Download Festival – diesen Namen verbindet man normal sofort mit dem britischen Rock- und Metalfestival im Donington Park in England. Dieses Jahr allerdings wurde am Hockenheimring die Premiere des deutschen Ablegers gefeiert und wir waren für euch live vor Ort.
Ganz nach dem Motto „nicht klotzen sondern kleckern“ wurde niemand geringer als Metallica als Headliner für bis zu 70.000 Fans im Motodrom des Hockenheimrings gebucht. Da es tatsächlich die einzige Deutschland Show der Amerikaner in diesem Jahr war, folgten ihnen schätzungsweise 65.000 Fans nach Hockenheim, wobei die meisten wahrscheinlich nur wegen den vier Jungs aus Kalifornien angereist waren.
Das Festival wurde von Ghostkid eröffnet – Die Jungs aus Gelsenkirchen – rund um den Frontmann Sebastian „Sushi“ Biesler, welcher bis 2020 der Sänger der Band Electric Callboy war, mischen die immer größenwerdenden Menge am frühen Nachmittag schon mächtig auf.
Trotz der warmen Temperaturen ließ der erste Circle Pit (trotz explizitem Verbotes Seitens der Veranstalter) nicht lange auf sich warten. Den fünf Jungs war der Spaß förmlich anzumerken, deswegen ließ es sich der Bassist Stanislaw „Stanni“ Czywill auch nicht nehmen, selbst am Circle Pit teilzunehmen. Alles in allem war es ein guter Start in die erste Ausgabe des Festivals.
Weiter ging es mit Frank Carter & the Rattlesnakes. Die Punkrock Band aus Hemel Hempstead in Hertfordshire, England gönnte dem Publikum keine Pause.
Die Jungs suchten, wie für eine Frank Carter & the Rattlesnakes Show üblich, direkt die Nähe zum Publikum. Durch den extra wegen Metallica aufgestellten Laufsteg verschwand Frank während des zweiten Songs schon in der Menge.
Wer sie live noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt einmal nachholen.
Holding Absence die im Anschluss leider anfangs mit Soundproblemen kämpften, versuchten alles um die Menge bei Laune zu halten.
Leider wirkte das Bühnenbild der Post-Hardcore-Band etwas karg, da weder Boxen noch Monitore auf der Bühne standen, lediglich das Schlagzeug und Verstärker, welches aber der Performance keine Punkte abgezogen hat.
Langsam füllte sich das Motodrom und die Sonne verfinsterte sich, denn Behemoth, Die Jungs aus Polen wissen wie sie mit der Menge umgehen müssen.
Wie herauf beschworen zieht sich der Himmel über Hockenheim zu und passend zur Show gab es doch den ein oder anderen Regenschauer. Wie üblich wurde uns auch einiges an Pyrotechnik geboten, welches auch optisch die Stimmung für den weiteren Abend anheizte.
Enter Shikari, die kurzfristig für Hollywood Undead eingesprungen waren, starteten mit einem Kontrast zur Pyro und brachten einen Konfettiregen mit auf die Bühne.
Die Jungs aus St Albans in England überzeugten mit ihrem Trance- / Post-Hardcore Stil und feierten mit den Fans zu einem gelungenen Set.
Für die klassische Metal-Fans war nun der Zeitpunkt gekommen sich auf die restlichen Acts des Abends zu freuen, denn mit Five Finger Death Punch startete der Abends ins große Finale und sie rissen in gewohnter Manier die Fans mit sich. Die US-Amerikanische Band aus Las Vegas, Nevada um Frontmann Ivan Moody überzeugte die Fans am Hockenheimring mit Songs wie „Wash It All Away“, „Jekyll and Hyde“ oder „Bad Company“. Sabaton, Die Mannen aus Schweden waren leider schon die letzte Band auf der Mainstage 2. Dafür kamen die Fans voll auf ihre Kosten. Mit Feuer und Panzer auf der Bühne wurden verschiedene geschichtliche Ereignisse erzählt.
Ob mit Panzerfaust oder Flammenwerfer, die Produktion der Jungs um Joachim Broden kann sich jedes Mal sehen lassen.
Nach kurzer Verspätung, war es soweit und Metallica starteten um kurz nach 21 Uhr das exklusive Deutschlandkonzert, dem die Massen entgegenfieberten.
Die ersten drei Songs wurden auf dem Laufsteg, auch bekannt als Snake Pit, gespielt. James Hetfiled, Lars Ulrich, Kirk Hammett und Robert Trujillo hämmerten der Menge als dritten Song bereits „Enter Sandman“ um die Ohren.
Da mittlerweile nicht nur das Anfield, sondern auch die Ränge gut gefüllt waren herrschte eine ganz besondere Atmosphäre am Hockenheimring. Ein mehr als gelungener Abend wurde mit Feuerwerk beendet und brachte somit auch die letzten Herzen zum Entflammen.
Das Download Festival hat mit dem Hockenheim eine richtig gute Location gefunden. Er konnte sich ja schon durch verschiedene Konzerte, beispielsweise AC/DC oder mit dem Matapaloz-Festival beweisen. Leider läuft noch nicht alles geschmiert – aber das muss man von einem so „jungen“ Festival beziehungsweise der ersten Ausgabe eines Festivals in einem neuen Land nicht zu beginn erwarten. Das Line-Up war stark durchgemischt, sodass jeder auf seine Kosten kam. Obwohl im Voraus klar war, dass ein Headliner wie Metallica den Hauptteil der Fans zur Veranstaltung zieht, vor allem wenn es das einzige Konzert in Deutschland im Jahr 2022 ist.
Jetzt heißt es, sehnsüchtiges warten auf die zweite Ausgabe des vielversprechenden Festivals.
Hallo, also ich war am Freitag mit dabei und muss sagen, dass es schon einiges zu motzen gab:
a) Sound bei METALLICA viel zu leise! Selbst im vorderen Bereich konnte man beim Mitsingen immer alle Umstehenden hören – sowas kennt man besser von anderen Festivals dieser Dimension
b) Orga infield: Bierversorgung war ne Katastrophe – ohne die vielen mobilen Jungs mit ihren Fässern am Rücken hätte man 1 Stunde auf 1 Bier gewartet. Nach Konzert wurden keine der Pfandbecher mehr zurückgenommen – da standen Leute mit 30 EUR Pfandwert ohne Chance das Geld zu kriegen
c) Orga aussenrum: nach dem Konzert als Fussgänger war es unmöglich wegzukommen!! Kein Taxi, kein Shuttle Bus, Bahnhof 2,5 km entfernt – der dann komplett überlastet – Note 6 hier für den Hockenheimring – sowas ist mir am Nürburgring nie passiert