Mit „Soundtrack For A Sinner“ ist vor wenigen Wochen das neue Album der Band Hateful erschienen. Die Band, die aus vier Mitgliedern besteht, existiert seit 2002 und spielt Punkrock. Tough Magazine traf Kev (Schlagzeug, Gesang) und Alex (Gesang, Gitarre) und hat ihnen einige Fragen gestellt.
Hallo. Bitte stellt euch den Lesern des Tough Magazines vor!
Kev: Das aktuelle Line Up besteht aus Alex (Gesang, Gitarre), mir (Schlagzeug, Gesang), Mekon (Bass, Gasang) und Steve (Gitarre, Gesang). Die längste Zeit dabei sind Alex und ich, wir haben Hateful auch im Jahre 2002 gegründet. Ich wartete auf einen Zug, als ich da einen Typen stehen sah (Alex), der eine Tasche mit Vinyls dabei hatte. Ich dachte mit „Vinyls? Man sieht nicht oft jemanden, der Schallplatten dabei hat.“ Ich sah eines der Alben, es war „Give E’m Enough Rope“ von The Clash und ich dachte nur „brilliant“. Also sprach ich ihn an und er zeigt mir die andere Platte, die er dabei hatte. Es war Slade’s „Old New Borrowed And Blue“ – ich konnte es nicht glauben! Ich weiss gar nicht mehr, wo ich an diesem Tag hinfahren wollte, aber wir zwei landeten dann in einer Bar und unterhielten uns darüber, eine Band zu gründen. Ich sagte, dass ich einige Songs geschrieben habe – er sagte dasselbe! Ich ging um die Ecke in einen Tattoo-Laden, dem ein Freund (Monty) von mir gehört. Er spielte mit mir in einer Band, vor einigen Jahren. Ich sagte ihm, dass ich eine neue Band gründen möchte und er sich einen Bass zulegen soll. Hateful war geboren!
Euer neues Album „Soundtrack for a Sinner“ wurde soeben veröffentlicht. Warum der Albumtitel?
Kev: Der Song handelt davon, dass man von jemandem fallen gelassen wird und gleich die erste Strophe sagt: „Get rid of one another appears same old story down through the years“ und somit wir dachten uns, dass dieser Track auch als Titel passen würde. Aber der Titel passt auch zum Thema Glaubens,- und Religionsfreiheit!
Alex: Wieso nicht? Niemand ist unschuldig!
Bitte gebt uns einen kleinen Einblick in die Songs!
Kev: „Soundtrack For A Sinner“ hatten wir bereits gerade! „Nice Day For Mischief“ handelt über Ladendiebstähle. „Heart Attack“ handelt von der Bestie Margaret Thatcher, die soviel Unheil über die Arbeiterklasse in Großbritannien brachte. Obwohl sie nie eine Mehrheit an Stimmen hatte, gab es Elend und die Schwächsten der Gesellschaft, die Behinderten – sie waren in ihren Augen nur Ungeziefer. Das Miststück starb an dem Tag, als wir den Song mixten. Wir änderten einige Zeilen in der letzten Minuten um, so war es aktueller und realistischer!
Alex: „Giving The Game Away“ handelt von den Behören, die die Bevölkerung ausspionieren. Sie beobachten genau, was wir tun! „The Naked And The Death“ handelt vom Tod der Träume eines Menschen. Beispiel: Alle denke, die 60er Jahre waren eine Zeit des Friedens und der Liebe. Aber in dieser Zeit wurden auch Truppen nach Vietnam (und andere Orte) geschickt und es wurden viele Menschen ermordet. Und nochmal zum Song „Heart Attack“: Der Song wurde in der Hoffnung geschrieben, dass Margaret Thatcher einen langsamen, qualvollen Tod erleiden wird. Der Song passt also und ist sehr aktuell.
Hat der Bandname Hateful eine besondere Geschichte? Seid ihr so verhasst?
