Highlights aus Gotham (3)

Vielfältig ist unsere Welt im Lockdown ja nicht gerade.
Im Gegensatz zu der Comic Welt.
Dort ist es wie immer.
Doch „vielfältig“ ist ein Wort, dass ich für die hier vorgestellten Highlights aus Gotham verwenden kann.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Panini für die Rezensionsexemplare,
Eine, wie beschrieben, vielfältige Angelegenheit liegt vor mir und gerne machte ich euch an diesen Highlights teilhaben lassen.
Harley Quinn 12 – Ring frei für Harley!“, „Batman Eisige Zeiten“ und „Heroes in Crisis“ heißen die Comics, die jeweils, unter den entsprechenden Links, unter anderem bei Panini geordert werden können.

Harley Quinn 12 – Ring frei für Harley!
Ladies first, würde man fast schreiben wollen, wenn man den Comic über Harley Quinn bespricht.
Doch ganz ladyhaft ist die gute Harley in diesem 250 Seiten starken Comic tatsächlich nicht.
Hätte man aber auch nicht erwartet.
Was man aber erwartet ist Action und Humor.
Und der ist ordentlich vorhanden.

Betrachtet man nur die Rückseite des Bandes so erkennt man, dass Harley als Königin der Wrestler auch mal ordentlich draufhauen kann.
Doch das ist nicht alles.
Mehr als eine Geschichte erwarten uns hier in dem Band, der an den Tod von Harley Mutter anknüpft. Der Tod ihrer Mama bringt Harley in eine Krise, die sie bekämpfen will, indem sie Coney Island verlässt, um in Kalifornien ein neues Leben zu beginne. Als Queen Harleen – Königin der Wrestler.
Das es hier zu einigen schlagfertigen (ab und an auch brachialen) Szenen kommt, kann man sich fast denken, denn ein ganz schöner Haudrauf war die Ex-Geliebte des Jokers ja schon immer. Unterstützt von Booster Gold macht sie nicht nur Im ring den Gegner Dampf, sondern sie legt sich auch mit Gangstern und Nazis an.
Der gesamte Band ist unglaublich bunt dargestellt. Das betrifft nicht nur die hervorragenden Zeichnungen und die frechen Dialoge, sondern auch Harley Gefühlswelt, die zum Teil sehr weich und traurig dargestellt ist, auf der anderen Seite wieder ins absurd lustige schwingt um kurz darauf zu harten Gangsterbraut zu werden, die sie ja einst verkörpert hat.
Fast möchte man schreiben, dass man mit der Figur mitfühlt und tatsächlich ist es so, dass der Band einen auf 250 Seiten gesehen an vielen Stellen mitnimmt und sich mit der Figur beschäftigt.
Zum Schluss hin bekommen wir sogar noch ein Treffen mit einer weiteren Figur serviert, womit ich nicht gerechnet hätte. Auch ein schöner Ausblick auf den Joker-War, auf den ich mich schon sehr freue, ist gegeben.
Ein schöner Abschluss einer Serie, von der ich bis dato leider nur den letzten Band kenne. Man kann hier aber bedenkenlos zuschlagen, ohne die Vorgeschichten zu kennen. Natürlich kann man aber auch die vorherigen Bände nachbestellen.
Ein schöner Comic, der so bunt gefächert ist wie das DC Universum.

Batman Eisige Zeiten
Gerade haben wir über den Abschluss einer Serie über Harley geschrieben.
Aber auch der große Batman soll hier einige Zeilen bekommen.
Denn auch „Eisige Zeiten“ arbeitet einen Verlust auf.

