Don Broco werden mit „Technology“ ihr neues Album am 02.02.2018 veröffentlichen. Passend dazu haben wir uns mal mit Rob, Sänger der englischen Rockband, unterhalten!
Hey, wo erwischen wir dich gerade?
Rob: Hey, ich bin zuhause in Beford (England) und es ist ja die letzte Woche, bevor es so richtig losgeht mit dem neuen Album. Es ist schön, jetzt noch zuhause zu sein, denn dann geht es ja quasi für den Rest des Jahres auf Tour. Die Weihnachtszeit war eine schöne, kleine Pause und es ist schön, jetzt zuhause zu sein.
Mit „Technology“ erscheint euer neues Album. Wo siehst du die Unterschiede zum Vorgänger „Automatic“?
Rob: Mit „Automatic“ haben wir ein recht glattes Pop-Rock-Album auf den Markt gebracht. Mit dem neuen Album wollten wir unseren endgültigen Sound finden – wir waren und sind keine Band, die immer und immer wieder das gleiche veröffentlichen wollen. Wir wollten den Sound dieses Mal härter, etwas wütender und mehr „in-your-face“ machen. Traditionelle Heavy-Rock-Musik!
Wir haben mit dem vorherigen Album viele Konzerte gespielt und auch gemerkt, dass wir gerne harte Musik mögen und das auch gern auf der Bühne zeigen. Somit ist der größte Unterschied zu den letzten beiden Alben, dass der Sound härter ist!
Wie kamt ihr auf die Idee mit dem doch recht extra-ordinären Cover?
Rob: Das Cover zeigt eigentlich Sachen, die man mit dem Wort „Technology“ nicht so wirklich in Verbindung bringt. Wir haben auch über Computer oder Handys gesprochen – also etwas offensichtlichere Dinge. Das ganze Ding dahinter ist, dass man noch viel mehr hinter „Technology“ sieht, als nur das Wort. In Verbindung mit den Texten und Themen auf dem Album merkt man, dass die Technologie in vielen verschiedenen Stellen auftaucht.
Das Wort ist einfach so groß und sagt viel aus und wir wollten die Verbindung zwischen der großen Technologie und der großen Relegion hinbekommen. Wir mögen es und es gibt einem das Gefühl, der Macht und Power – wie wir finden!
Die Themen sind oftmals autobiografisch und die Inspirationen kommen zum Beispiel von Dokus wie „The White Helmets“ oder auch aus Beziehungen, richtig?
Rob: Ja absolut. Das ist uns wichtig und mir ist auch wichtig, dass ich Texte schreibe, die ich möchte und über Themen, die mir wichtig sind. Meine Erfahrungen, meine Gedanken, meine Meinungen – dadurch weiß ich auch, dass das was ich schreibe, stimmt und einfach ehrlich ist. Wenn man viele Texte schreibt und sich immer selbst einbindet, ist man mit sich im reinen und man wird offener und kann den Menschen auch völlig normal entgegentreten.
Der Song „Everbody“ ist wohl einer der wichtigsten auf dem Album – was hält euch als Band zusammen?
Rob: Ja, der Song ist wichtig. Er sagt aus, dass das tägliche Arbeiten zusammen als Band nicht immer einfach ist und man auch mal gerne Nein sagen möchte. Man kann ab und zu vergessen, wofür man das alles macht und gerade dann muss man zusammenhalten. Und es ist fantastisch, wenn man das liebt, was man macht – als Team. Man ist füreinander da und hilft sich. Und er Song beschreibt eine Situation, in der wir waren und nicht wussten: Was ist jetzt los? Ganz einfach erklärt, wie es war: wir fuhren auf einer Autobahn zu einem Festival, aber in einem Zustand, in dem man so ein Fahrzeug nicht fahren sollte. Da haben wir uns die Frage gestellt – was machen wir hier? Das Leben kann so schnell vorbei sein und man kann so froh sein, wenn man gesund ist.
Somit habe ich etwas sehr schlimmes in einen Song umgewandelt, welcher übrigens der erste war, den wir für das Album geschrieben haben.
Was hältst du von den ganzen sozialen Medien und dem technischen Fortschritt? Lieber mal einen Schritt zurück?
Rob: Ja, ich finde es definitiv. Es ist schlimm, dass die Menschen nicht kommunizieren, sondern dieses nur online können. Ich meine, die Kinder werden damit groß und lernen auch viel online – aber ist nicht die reale Welt. Wenn man aber sieht, was viele Menschen ins Internet stellen, es ist unglaublich. So viele persönliche Dinge werden dann auch geliked. Man sollte sich Gedanken machen, was man ins Internet stellt. Es ist jetzt schwierig, das wieder zu ändern. Anders ist es, wenn man sich selbst präsentiert, eine Band hat oder sonst etwas…aber die Menschen erhalten so ihre Bestätigung, werden aber auf dem Weg nicht glücklich. Warten wir noch ein paar Jahre, dann haben vielleicht viele Menschen die Nase voll davon und machen den Schritt zurück…
Also lieber nach draussen und sich zu einem Gespräch treffen?
Rob: Definitiv, ja!
Don Broco – T-Shirt Song
Was kann man machen, um den Rassismus zu stoppen? Wie könnt ihr den Menschen erklären, dass wir alle zusammen auf dem Planeten leben?
Rob: Die einfache Antwort ist: wir brauchen eine Alien-Invasion! So müssten wir alle zusammenstehen und die Aliens zurückschicken, aber das ist leider zuviel Comic-denken…aber es würde funktionieren, denk ich!
Nein im Ernst, es fängt schon ganz früh an, dass man seinen Kindern den Respekt beibringt. Das Fundament der Erklärung ist, dass wir alle gleich sind. Und die Grenzen, Länder und Kontinente ist nunmal ein Mechanismus unserer Welt. Und die Erde wäre ein deutlich besser Platz, wenn alle wissen und verstehen, dass Rassismus keinen Sinn macht – und das muss man jedem Kind vernünftig erklären!
Ich persönlich denke, Rassismus gibt es nur im Kopf der Menschen…
Rob: Ja total – es gibt die unterschiedlichsten Situationen und Dinge, die einfach mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu tun haben. Wenn sich zwei Kinder aus zwei völlig unterschiedlichen Ländern, neu im Klassenzimmer treffen, gibt es kein Rassismus – da ist kein Hass, nichts. Es sind Menschen! Und leider wurde viel durch den Unterricht in Schulen und schlechte Gedanken falsch weitergegeben…
Tough-Tipp: CD-Review „Don Broco – Technology“
Zwei große Touren stehen euch bevor – wie bereitet ihr euch vor?
Rob: Wir lernen die Songs! Es ist schon so – wir waren im Studio, dann kam die Weihnachtspause und nun müssen wir schnell wach werden und alles hinbekommen. Also müssen wir in den Übungs-Modus kommen, alles singen und spielen. Wir bereiten uns zu 100% auf die Tour vor, dazu gehören aber auch das Album-Release, die Videos und die Planungen für die komplette Tour…ein bisschen Panik gehört da zu. Nach dem ganzen Schokolade-essen gehts nun wieder auf die Bühnen!
Die letzte Tour war ja sehr fantastisch!
Rob: Ja, wir hatten eine unglaubliche Zeit und die Touren durch Japan und Australien waren toll. Und es wird immer besser und das fühlt sich super an!
Danke für die Zeit, die letzten Worte gehören dir!
Rob: Vielen Dank und bis bald! Passt auf euch auf!
Interview von Florian im Januar 2018
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