gewesen. Ein Planlos-Lied im Stil von Betontod ist in jedem Fall etwas Spannendes. Geiler Song. Ursprünglich wollte ich damit an Planlos erinnern. Während die Produktion hat sich die Band allerdings neu gegründet. Nun freue ich mich die Jungs bald wieder live zu sehen.
Natürlich gibt es auch die ein oder andere langsame Nummer auf dem Album. Wie wichtig empfindest Du im Albumkontext Stücke wie „Du und ich“?
Der Ole: „Du und ich“ hätte auch zum letzten Album gepasst. Da war die Idee und der Text allerdings noch nicht so ausreift. Es muss nicht immer auf die Fresse sein. Ich mag auch ruhige Musik.
„Schwarz wie die Sonne“ scheint sehr persönlich. Welche Geschichte hat das Lied und was bedeutet für dich der Kontrast „Schwarz“ und „Sonne“? So was wie Yin und Yang?
Der Ole: Manche Dinge sind so persönlich, dass ich diese für mich behalten möchte. Aber ich mag solche Kontraste. Und ich mag es, wenn man einen Text thematisch so offenhält, dass sich Hörer vielleicht selber ein Stück weit wiederfinden können.
Auf dem einzig englischen Song „The Wild Rover“ haben wir vielleicht einen der größten Chöre aller Zeiten. Wir hören Archi von der Terrorgruppe, Mars Saibert, Sebi und Mike von Massendefekt, Planlos, Zwakkelmann, Mitglieder von WIZO, Slime, Überflüssig, Normahl, Sondaschule, Männi, Lost Lyrics, Verlorene Jungs, Supernova Plasmajets, Diane Weigmann aber auch viele internationale Bands. Bei dieser Anzahl von Stimmen: Was hat Dein Produzent dazu gesagt? Wie zufrieden bist Du mit dem Ergebnis und wie fiel die Wahl auf die Hauptstimmen?
Der Ole: Amadeus Sektas ist ja mehr als nur ein Produzent. Mittlerweile kennen wir uns ein paar Jahre, er spielt ja auch zum Glück in meiner Band. Ich denke, dass er zwischenzeitlich mal durchatmen musste, aber er geht die Ideen alle völlig mit. Ich hätte gerne noch viel mehr Hauptstimmen gehabt. Aber das Lied ist leider nicht so lang. Willi Wucher zum Schluss ist in jedem Fall ein Höhepunkt für mich. Ein fantastischer Mensch!
„The Wild Rover“ hast Du ja schon live getestet. Die Leute gingen richtig ab bei dem Teil. Was würdest Du sagen, wenn Dich ein Stadion DJ fragen würde, ob er das Teil im Stadion spielend darf. „You never walk alone“ ist ja schon ziemlich belegt ?
Der Ole: Von mir aus kann die Nummer in fast allen Stadien gespielt werden, ich würde mich freuen. In Gelsenkirchen oder München müsste das allerdings nicht sein.
Du hast das Album ja schon Freunden vorgespielt. Auch der ein oder andere Song war schon live zu hören. Welche Aussagen zum Album hast Du bisher bekommen? Zu welchem Song gab es die meisten Rückmeldungen?
Der Ole: Die Rückmeldungen waren unterschiedlich, aber insgesamt gut. Bei „Bullenstaat“ war die größte Einigkeit zu erkennen. „The Wild Rover“ gefiel eigentlich auch allen sehr gut. Eigentlich habe ich die Platte gar nicht so vielen vorgespielt.
Beim letzten Album hattest du mir mal gesagt, dass die Textzeile „Marionetten mit Kultur“ eine deiner Favoriten ist. Auf welche Zeile bist du jetzt besonders stolz? Willst du uns eine verraten?
Der Ole: „Wenn der Glanz verschwunden ist, wird aus Gold der Realist“ fällt mir sofort ein. Ansonsten müsste ich noch nachdenken. Habe die Lieder jetzt auch schon länger nicht mehr gehört.
Eine Textzeile aus einem alten Lied von Dir (noch aus Massendefekt- Zeiten) heißt: „Wir trinken immer noch auf dich“. Auch wenn Du keinen Alkohol mehr trinkst, mit wem möchtest Du virtuell auf das Ergebnis anstoßen wollen?
Der Ole: Tatsächlich mit denen, die nicht mehr da sind. Mittlerweile sind es doch einige Menschen, die von uns gegangen sind. Ihre Meinungen hätten mich sehr interessiert.