BRUCE WAYNE GEGEN BATMAN so steht es auf dem Buch geschrieben und tatsächlich gibt es einen Zwiespalt von Bruce gegen Batman.
Fast denkt man, das ist ein Tippfehler, aber nein.
Bruce und/oder Batman haben nach der geplatzten Hochzeit mit Catwoman einiges zu verarbeiten und nichts ist schöner als Vergangenheitsbewältigung als in der Gegenwart aufzuräumen.
Und das tut Batman zu genüge.
Auf der Suche nach dem Mörder von Frauen stellt Batman den Superschurken Mr. Freeze, um diesen in einem brutalen Kampf zu besiegen.
Sein Todesurteil spricht er aber nicht, sondern Bruce versucht, diesen vor Gericht, als Geschworener Bruce Wayne, vor zu schneller Verurteilung zu bewahren.
Ein Wechselbad der Gefühle, das aber härter und weniger knallbunt dargestellt wird als der oben besprochenen Harley Quinn Band.
Doch die eisige Story um Mr Freeze ist noch lange nicht alles in diesem Band.
Es fröstelt auch in der zweiten Geschichte, die mit „Spur der Bestie“ beschrieben ist. Es geht hier hauptsächlich um eine Rachestory, die sich mit dem Verlust von Nightwing und der Rache von Batman beschäftigt.
Ich muss abschließend sagen, dass dieser Band auf 172 Seiten viel Unterhaltung zu bieten hat, für mich aber monotoner ist als Harley Quinn.
Für Fans der Fledermaus aber absolut lesenswert, da gerade der erste Teil mit den Zweifeln von Bruce Wayne gut spielt und den dunklen Ritter auch mal etwas dunkler darstellt und das Rittersein etwas in den Schatten stellt.
Eine gute Geschichte aber keine Überragenden.

Heroes in Crisis
Fast hätte ich “Das Beste kommt zum Schluss” geschrieben, aber das wäre unpassend, da jeder Comic ja auch ein wenig Geschmackssache ist.
Zu „Heroes in Crisis“ muss ich sagen, dass die Autoren aber meinen Geschmack absolut getroffen haben,
Der Ansatz hier in diesem Comic ist halt etwas anders als gewohnt.
Er spielt nämlich mit der Frage, was Superhelden denn machen, wenn sie menscheln. In der Krise sind.

Mal mit jemanden reden möchten, nachdem sie in Schlachten ordentlich ausgeteilt und verbrannte Erde hinterlassen haben.
Nun, die Superhelden haben im Nirgendwo tatsächlich die Möglichkeit, sich auszusprechen.
In einer Einrichtung, die mit „Sancturay“ bezeichnet ist und die Helden in der Krise eine Zuflucht bietet.
Ein ganz geiler Ansatz, der an Fahrt gewinnt, als Superman beim Betreten des Geländes um die Anstalt einige tote Superhelden vor dem Eingang findet. Natürlich vermutet man den Mörder (oder die Mörderin) irgendwie unter den Insassen, vielleicht kam er aber auch von außen.
Auffällig dabei ist, dass sowohl Harley Quinn als auch der zeitreisende Booster Gold auf der Flucht sind.
War es etwa einer der beiden?
Oder hat sich da ein neues Paar aufgetan wie einst Bonny und Clyde?
Man bleibt hier lange am Rätseln und diese außergewöhnliche Mystery-Saga schafft es, uns Leser auf knapp 250 Seiten in den Bann zu zeihen.
Schön finde ich, dass die Story immer wieder von Aufzeichnungen von Therapie-Sitzungen unterbrochen wird, bei denen man etwas mehr von der Superhelden erfährt.
Ein toller Band, der natürlich diskutiert wird, da man als Fan nicht unbedingt damit rechnet, dass Batman sich offenbart.
Mir persönlich gefällt dieser Ansatz super und ich finde die Jagd auf den Mörder durchaus spannend und lesenswert.
Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch noch, dass die Zeichner Tom King und Mitch gerade mit dem Eisner Award als bestes Autoren/Zeichner Duo 2019 für den Mister Miracle ausgezeichnet wurde.
Auch ein Grund, sich das nicht entgehen zu lassen.
Ein schöner Band, der ein kleines Highlight unserer „Highlight aus Gotham“-Reihe darstellt.

Bilder von Panini

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 2. Februar 2021 veröffentlicht.
Autor: Thorsten

Ähnliche Beiträge

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert