Tatsächlich hätte ich hiermit nicht gerechnet …
Nachdem der Kanadier Jeff Lemire mit Sweet Tooth (von 2009 bis 2013 veröffentlicht) einen Riesen-Hit gelandet hat, hatte der Ausnahmekünstler doch viele andere Projekte am Start.
da dachte wohl kaum jemand an eien Fortsetzung der abgeschlossenen Geschichte um den Hybriden Gus.
Doch zusätzlich zur fantastisch umgesetzten Netflix Serie, die die Vorlage nicht nur huldigte, legt auch Jeff Lemire nach.
Tatsächlich bringt er eine Fortsetzung über den Jungen mit Hirschgeweih, die gar nicht so richtig eine Fortsetzung ist.
Irgendwie ist der neue Band tatsächlich etwas wie eine Hommage an die Geschichte über das Virus und die Hybride.
Aber auch eine Fortsetzung beziehungsweise Neuinterpretation.
Bezeichnet es so, wie ihr wollt – es ist auf jeden Fall ein großer Spaß.
Denn schon von den ersten Seiten an bringt uns Jeff Lemire zurück in die Comic-Welt um Sweet Tooth (Gus) und seine Freunde.
Die Story spielt 300 Jahre nach der ursprünglichen Handlung.
So sind die Freunde von Gus (um Jepperd aber auch die Hybride Wendy und Bobby) andere sind als in der ursprünglichen Geschichte.
Nur Gus ist noch derselbe.
Aber ist er auch der Gleiche?
Immerhin sind 300 Jahre vergangen …
Ganz schön was passiert in der Zwischenzeit.
Die Story dieses Bandes dreht sich neben dem Hybriden Gus, um dessen „Vater“.
Dieser ist sowas wie ein Prediger, der die verbleibenden Menschen, dir mitleriwele unter der Erde leben müssen, mit seinem (Irr-)Glauben angesteckt hat.
Ob das gefährlicher ist als ein Virus, soll jeder selbst beurteilen.
Auf jeden Fall erlaubt es dieser „Vater“ nicht, dass Sweet Tooth den Wald verlässt.
Und gerade hier sehen wir Parallelen zum ersten Werk, die sowohl in den Begriffen als auch Handlung übereinstimmen.
Doch die jeweiligen Gründe, warum Sweet Tooth den Wald nicht verlassen soll, sind verschieden und gerade das man die Neuinterpretation so interessant.
Wurden in den ersten Bänden und der Netflix – Serie die Hybriden gejagt (unter anderem wegen einem Impfstoff) so wird Gus hier mit einem Medikament versorgt, dass…
Nun so viel wollen wir dann doch nicht verraten.
Jedenfalls schafft es Sweet Tooth wieder einen Blick über den Zaun zu werfen.
Und damit schafft es auch Jeff, diese Helden auf eine spannende Reise zu schicken, die dieses Mal nicht auf der Erde, sondern hauptsächlich unter der Erde verläuft.
Was in der Zwischenzeit auf der Erde passiert ist, wird angedeutet, darf aber (noch) nicht eingesehen werden.
Vielleicht lüftet Jeff Lemire aber auch noch den Vorhang, indem er ein großes Tor öffnet und uns weiter an der Geschichte über den Hybriden-Jungen teilhaben lässt.
Vielleicht.
Mir jedenfalls hat diese Neuinterpretation / Fortsetzung super gefallen und ich würde mich freuen, wenn dies tatsächlich auch ein Neustart werden würde.
Potential ist hier sicher noch vorhanden und auch über den „Vater“ kann man sicher noch einige interessante Geschichten erzählen.
Sweet Tooth – die Rückkehr gehört zu den Comics, die man gelesen haben sollte.
Für alle, die, die ursprüngliche Bände kennen aber auch für Neueinsteiger geeignet.
Wir bedanken uns bei Panini für die Rezensionsexemplare und wünschen euch viel Spaß beim Lesen.
Der Band ist unter anderem hier erhältlich.
Bilder von Panini
Review von Thorsten
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