„Comeback Reality“: Fat Chester im Interview

Mit „Comeback Reality“ erscheint das neue Album der Punkrock-Band Fat Chester. Wir haben uns mit den Musikern über die Songs, die Entstehung und weitere Themen unterhalten.

Moin, wo erwischen wir euch gerade?
Fat Chester: Moin! Oder wie wir bei uns sagen: Servus! Ich hoffe ihr erwartet euch jetzt von dieser Frage nicht zu viel. Derzeit befinden wir uns in Halle A unseres Probe-Anwesens wo wir Besprechungen bei gekühltem Bier abhalten. Danach gehts über Korridor C1 in Halle B zum Proben.

Für alle, die euch noch nicht kennen – stellt euch bitte kurz vor.
Fat Chester: Hallo! Wir sind Fat Chester. Dahinter stehen fünf Jungs in der Blüte Ihres Lebens die sich durch die Liebe zum Punkrock gefunden haben.

Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen und was bedeutet er?
Fat Chester: Ooooh… der Bandname war ein langes Thema bei uns und er ist tatsächlich auch erst Monate nach der Gründung entstanden. Der Name ist eine Mischung aus mehreren Ideen damals, er bedeutet “Dicker Chester”.

Mit „Comeback Reality“ erscheint am 07.02.2020 euer Debütalbum – was soll der Albumtitel bedeuten und stand er schon früh fest? Gab es auch andere Ideen?
Fat Chester: Also Vorweg, nein es gab keine weiteren Ideen. Als unser Sänger Steve den Text zum gleichnamigen Song geschrieben hatte, fanden wir die Phrase einfach so inspirierend, dass wir uns sofort dazu entschieden haben, dass unser Album diesen Titel tragen soll. Der Albumtitel meint im Grunde genommen die Rückkehr der Realität. Das besondere daran ist, wenn man das Albumcover betrachtet und sich Gedanken über den Titel macht, dann lässt er eine Menge an Interpretationsspielraum.

Erzählt uns etwas über die Zeit im Studio? Wie lief es bei euch ab?
Fat Chester: Ganz ehrlich? Wir sind froh, dass der Scheiss vorbei ist. Wir sind allesamt Persönlichkeiten, die auf die Bühne wollen und nicht in ein Studio wo man zig mal dieselbe Passage eines Songs spielt. Es ist unterm Strich eine tolle Erfahrung, aber auch total anstrengend. Auf jeden Fall waren wir mit unserer Entscheidung zu “Deer in the Headlights” zu gehen goldrichtig. Dort haben wir die Drums aufgenommen, sowie Mix und Mastering wurde dort gemacht. Alle anderen Instrumente und Vocals haben wir im Studio unseres Bassisten Mike aufgenommen.

Wie entsteht ein Fat Chester-Song?
Fat Chester: Geil kopiert ist noch immer besser, als beschissen selber gemacht. ;)

Das Album beschäftigt sich mit vielen Themen, unter anderem mit dem Wandel der Gesellschaft – wie wird dieser, eurer Meinung nach, heutzutage am deutlichsten sichtbar und was kann man daran ändern?
Fat Chester: Im Realitätsverlust der Menschen. Es ist doch eigentlich krank wie wenig der Großteil unserer Gesellschaft über das derzeitige System weiß. Wie funktioniert es, welche Mechanismen gibt es und vor allem die Frage, “Wem nützt was?”. Solange der Fernseher 140 cm Diagonale hat, das Handy eine 12 Megapixel-Kamera und Kriege eigentlich nur in den News stattfinden ist doch eigentlich alles in Ordnung oder? Die Menschen haben auch die Verantwortung über unsere Gesellschaft an sich verloren, zumindest spüren wir nicht viel von Miteinander und Gemeinschaft. Wenn jeder beginnen würde über die Folgen seines/ihres Handelns ein kleines Bisschen nachzudenken, dann würde einigen Leuten klar werden, dass die eigenen Erwartungen, Forderungen und Wünsche oft nicht der Realität entsprechen. Dann kommt das ersehnte Comeback vielleicht auch irgendwann.

Das Album erscheint bei SBÄM Records – wie kam es zu dem Deal und was bedeutet er euch?
Fat Chester: Wir hatten öffentlich ausgeschrieben, dass wir ein Label für unser Album suchen. Der Ansturm war immens, doch wer würde schon bei Sony Music, oder ähnlichen Kommerzlabels zusagen? Wir nicht. SBÄM ist mittlerweile eine Punkrock-Institution in Europa, und da wollen wir einfach mit dabei sein. Der Deal bedeutet uns extrem viel, weil wir wissen, dass SBÄM Records die Subkultur “Punk” mindestens genau so viel bedeutet wie uns.

Was bedeuten euch folgende Wörter?
Familie
Fat Chester: Ohne is alles nix.

Freunde
Fat Chester: Ohne is alles noch viel weniger als nix.

Freiheit
Fat Chester: Ohne ist alles noch viel weniger wert, als ohnehin schon weniger als nix.

Kaiserschmarrn
Fat Chester: Zum Kotzen, wenn Rosinen drin sind. Zum verlieben wenn Apfelmus dabei ist

Skatepunk
Fat Chester: Zitat aus unserem Song Skate & Punk: “Skate & Punk is all i need.” Wobei man aber auch erwähnen muss, dass das Skaten an sich nicht nur auf die Sportart begrenzt ist. Wenn man an die frühe Jugend zurückdenkt gings da in gleichen Teilen, um Skaten und das miteinander Abhängen, das war/ist schon ziemlich cool.

Stefan Beham
Fat Chester: Stefan Beham? Noch nie von ihr gehört! Für unseren Gitarristen , Thomas, hat der Name zwei Bedeutungen. Sie im selben kleinen Dorf aufgewachsen daher erinnert er sich auf der einen Seite an den lustigen Jungen von früher und jetzt an den lustigen Jungen der Kunst und Punkrock wieder groß macht!

Tough Magazine
Fat Chester: Taff Magazin auf ProSieben tolle Sendung jeden Tag ein Pflichttermin für uns!

Bitte beendet folgende Sätze.
2020 wird…
Fat Chester: …hoffentlich noch besser als 2019 und das Sprungbrett für 2021.

SBÄM Records ist toll, weil…
Fat Chester: …dort am 07. Februar anscheinend eine ziemlich geile Platte erscheinen wird.

Die Realität ist…
Fat Chester: …,dass Musikmachen ziemlich teuer ist und wir daher eure Kohle brauchen! Also kauft doch bitte etwas Kleidung und Musik von uns. Danke, Bussi. :*

Komm in meine Welt, denn….
Fat Chester: …da gibts Bier, Punkrock und du darfst fluchen!

Vielen Dank, die letzten Worte gehören natürlich euch!
Fat Chester: Danke, ebenfalls. ;)

Interview von Florian im Januar 2020

Dieser Artikel wurde am: 29. Januar 2020 veröffentlicht.

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