Joe Hill – der Meister des Horrors!
Kann man das so stehen lassen?
War nicht Stephen King der Meister des Horrors?
Ja klar.
Stephen King hat sicher einige Alpträume auf Papier gebracht und uns Lesern damit viele Bilder vor Augen geführt, die man lange Zeit nicht vergisst.
Nun schlägt die Familie King mit weiteren Stories auf.
Joe Hill – der Sohn von Stephen King, bekannt durch den „Locke & Key“ veröffentlicht unter dem DC Black Label Geschichten ausgesuchter Autoren.
Und wir haben hier ein schönes, ja fast schon äußerst blutiges, Dreigestirn erhalten.
Im tiefen, tiefen Wald
Das Puppenhaus
Ein Korb voller Köpfe
Allesamt bei Pani erhältlich und allesamt lesenswert.
Doch gehen wir das ganze schrittweise an.
Im tiefen, tiefen Wald
„Ein Comic wie eine Stranger Things-Staffel“, so lesen wir es auf der Produktinformationsseite (auf der ihr den Band auch bestellen könnt) und tatsächlich kann man diese Beschreibung genau so stehen lassen.
Autorin Carmen Maria Machado und Zeichnerin Dani schaffen hier ein Werk, das zu Beginn viele Fragezeichen hinterlässt, die sich langsam aber immer mehr auflösen.
Freundschaft wird hier in der Kleinstadt Shudder-To-Think noch großgeschrieben und als die beiden Freundinnen Eldora und Octavia im Kino einschlafen und auf der Rückfahrt mit einem merkwürdigen Wesen konfrontiert werden, beginnen diese, dem Geheimnis der Stadt auf den Grund zu gehen.
Ein Rätsel, das nicht einfach zu lösen scheint, da es Kontakt zu bösartigen Kreaturen einer hexe aber auch Menschen gibt, die doch anders sind als sie auf den ersten Blick scheinen.
Nimmt man nach dem Genuss des Comics schließlich ein Wasserglas in die Hand fragt man sich tatsächlich ob man es trinken soll oder doch einen Schnaps bevorzugen.
Ja, die Bösartigkeit dieser Geschichte ist weniger offensichtlich aber nach der Auflösung bleibt einiges bestehen.
Hart Kost.
Darauf sollte man sich ein Wasser gönnen. Oder eher doch nicht….
Grundsätzlich finde ich die Geschichte spannend.
Kein Kracher aber ein gutes Werk, das zum Nachdenken anreget.
Gerne vergebe ich hier 3.5 Punkte.
Das Puppenhaus
Haben wir gerade vom „Bösen“ gesprochen.
Das hier ist es definitiv.
Ich habe das Buch in die Hand genommen und praktisch an einem Stück durchgelesen.
Ein sehr vielschichtiger Band, der durch die Zeiten wechselte, aber Schritt für Schritt das Geheimnis des seltsamen Puppenhauses erklärt.
Die Verbindung dieses Hauses und der Haupakteurin Alice wird von M. R. Carey und Peter Gross langsam aufgebaut. Auch wenn man als Leser das Haus nicht unbedingt betreten möchte, kann man Alice verstehen, da diese inmitten häuslicher Gewalt aufwächst und somit froh ist, sich mit einer Familie unterhalten zu können, die, so scheint es auf den ersten Blick, perfekt ist.
Alice betritt das Haus, lernt das Geheimnis des schwarzen Raums kennen und beginnt eine Kommunikation mit diesem, die sie immer mehr in den Bann zieht.
Wie sehr das Haus und der Raum von ihr Besitz ergreift merkt man dadurch, dass dieses Haus auch ihr Handeln in der Familie beeinflusst.
Eine harte Entscheidung ihrem Vater gegenüber verändert die Story stark und das Buch nimmt Fahrt auf.
Parallel zu der Geschichte um Alice erfahren wir einiges von einem ihrer Vorfahren.
Als Landvermesser hatte dieser eine Höhle erkundigt und hier eine Entdeckung gemacht, die man schon als dämonisch bezeichnen könnte.
Und die auch auf die folgenden Generationen Einfluss nahm.
Insgesamt ein vielschichtiges Werk das einen enormen Lesespaß darstellt.
Auch Horror-Fans werden das Ende sicher nicht so schnell erraten und so vermittelt das Werk von der ersten bis zur letzten Seite Horror-Vergnügen im großen Stil.
Von mir hier eine Punktzahl von 4.2
Ein Korb voller Köpfe
Spaß bereitet natürlich auch „Ein Korb voller Köpfe“,
An diesem Werk hat Joe Hill als Autor selbst gearbeitet.
Die Bilder sind gestaltet von Leomacs und bieten uns ein farbenfrohes Vergnügen um eine Axt, die es irgendwie satthat, an der Wand zu hängen.
Hauptakteure (neben der Axt natürlich) sind June und Liam die im Jahr 1983 auf Brody Island in Maine den Sommer verbringen.
Doch wie auch in Horrorfilmen (oder Büchern des Großmeisters) hat die Ruhe schnell ein Ende. Diese seltsame Wikinger-Axt beeinflusst June, die in ein dunkles Geheimnis um entflohene Straftäter, Einwohner der Insel aber auch um ein verstecktes Tape gerät.
Nach und nach sammelt sie in ihrem Körbchen Köpfe und erinnert ein wenig an Rotkäppchen.
Auch der böse Wolf lässt nicht auf sich warten und so entwickelt sich eine hammermäßige Story mit etwas Grusel, viel Witz und einiges an Charme, wenn man an 80er Jahre Horror Filme denkt.
Ein schönes Gruselvergnügen, dass man sich gerne reinziehen darf.
Mir fehlt noch etwas Detailwissen über die Axt, aber manchmal ist Nichtwissen ja auch ganz gut, denn hier kann man tatsächlich noch einen weiteren Tei8l oder eine Vorgeschichte anbringen.
Ob das geplant ist weiß ich nicht. Ich würde mir den Band aber zulegen.
Gerne vergebe ich eine hohe Punktzahl von 4.8.
Einmal Gruseln zum Jahresende.
Doch warum nur einmal, wenn der gute Joe Hill uns doch schon drei Bände geliefert hat.
Ich bin froh, dass ich diese Serie hier für mich entdeckt habe und kann jedem, der etwas für Horror-Comics übrighat, diese Bände empfehlen.
Starke Stücke vom Erben des Horror-Königs.
Darf gerne so weiter gehen.
Bestellen kann man die Comics hier.
Bilder von Panini
Review von Thorsten
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