Kev: Unsere ersten beiden Konzerte haben wir ohne Namen gespielt – wir konnten uns einfach nicht auf einen Bandnamen einigen. Der Name stammt vom vierten Song des Albums „London Calling“ von The Clash. Ich hatte die Idee und habe den Namen vorgeschlagen – heute bereue ich es! Es sorgte für Verwirrung bei den Menschen, weil sie dachten, dass wir anders klingen, als wir es tatsächlich taten. Für uns war es einfach nur ein Songtitel von The Clash. Ich übernehme die volle Verantwortung. (lacht)
Alex: Sind wir verhasst? Nein, ich denke nicht! Haben The Rolling Stones Reifen? Sind The Killers potenzielle Mörder? In meinen Augen ist es einfach nur ein Bandname!
Ihr kommt aus Glasgow. Wie ist die Szene dort?
Kev: (Lacht) Mit einem Wort: Scheisse! Wir als Band haben uns nie viel daraus gemacht, wie die Szene in Großbritannien ist. Mit meiner vorherigen Band war ich auch schon immer öfters in anderen Ländern als im eigenen! Mein persönliches favorisiertes Land ist Deutschland; ich wollte schon immer dorthin und Konzerte spielen. Und es hat nichts damit zu tun, dass dieses Interview für das Tough Magazine ist (lacht). 2005 spielten wir beim „Punk and Disorderly“-Festival und es war fantastisch. Von dem Moment an lernten wir Freunde kennen, die uns enorm unterstützten. Und das war nicht nur einmal so, sondern in fast jeder Stadt sagten die Leute: „Wollt ihr nicht mal eine Tour durch die Stadt bekommen?“ Und wir sagten natürlich „Ja!“. Da gibt es ein Ramones-Musuem in Berlin – Deutschland, du bist großartig!
Alex: Die Szene in Glasgow ist schon vor langer Zeit gestorben, meiner Meinung nach! Europa ist da deutlich besser – vor allem Berlin!
Welche Musik inspirierte euch oder inspiriert euch noch heute?
Kev: Die gleiche Musik, die uns als Musiker zusammengeführt hat. Es gibt viele Bands, die uns beeinflusst haben. Slade, The Clash, Sex Pistols, The Ruts, Cock Sparrer, The Sensational lex Harvey Band, The Who und viele mehr…
Alex: Mich beeinflussen noch immer die Bands, die mich auch schon vor 40 Jahren beeinflusst haben. Wie schon genannt Slade, The Sensational Alex Harvey Band und 1977er Punk.
Welche Bands laufen im Moment bei euch rauf und runter?
Kev: The Hi Fi Spitfires, The Droogiez, 4pm, The Red Eyes und viele mehr…
Alex: Ich habe zwar keine Anlage, aber ich höre zur Zeit The Deep End. Es ist eine Band aus Glasgow, die auch viele Leute ausserhalb Schottlands hören sollten.
Wird es eine Tour zum Album geben? Vielleicht auch einige Konzerte in Deutschland?
Kev: Wir haben Termine für Deutschland im Oktober; am 11.10. spielen wir in Berlin und am 12.10. in Wurzen. Nächstes Jahr spielen wir auf dem „Total Oi Fest“ in Torgau und beim „Pogorausch Festival“ in München. Wir warten noch, auf weitere Termine, die bestätigt werden müssen.
Danke für das Interview, die letzten Worte gehören euch!
Kev: Der Dank gehört dir, Flo. Das neue Album ist auf dem Markt, es ist bei Contra Records auf LP erschienen und bei Rebellion Records als CD. Es gibt bereits viele gute Meinungen dazu! Es wäre super, wenn ihr euch ein Exemplar holt und unsere Musik hören würdet!
Alex: Glaubt nicht, was ihr lest!
Interview von Florian Puschke im August 2013
Preview Of Tracks From The New 4th Hateful Album „Soundtrack For A Sinner“
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