Wenn ich drei Worte über diese Comic Bücher schreiben sollte, so würde ich vielleicht „Atmosphäre“, „Spannung“, „Mitreißend“ nehmen.
Miesepeter würden vielleicht auch was Negatives schreiben wie „Unlogisch“, doch würde ich diesem Wort dann mit „Fantasiereich“ begegnen wollen.
Ich kannte die Amulett-Reihe noch nicht, und als ich die Bücher vom Adrian Verlag bekommen hatte, bekam ich schon von den Buchumschlägen her das Bedürfnis, die beiden Comics zu lesen.
Band 1 „Die Steinhüterin“ (ISBN 978-3947188826) zeigt uns eine Tür (Die unterbewusst aufkommende Frage „In eine andere Dimension?“ ist natürlich angebracht) zwei Kinder und einen Hasen, die etwas erschrocken dreinschauen.
Sicherlich aufgrund der Gefahr, die hinter dieser Tür lauert.
Auch die Rückseite deutet ein großes Abenteuer an und so begann ich den Comic für mich zu entdecken.
Die Helden der Geschichte, Emily und Navin sind aufgrund eines Familienunglück gezwungen, in ein neues Haus zu ziehen.
Irgendwie ahnt man es schon und auch der Umschlag deutet ja darauf hin, dass dieses Haus Geheimnisse birgt.
Und tatsächlich beginnt hier ein großes Abenteuer, als die Mutter der Kinder von einem Geist (oder doch eher eine riesige, Kraken-ähnliche, Kreatur) durch eine Tür entführt wird.
Ein guter Anbeginn ins Abenteuer, in dessen Mitte ein magisches Amulett steht.
Zusammen machen sich die Geschwister auf die Suche nach ihrer Mutter und lernen nicht nur seltsame und böse Wesen kennen.
Auch sprechenden und denkende Roboter, so wie ein netter Hase begleitet die beiden Geschwister durch das Abenteuer.
In der Geschichte haben wir spannende und lustige Szenen, schöne Bilder und eine Story, die hier und da mal an Harry Potter aber auch, in einer Szene, an Star Wars erinnert.
Das Buch endet mit einem schönen (spannungsaufbauenden) Cliffhanger und schließlich einer Danksagung.
„Vielen Dank euch allen“, steht da und eigentlich kann man genau diesen Satz auch an den Autor und den Verlag zurück geben.
Ein Buch sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene, die etwas abschalten wollen.
Und statt einen Fantasy-Roman zu lesen, kann man auch mal mit Comic-Helden auf die Suche nach deren Mutter gehen.
Kaum hatte ich den ersten Comic zu Ende, nahm ich das zweite Buch „Der Fluch der Steinhüterin“ (ISBN 978-3947188833) zur Hand und entschloss mich dann aber, diesen erst am nächsten Tag zu lesen. Der erste Band hatte schon mit 188 Seiten einiges an Lesestoff parat und Band zwei übertrifft diesen mit 220 Seiten noch deutlich.
Auch hier deutet uns der Umschlag mit dem Fuchs und dem Haus auf Beinen ein weiteres großes Abenteuer an.
Dieser Andeutung lässt der Autor Kazu Kibuishi in detailreichen Bildern auch Taten folgen.
Und tatsächlich wird die Spannungsschraube ein gutes Stück angezogen. Schon beim Durchblättern bleiben wir schnell an Bildern mit Schwertkämpfen, dunklen Gestalten und finsteren Herrschern hängen. Tatsächlich beginnt man dann auch schnell die Geschichte zu lesen und hier findet sich die ein oder andere Stelle, die man auch „Herr der Ringe“ oder einem Samurai-Film zuordnen könnte.
Fasst hat man das Gefühl, es könnte alles ein wenig überladen sein, aber dieser Eindruck wird kaum bestätigt.
Das zweite Buch ist am Stück spannend erzählt und da man die Charaktere ja schon aus dem ersten Teil kennt, will man tatsächlich auch wissen, wie es denn mit der „Steinhüterin“ weiter geht. Auch erfreut man sich an dem Zusammenfinden der beiden Geschwister.
Auch Band drei mit dem schönen Namen „Die Wolkensucher“ überzeugt mich. Auch wenn hier neue Figuren eingeführt werden, bleibt das Hauptaugenmerk des Autors auf den bekannten Helden, die nun wieder auf der Suche sind.
Es gilt nun mit Hilfe der Muttereinen neuen Weg einzuschlagen. Ein Weg der weg vom Elfenkönig gehen muss, der den Geschwistern einen Attentäter auf den Hals schickt, um die Gefahr, die er von den Kindern erwartet, zu minimieren.
Doch Emily hat andere Pläne. Sie begibt sich wieder auf die Suche. Nun nicht nach ihrer Mutter, sondern zu einem Ort, der sie mit dem Umgang mit dem Stein schulen soll.
Der Anfang einer weiteren gut aufgebauten Story, die sich trotz neuer Charaktere nicht verliert, sondern weiteres Potential bietet, um fortgesetzt zu werden.
Die Lesezeit geht hier tatsächlich wie im Flug (es muss ja kein wackliges Flugzeug mit einem Hasen am Steuer sein) vorüber und am Ende des dritten Bandes fragt man sich dann, wann es soweit ist, dass man den vierten Teil der Geschichte zu lesen bekommt.
Es wird bald soweit sein.
Sagt wer?
Die Steinhüterin?
Nein – der Adrian Verlag.
Und das glaube ich einfach mal und da freue mich auch drauf.
Fazit:
„Amulett“ ist eine schöne Fortsetzungs-Geschichte, die uns Autor Kazu Kibuishi hier vorlegt. Ich freue mich, dass im September 2020 schon der dritte Band „Die letzte Ratsversammlung“ auf den Markt kommen wird und empfehle gerne, bevor ihr dann mit dem vierten Band anfangt, die ersten beiden Bänder nochmals zu lesen (oder neu zu lesen, wenn ihr sie noch nicht kennt).
Ich werde jedenfalls, wenn ich den vierten Band in der Hand habe, die Geschichte wieder von vorne lesen, denn guten Storys kann man auch mal eine Wiederholung gönnen.
Und das Amulett gehört sicher dazu.
Ein kleines Schmuckstück im Fantasy-Genre, das ich vor einigen Monaten noch gar nicht kannte. Auf jeden Fall freue ich mich, die Amulett Reihe entdeckt zu haben.
Irgendwie eine Mischung aus Gebrüder Grimm, Herr der Ringe, Harry Potter, Star Wars, Samurai, Alice im Wunderland aber auch Narnia, die aber nicht abschaut ist, sondern eigene Wege geht.
Bilder vom Adrian Verlag
Review von Thorsten
0 Kommentare