Zu diesen Menschen wird sicherlich auch Wölli gehören. Welchen Stellenwert haben „Die Toten Hosen“ für Dich?
Der Ole: Ich denke, es gibt keine Band in Deutschland, die einen höheren Stellenwert hat. International betrachtet vielleicht noch Rammstein. Wenn die Hosen irgendwann ihre Karriere beenden, wird allerdings ein weiterer Faktor – neben der Musik – wahrscheinlich viel mehr im Gedächtnis der Menschen bleiben. Die Hosen haben sich deutlich mehr gegen Fremdenfeindlichkeit engagiert und positioniert, als die meisten anderen. Keine Politiker könnten das von sich behaupten.
Zur Promo hast Du auch einen Quartettabend gemacht. Wird hierzu noch etwas veröffentlicht und wie haben die Jungs und Mädels auf das Quartettspiel reagiert?
Der Ole: Ja, wir haben im Januar einen Trailer gedreht, der bald veröffentlicht wird. Pino von Planlos, Samuel von Männi, Klaus Vanscheidt, Ötte, Eule von Betontod und viele mehr haben dabei das Quartett ausprobiert und teilweise gegen ihre eigenen Karten gewonnen und verloren. Das war ein schöner Abend.
„Durch die Zeit“ heißt das Album. Wenn Du nicht nur durch Deine Zeit zurückblicken könntest, sondern wie Michael J. Fox im DeLorean reisen würdest. Was würdest Du bei den folgenden Punkten ändern wollen:
Start der Solo-Karriere
Der Ole: Das war eine gute Idee. Ich habe seit 2018 wieder einmal viel erleben dürfen. Der Zeitpunkt war okay.
Album „Durch die Zeit“
Der Ole: Alles gut, passt.
Zutaten der Menthol-Zigarette
Der Ole: Sehr empfindliches Thema. Ich habe 26 Jahre Menthol-Zigaretten geraucht, jetzt sind sie verboten. Ich hätte besser mit der Idee leben können, wenn Zigaretten grundsätzlich verboten werden.
Meerbusch
Der Ole: Ach, da lässt es sich schön wohnen. Alles meistens sehr ruhig. Das finde ich gut. Ansonsten habe ich jeden Lokalpatriotismus abgelegt.
Saarland
Der Ole: Eine sehr schöne Region in Deutschland. Viel Natur und die Nähe zu Frankreich. Gefällt mir.
Hier und da kommt man ja mit einer Veröffentlichung in die Schlagzeilen. Entscheide dich für jeweils eine der beiden Möglichkeiten (mit Begründung):
„Der Ole wird Kanzler“ vs. „Der Ole wird Angela Merkel“
Der Ole: Definitiv nichts davon. Ich hätte auch keine Lust einer Partei beizutreten.
„Der Ole knackt die Singlecharts“ Vs. „Der Ole wird Präsident des ersten offiziellen Bullenstaats e.V.“
Der Ole: Dann nehme ich die Singlecharts. Aber nur wegen dem Präsidentenposten ?
„Durch die Zeit überzeugt Musikjournalisten“ Vs. „Durch die Zeit war der Grundstein zu Ole’s Durchmarsch in die großen Hallen“
Der Ole: Beide Szenarien interessieren mich nicht und stehen auch nicht auf meiner To-Do- Liste.
Bitte vervollständige die folgenden Schlagzeilen, die du gerne mal so lesen würdest:
„Überraschung: Der Ole supportet…
Der Ole: …Zwakkelmann.“
„Punkrock 2020 wird…
Der Ole: …ich weiss nicht. Mich interessieren persönlich eher einzelne Bands, als ein gesamtes Genre. Ein Planlos-Charteinstieg würde mich sehr freuen.“
„Wahnsinn, die Musikindustrie…
Der Ole: …läuft nun endlich ehrlich ab.“
„Das Tough Magazine…
Der Ole: …ist immer wieder ein schöner Grund online zu gehen.“
Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören dir!
Der Ole: Lieben Dank für das Interview. Ich freue mich! Und ich freue mich über jeden, der die neue Platte hören wird.
Wir bedanken uns bei Der Ole für die Zeit und das nette Interview. Wer mehr von Der Ole wissen möchte, schaut unter facebook.com/DerOleMusik. Und wer eine Quartettkarte von sich selber haben will, der soll den Ole einfach kontaktieren. Wer aber auch gute Songs haben will, der kann das Album ab jetzt vorbestellen. Meine Bestellung jedenfalls ist schon raus!
Interview von Thorsten im Juli 2020
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